Was ist mit den Alternativen?

Entscheiden kann manchmal sehr schwierig sein. Insbesondere, wenn die Alternativen sich eher wie die Wahl zwischen einer Wurzelbehandlung beim Zahnarzt und einer vielversprechenden Elektroschocktherapie bei einem 3. Welt-Geheimdienst Ihrerer Wahl verhalten. Wie sollen Sie da eine gute Entscheidung treffen?

Am besten gar nicht! Ein essentieller Schritt beim Entscheiden, ist sich seiner Entscheidungskriterien und ihrer relativen Wichtigkeit bewußt zu werden. Jede Alternative sollten Sie bezüglich dieser Anforderungen so weit wie möglich optimieren, bevor Sie sie überhaupt zu einer Entscheidung zulassen. Es ist immer wieder sehr interessant, was plötzlich geht, wenn Sie einen Anbieter fragen, ob er sein Angebot an Ihre Entscheidungskriterien weiter anpassen kann.

Denken Sie daran, nur schlechte Unternehmer werden über Angebote entscheiden, die Anbieter an einen anonymen Markt machen. Gute Unternehmer entscheiden über Angebote, die sich so weit wie irgendmöglich an den Bedürfnissen ihres Unternehmens orientieren!

Wie gehen Sie vor, wenn es keinen Anbieter gibt und Sie überlegen, wie Sie ein internes Problem am besten lösen? Dann sind Sie ihr eigener Anbieter und orientieren jeden Aspekt der verschiedenen Lösungen an ihren verschiedenen Entscheidungskriterien (Anforderungen), um möglichst gute Lösungen zu produzieren.

Ein Unternehmer sucht nach einem neuen Standort für sein Unternehmen. Die Angebote, die er erhält, machen ihm die Entscheidung sehr schwer. So schwer, dass er die Entscheidung über Monate vertagt und durch die schwierigen Arbeitsbedingungen am alten Standort erheblich Nachteile in Kauf nimmt. Eines Tages fragt ihn sein Immobilienmakler, welche der ihm genannten Kriterien dem Unternehmer persönlich am wichtigsten sind.

Die Frage geht über das Thema Management hinaus. Was ist dem Unternehmer wirklich wichtig? Gemeinsam kommen Sie darauf, dass der Unternehmer ein Problem mit den modernen Industriegebäuden hat. Sein Unternehmen existiert bereits seit 120 Jahren und das sollte zumindest auch die Verwaltung ausstrahlen. Mit diesem Wissen ausgestattet findet der Makler ein Gelände mit einem ehrwürdigen Verwaltungsgebäude und einem hochmodernen Produktionskomplex, sowie Raum für weitere Expansion. Aber das Sahnehäubchen ist eine Villa aus der Gründerzeit auf dem Firmengelände. Die perfekte Mischung von Tradition und modernen Anforderungen!

War die Anforderung des Unternehmers unvernünftig? Vielleicht, aber es kann auch sein, dass die Tradition des Unternehmens ein Signal für die gute Deutsche Wertarbeit ist, die in seinem Unternehmen geleistet wird. Sie wissen ja, die eine Hälfte des Marketing-Budgets ist verschwendet, es weiß nur niemand, welche Hälfte es ist. 🙂

Heute ist Beratertag in Bad Homburg…

Nach langen Wochen der Vorbereitung ist es heute so weit! Der 1. Bad Homburger Beratertag des ConsultingNetz Bad Homburg findet heute statt.

Wahrscheinlich keine wichtige Meldung, wenn Sie in Berlin oder München sitzen. Aber als Berater in der Rhein-Main-Gegend ist es für Sie bestimmt interessant. Schade eigentlich, denn wir sind total ausgebucht! Tatsächlich übersteigt die Zahl der Anmeldungen unsere Kapazität (150%). Da sage doch noch einmal jemand, Networking sei eigentlich schon wieder am Abebben.

Was bringt Ihnen das ConsultingNetz Bad Homburg, wenn Sie Unternehmer sind? Zunächst einmal nichts. Hier treffen sich Berater, um sich auszutauschen und gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft zu lösen.

Es kann aber sein, dass Sie in Zukunft eine noch bessere Beratungsqualität bekommen können, denn wir Berater lernen voneinander und bringen durch so ein Kontaktnetzwerk ausgewiesene Spezialisten mit. Dies st u.a. ein Grund, warum ich mich dafür engagiere.

BJU Unternehmertag und ein interessanter Workshop über virales Marketing

Ich habe letzte Woche den Unternehmertag vom BJU besucht. Eine hochkarätig besetzte Veranstaltung, bei der es im Wesentlichen um Marketing und Vertrieb ging.
Einen Referenten möchte ich besonders hervorheben, da seine Thesen direkt einsetzbar sind. Martin Oetting ist Spezialist für virales Marketing. Eine Marketing-Form, die sich dadurch auszeichnet, dass der Kunde eigene Ressourcen einsetzt, um mein Unternehmen bekannter zu machen. Früher nannte man das Mund-zu-Mund Propaganda oder ein wenig mehr anglizistisch WOM – Word of Mouth. Virales Marketing ist ganz klar ein Kind des Internets, denn der Klassiker ist immer noch die Signatur von Hotmail, die jeder Hotmail-Kunde an seine Bekannten in seiner privaten Email verschickte. Die Signatur wies lediglich darauf hin, wo (noch) Nichtkunden einen Freemailaccount bekommen konnten. Genial!
Heute ist das Ganze natürlich viel weiter fortgeschritten, Weblogs und Wikis gehören zu den Mitteln der Wahl und man wagt gar nicht zu spekulieren, was morgen kommt. Wenn Sie die Möglichkeiten des viralen Marketings kennen lernen wollen, schauen Sie am besten beim Blog von Herrn Oetting vorbei.

Wenn alle an einem Strang ziehen…

Wenn alle an einem Strang ziehen, dann ist das meistens etwas Gutes. Ist das Ganze als Wettbewerb ausgelegt, dann nennt sich das Tauziehen und die größere und/oder stärkere Mannschaft gewinnt.

Viele Unternehmer wundern sich, dass sie von ihren Mitarbeitern nicht unterstützt werden und es häufig zum Machtkampf ausartet, wenn sie ihre Pläne umsetzen wollen.

Wie eigentlich immer, wenn starker Widerstand entsteht, kann das an der hohen Zahl der Betroffenen (Mitarbeiter) und der geringen Zahl der Beteiligten (nur der Unternehmer?) liegen.

Wer dieses Blog von Anfang an verfolgt hat, weiß dass ich an dieser Stelle gerne über das Einbinden der Interessen der (noch) Betroffenen schreibe. Aber es gibt natürlich auch andere Aspekte, die ebenfalls zuverlässig den Widerstand der Mitarbeiter hervorrufen.

Jo (von Jo’s Jobwelt) schreibt:

„Brad Gilbreath, Verhaltensforscher von der Indiana University in Fort Wayne: „Unsere Chefs sind die wichtigsten Bezugspersonen in unserem professionellen und auch in unserem Privatleben. Aber oftmals nicht aus den Gründen, die wir für offensichtlich halten.“ So könne eine Führungskraft das seelische Befinden der gesamten Belegschaft negativ beeinflussen.

Bestätigt wird die These durch eine Gallup-Studie, die er im Fachjournal „Work and Stress“ veröffentlichte. der Forscher befragte dazu über 1000 Angestellte aus unterschiedlichen Berufen nach ihren Vorgesetzten. Ergebnis: Über die Hälfte der Befragten wurden von den schlechten Stimmungen des Arbeitgebers auch privat negativ beeinflusst. Jeder zweite Befragte gab sogar zu, ein gestörtes Verhältnis zum Chef zu haben. Der ist sogar einer der häufigsten Gründe, warum Mitarbeiter ihren Hut nehmen und kündigen. Laut „Psychology Today“ übertrumpft der Chefzwist noch alle anderen Kündigungsgründe wie mangelndes Gehalt, Überstunden und tägliche Aufgaben.“

Ein Unternehmer hat mehr als jeder „normale“ Manager die Funktion eines Visionärs und eines Motivators. Etwas Mitreißendes sollte von ihm ausgehen. Wenn die Dinge nicht zum besten stehen, ist Sachlichkeit gefragt und wenn sie gut laufen Emotionalität. Von schlechter Stimmung sind im Zweifelsfall alle Betroffen, nach Interessensunterschieden muss man da nicht mehr groß fragen. Genauso sind an einer guten Kultur im Unternehmen auch alle beteiligt. Vielleicht ist an diesem generellen Ansatzpunkt vordringlich anszusetzen, bevor es darum geht in Einzelmaßnahmen einen Interessenausgleich zu schaffen?
Ich weiß, dass Sie anderes von mir gewohnt sind (wo ist der Mann mit den Unternehmerwerkzeugen?). Aber dies ist auch Teil der widerstandsfreien Umsetzung von Entscheidungen.

Mal Wieder: Widerstände vermeiden

Eine Großwäscherei erweitert sein Produktportfolio und bietet Geschäftskunden jetzt auch die Waren an, die sie im Regelfall nur reinigt. Trotz erheblicher Anstrengungen, wird das Angebot nicht angenommen. Grundsätzlich kauft die Kundschaft die Overalls und Kittel, aber nicht bei der Wäscherei.

Warum ist das so?

Mit der Erweiterung seines Portfolios hat der Unternehmer gegenüber seinen Kunden Fakten geschaffen. Auch wenn es ihm zunächst nicht so scheint, sind diese Betroffene seiner Entscheidung. Wann immer sein Vertrieb beim Kunden das Thema anspricht, muss dieser abwiegeln.

Es ist möglich, dass die Kunden mit bestimmten Aspekten der Dienstleistung nicht zufrieden sind und auch daher betroffen sind.

Der beste Weg, hier für ein besseres gegenseitiges Verständnis zu sorgen ist eine Kundenbefragung. Zum einen mit dem Thema, was der Kunde an der Dienstleistung verbessert sehen würde und zum anderen, welches zusätzliche Angebot er gerne bei der Wäscherei einkaufen würde.

Wenn die Befragung dann auch zu für den Kunden direkt spürbaren Veränderungen führt, hat es der Unternehmer geschafft, ursprünglich nur Betroffene zu Beteiligten zu machen.

Den Trend der Überalterung in Deutschland nutzen

Brauchen wir einen Trendforscher, um wichtige Trends nicht zu verschlafen?
Ich finde es immer wieder interessant, zu sehen, auf welche neuen Trends die Wissenschaft kommt. Dabei macht sie ja nichts anderes, als die Märkte zu beobachten und Veränderungen wahrzunehmen. Das ist sicher alles sehr wichtig und führt auch zu exzellenten Resultaten. Immer vorausgesetzt, die gültigen Megatrends, die für alle eigentlich sichtbar sind, wurden bereits in einer geeigneten Strategie verarbeitet.
Unter Megatrends verstehe ich Entwicklungen, die wirklich für jeden sichtbar sind und hinter die Niemand ein Fragezeichen setzen wird.
Ein dazu passender Trend ist z.B. die Überalterung unserer Bevölkerung. Eigentlich ein allgegenwärtiges Thema. Viele Unternehmer, die ich kenne überlegen sich daher, wie sie in den potentiellen Markt der golden Oldies einsteigen sollen.
Nur wie kommen sie an Informationen, welche Regionen als Testmärkte interessant sind? Für hessische Unternehmer ist das nicht so sehr schwierig. Denn es gibt eine Website, die sogar bis auf Kommunalebene die Altersstruktur der Bevölkerung anzeigt: http://www.hessen-flaecheninfo.de/
Ein empfehlenswerter Service, der dazu noch kostenfrei ist!

Das Vorrecht des Unternehmers

Wenn wir heute eine Zeitung aufschlagen, dann geht es häufig um Veränderungen. Die Menschen müssen sich verändern, um in einer globalisierten Welt mithalten zu können. Aber natürlich auch die Unternehmen. Ich finde es immer interessant, wenn Unternehmen gelobt werden, dass sie Veränderungen angenommen haben. Dabei sind die Veränderungen in Unternehmen oft nicht viel mehr als das Resultat der Verhältnisse, Fortschritt dagegen das, was Unternehmen gestalten.
Unter Fortschritt verstehe ich das rechtzeitige Erkennen von neuen Möglichkeiten und ihre Erschließung.

Das ist sicherlich ein oder zwei Blicke in den Spiegel wert. Wo bin ich als Unternehmer ein Gestalter von Fortschritt und wo füge ich mich einfach den Verhältnissen?

Weiteres über den Leuchtturmeffekt

Gestern habe ich über Kundenorientierung geschrieben und manchen Evangelisten herausgefordert. Schön, dass wir alle eine Meinung haben dürfen 🙂

Manch einer ist der Überzeugung, dass wir unser Unternehmen positionieren, um bessere Geschäfte zu machen. Sorry! Das ist zwar die logische Folge davon, aber wenn wir unseren Kunden keinen Nutzen anbieten können, haben wir kein Existenzrecht. Natürlich bedeutet Kundenorientierung einiges mehr, als sich zu positionieren. Es fällt allerdings bedeutend einfacher einem Kunden einen herausragenden Nutzen zu bieten, wenn das eigene Geschäft auf diese Art Kunden fokussiert ist.

Der Leuchtturm als Kundenorientierung

Wann immer ein Kunde sich nicht gut behandelt fühlt, wird heute gerne der Begriff „Kundenorientierung“ gezückt.
Sei es, dass wir in einem Restaurant kein stilles Wasser sondern nur das abgestandene Blubberwasser bekommen oder sei es, dass unser Friseur das Fönen mit auf die Rechnung setzt.
Dann immer fällt dieser Begriff wie ein Fallbeil. Besonders freut uns das natürlich, wenn uns in unserem Geschäft das Fehlen derselben vorgeworfen wird.
Offensichtlich muss ja jedem klar sein, was dieser Begriff aussagen will.
Für viele bedeutet das wohl schlicht „Freundlichkeit gegenüber dem Kunden“, wie eine nichtrepräsentative Umfrage herausgefunden haben will. Vielleicht kann der Wortsinn der Sache besser auf den Grund gehen.
„Kunden-Orientierung“.

Zweifelsohne sind „Kunden“ diejenigen, denen ich mit meiner Leistung einen Nutzen bieten kann und will. Alle anderen sind demnach „Nicht-Kunden“.
Interessant wird es bei der „Orientierung“. Orientierung hat etwas damit zu tun, herauszufinden, wo man sich befindet („Ich muss mich erst einmal orientieren…“) oder eine Hinwendung zu etwas.
So macht das Ganze plötzlich Sinn. Auf der einen Seite kann ich als Anbieter mich auf meine Kunden konzentrieren (mich ihnen zuwenden) zum anderen kann ich ihnen auch Orientierung bieten (bei mir bekommst Du, was Du suchst und brauchst, einen Nutzen).
Kenner wissen es, ich spreche von Positionierung. Denn das ist der Hintergrund einer guten Positionierung: Kunden-Orientierung. Deshalb heißt Positionierung bei mir auch den Leuchtturm-Effekt nutzen. Denn Leuchttürme bieten Orientierung und sie dienen auch nur ihrer Klientel (Schiffe).
Ein schönes Wochenende!

Sie wundern sich?

Heute ist mein Blog auf eine neue Sofware umgestellt worden. Daher sehen Sie alle meine vergangenen Blog-Beiträge wieder als brandneu. Ich freue mich auf Ihre Kommentare (das war vorher nicht möglich…)!