Sie haben keine Wahl!

Wenn Sie bei einer Entscheidung nur zwei Alternativen zur Auswahl haben, dann stehen Sie kurz davor, in eine Entscheidungsfalle zu tappen, oder nicht?

Regelmäßige Leser meines Blogs kennen das Beispiel: Das Telefon klingelt, eine freundliche Stimme, ein unglaublich günstiges Angebot, eine Anzeige in einer namenhaften Wirtschaftszeitung zum Bruchteil des normalen Preises. Sie sollen sich entscheiden, machen Sie es oder nicht? Und Schwupp zappeln Sie in der Wahllosfalle.

Denn der nette Telefonverkäufer vernebelt das Entscheidungsproblem. Es geht nicht darum, ob Sie das Angebot annehmen oder nicht, sondern um den Einsatz Ihres Marketing-Budgets um möglichst viele potentielle Kunden zu erreichen. Mit dieser Betrachtung haben Sie natürlich viel mehr Alternativen als nur die oben genannten zwei.

So einfach ist es allerdings nicht immer. Angenommen Sie könnten eine einzigartige Dienstleistung in Anspruch nehmen, die Ihnen einiges an Zeit einsparen kann und zusätzlich Ihre Erfolgsaussichten steigert?

So geht es mit gerade. Ich möchte ein Buch über mein Arbeitsfeld schreiben. Ein Spezialist bietet mir an, dass wir zusammen das Exposé ausarbeiten und er es für die Verlage spannend und interessant machen wird. Soll ich darauf eingehen oder nicht?

Das klingt sehr nach der Wahllos-Falle! Ist es aber nicht. 🙂 Denn in diesem Fall werden keine Alternativen ausgeschlossen, die evtl. besser zu meinem Bedarf passen könnten. Letzlich muss ich als Entscheider meinen Augenmerk auf meinen eigenen Bedarf richten, ganz unabhängig vom Angebot.

Wenn es nur wenig Alternativen gibt und keine davon eine gute Lösung zu meinem Problem darstellt, dann ist das so. Es ist dann sinnfrei, sich für eine davon zu entscheiden. In so einem Fall rate ich immer, sich an den Anbieter zu wenden und ihm mitzuteilen, wie genau der eigene Bedarf aussieht. Oft hat dieser viel größere Spielräume auf unsere Wünsche einzugehen, als anfangs vermutet.

Wenn übrigens der eigene Bedarf und das Angebot gut zusammen passen, können Sie sich auch getrost dafür entscheiden. Auch wenn Sie nur wie in meinem Fall die Wahl zwischen „Ich mache es“ oder „Ich mache es nicht“ haben. 😮