Zwischen nackten Griechen und Friseuren
Wahrscheinlich lesen Sie derzeit viel über den Euro und sein mögliches Schicksal. Manche sehen das Ganze eher ökonomisch, andere eher politisch.
Große Währungsräume werden immer Probleme haben. Das wusste man auch schon lange vor der Einführung des Euro. So gibt es ja auch in den USA große regionale Unterschiede in der Wirtschaftskraft.
Als wir noch die D-Mark hatten und die Griechen ihre Drachme, haben sich die Unterschiede zwischen den beiden Ländern in ihrem Währungsverhältnis niedergeschlagen. Um es auf den Punkt zu bringen, Urlaub in Griechenland war billig, weil der Wechselkurs günstig war.
Die schützende Hand
Unter dem Schutz des flexiblen Wechselkurses blieben Arbeitsplätze erhalten, selbst wenn ihre Produktivität mit der unseren nicht mithalten konnte.
Der Verschuldung des Griechischen Staates waren natürliche Grenzen gesetzt. Da die Drachme ein Zuviel an Geldschöpfung mit einem Absturz quittierte und die Zinsen unbezahlbar wurden. Das Gleiche galt für alle anderen Euroländer.
Die geballte Faust
Die Amerikaner hatten schon früh ihren gesamten Wirtschaftsraum mit einer gemeinsamen Währung verbunden. Wenn also Kalifornien eine höhere Produktivität hatte als z.B. Montana musste die Wirtschaft einen anderen Weg nutzen, um diese Ungleichgewichte zu stemmen.
Die Lösung: alle nicht konkurrenzfähigen Arbeitsplätze in Montana gingen verloren. Für uns klingt das nicht nach einer Lösung, sondern nach einem Desaster. Denn Arbeitslose sind ja auch eine Art von Ungleichgewicht.