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Kristallklar Entscheiden

Teil I meiner Serie über Entscheidungsklarheit

Wasserglas»Liebling, bringst Du mir Taschentücher mit?« Ein einfacher Auftrag. Ich weiß genau, welche Taschentücher meine Frau kaufen würde. Ich kenne die Marke und es dürfen nur die einfachen Tücher ohne Schnickschnack sein. Später im Supermarkt brauche ich mir keine großen Gedanken zu machen.

Wenn wir ganz konkret wissen, was wir wollen, ist jede Entscheidung einfach. Daher glauben viele, dass ich mit dem Begriff Entscheidungsklarheit genau das meine: Wer ganz konkret weiß, was er will, ob es Taschentücher, Autos, ein Softwaresystem, ein Dienstleister oder der Lebenspartner ist, hat Entscheidungsklarheit. Das klingt plausibel und sie haben sogar fast recht damit.

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Klare Orientierung in der blickdichten Situation

KompassWindroseIch gebe es zu. Ich mag Filme. Besonders gerne beobachte ich die Entscheidungen, die eine Handlung voranbringen.

Nimmst Du die rote oder die blaue Pille?

Zum Beispiel im Film Matrix. Der Hacker Neo hört in seinen Streifzügen durchs Netz immer wieder von einer ominösen Matrix. Der Name Morpheus taucht auch immer wieder auf. Er ist ein Gegenspieler der Matrix.

Neo ist von dem Geheimnis der Matrix fasziniert. Er möchte alles darüber wissen. Er bricht in die am besten gehüteten Computernetzwerke ein und wird vom FBI und anderen Regierungsorganisationen gesucht. Eines Tages gelingt es ihm, zu der Gruppe um Morpheus Kontakt herzustellen.

Verfolgt von merkwürdigen Agenten mit Superkräften bringt ihn eine Gruppe von Morpheus Anhängern zu ihrem Chef.

Endlich ist es soweit! Jetzt wird er das Geheimnis um die Matrix erfahren!

 

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Zufriedenheit ist eine Frage des Anspruchs

Ben FranklinViele Entscheider wissen erst nach ihrer Entscheidung, was sie wollen und halten das auch für völlig in Ordnung so.

In der aktuellen Literatur über die Unzulänglichkeiten unseres Gehirns wird auch genau diese Art des Entscheidens immer wieder disku­tiert. Was deren Autoren wohlweis­lich (oder auch nicht) verschweigen ist, dass viele unserer Denkproble­me erst entstehen, weil die Pro­banden nicht vorher wissen, was sie wollen.

Keine Geschmacksfrage

Manch einer sieht das offensichtlich auch eher als eine Philoso­phiefrage an. So meinte eine Esoterikerin einmal treuherzig: »Es ist nicht schlimm, nicht zu wissen, was ich will. Das Schicksal weiß es doch und kann mich so besser führen.«

Auch die Christliche Lehre kennt das »Herr Dein Wille geschehe!« Was soll man auch selbst gestalten, wenn Gott es ohnehin tut?

Da passt mir das Zitat von Benjamin Franklin besser: »Gott hilft denen, die sich selbst helfen!«

Der Unterschied

Aber ist das nicht nebensächlich? Welchen Unterschied sollte es zwischen einem Nichtwisser und jemandem geben, der schon vorher weiß, was er sucht? Schließlich kann der sich auch nur für die relativ beste Alternative entscheiden. Dabei unterschlagen wir, dass es ja nicht dieselben Alternativen sein müssen, über die wir hier sprechen.

Für die Fraktion der Nichtwisser beginnt eine Entscheidung, sobald wir uns zwischen mehreren Alternativen entscheiden müssen. Zum Beispiel, wenn wir im Restaurant sitzen und etwas von der Speisekarte bestellen wollen.

Für alle anderen beginnt eine Entscheidung mit einem zu lösenden Problem. Zum Beispiel könnten wir Hunger haben. Dann sagen wir uns vielleicht: »Ich habe Hunger. Heute habe ich Lust auf einen gesunden Blattsalat. Daher gehe nicht zu dem Italiener, bei dem wir sonst essen. Denn der ersäuft alles in Öl.« Stattdessen gehen wir zum vegetar­ischen Restaurant, weil es dort den besten Salat gibt.

Glatte Entscheidungen

Was passiert jetzt beim Bestellen? Der Nichtwisser könnte vielleicht auch feststellen, dass Salat heute das Richtige für ihn ist. Aber er kann maximal die in Öl ersäuften Blätter bekommen. Wer vorher wusste, dass es heute ein Salat sein soll, bekommt im vegetarischen Restau­rant dagegen einen knackigen und leckeren Salat.

Mag sein, dass beide jetzt den Salat haben. Aber ich kann mir vorstellen, wer zufriedener ist.

Ansprüche machen uns zufriedener

Wer weiß was er will, schafft sich seine Alternativen selbst und lässt sie sich nicht von den Umständen vorschreiben. Wir haben dann unsere Ansprüche und wir geben uns erst zufrieden, wenn sie erfüllt sind.

Das hätte auch dem Universalgenie Benjamin Franklin gefallen.

Willensnot

imageWas will ich? Diese Frage be­antworten wir uns selbst lieber spontan als geplant. Die Frage ist auch vielschichtiger als es scheint. Denn wir leben ja nicht nur für den Augenblick. Wir sind keine Eintagsfliege und machen uns auch Gedanken ü­ber die Zukunft.

Daher stecken in dieser einfachen Frage gleich zwei: Eine nach der Zukunft und eine nach der Situation, in der wir uns befinden. Gerade die Zukunft macht uns allerdings immer wieder Probleme.

Hellseher sind out

Denn bei all den Möglichkeiten, die wir heute haben. Woher soll ich wissen, wie meine Zukunft sein wird? Unsere Fähigkeiten als Hellseher liegen leider bei Null. Das war also die falsche Frage.

Planern gehört die Zukunft

Wie soll meine Zukunft aussehen? Auf diese Frage können wir nach einigem Nachdenken Antworten geben.

Vielleicht befällt den einen oder anderen dabei das Grauen. Denn natürlich drücken sich die meisten um eine eigene Zukunftsvision. Obwohl wir sie brauchen. Denn Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung. Da sollten wir schon wissen, wohin es geht.

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Falsch ist falsch

image »Ich habe die freie Auswahl, aber ich kann mich nicht ent­scheiden!«

Wenn wir uns nicht entscheiden können, liegt das meistens da­ran, dass keine der sich bie­tenden Möglichkeiten wirklich attraktiv ist. Das Dilemma, in dem wir stecken ist dann eine Warnung, die wir unbedingt beachten sollten.

»Von wegen nicht attraktiv. Wenn ich eines der Jobangebote anneh­me, verdiene ich danach zwischen 30 und 40 Prozent mehr! Ich weiß nur nicht, was das Beste davon ist

Was »attraktiv« bedeutet

Wenn wir nicht von Stereotypen unserer Gesellschaft und der Wer­bung verblendet sind, liegt »attraktiv« im Auge des Betrachters.

Nur weil die neuen Jobalternativen eine höhere Bezahlung verspre­chen, heißt das noch lange nicht, dass sie in unseren Augen attrakti­ver sein müssen.

Geld ist nur bedingt »attraktiv«

Vor kurzem brachte eine Studie ans Licht, dass wir bis zu einem Jah­resgehalt von 60.000 Euro unser persönliches Glücksgefühl steigern können. Darüber hinaus nimmt die Motivation durch Geld stark ab.

»Attraktiv« bedeutet daher, passend zum eigenen Bedarf. Ein Ent­scheidungsdilemma erleben wir, weil unser Bedarf durch unsere Wahlmöglichkeiten nicht gedeckt wird.

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Faulheit oder Falle – Intuition missbraucht

image »Ich entscheide aus dem Bauch heraus. Daher ist das Zeugs mit Entscheidungsklar­heit usw. nicht so wichtig für mich«

Vielleicht nicken jetzt viele. »Ja! Das ist was für die Kopfmen­schen, aber bei mir ist das an­ders.«

Betrachten wir allerdings Er­gebnisse der Gehirnforschung, kommen wir schnell ins Grü­beln. Denn jeder von uns trifft pro Tag ca. 20.000 Einzelentschei­dun­gen.

Intuition ist die Regel

Das schaffen auch die vehementesten Befürworter rationaler Entschei­dungsverfahren nicht alles bewusst. Intuitive Entscheidungen sind also nichts Besonderes. Sie sind die Regel.

Wir sprechen hier daher über das halbe Promille an Entscheidungen und weniger, die wir täglich tatsächlich bewusst treffen.

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Entscheidungen kennen nur eine Richtung

image »Ich wünschte ich hätte das nie ge­tan!«

Überfällt uns erst einmal die Entschei­dungsreue, sehnen wir den Moment zu­rück, an dem wir noch alle Schicksals­fäden in den Händen gehalten haben.

Mehr über die Reue und ihre Ursachen lesen Sie im Beitrag »Entscheider haben nichts zu bereuen«.

Dann möchten wir das Geschehene lie­bend gerne rückgängig machen. Doch auch wenn es manchmal so aussieht als könnten wir es. Entscheidungen lassen sich nicht rückgängig machen. Oder wie es Heraklit formulierte, wir steigen niemals in den selben Fluss.

Alles ist anders

Wir haben zum Beispiel Zeit verloren. Vielleicht sind neue Alternati­ven dazu gekommen, die auch die Reue ausgelöst haben.

Zum Beispiel möchte die Oma jetzt doch das Geld für unsere Firma zur Verfügung stellen. Hätten wir das nur vorher gewusst! Jetzt haben wir einen zwar inkompetenten aber kapitalkräftigen Partner rein­ge­nom­men, um die Finanzlücke zu schließen.

Wir haben vielleicht auch neue Erfahrungen gesammelt und wissen jetzt, wie es richtig geht.

»Hey! Das klingt doch nicht alles schlecht!«

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Die Schneckenfalle

image Als 2007 ein privater Investor auf Franz Maler* zuging, um bei ihm mit stillem Kapital einzustei­gen, schob der Unternehmer die Entscheidung auf. Generell wollte er seine Abhängigkeit von den Banken reduzieren.

Aber das hatte ja Zeit.

Keine zwei Jahre später brauchte er dringend Eigenka­pital, weil seine Hausbank in der Krise die Risiken lieber ge­ring halten wollte. Doch der Investor wusste natürlich auch, dass Malers Unternehmen weidwund war.

Der Entscheider auf der anderen Seite des Tisches brauchte keine zwei Jahre für seine Entscheidung, sondern nur ein paar Sekunden: “Nein!”.

Maler ist ein Opfer der Schneckenfalle geworden.

Viele Entscheidungen müssen wir nach unserem Zeitempfinden nicht gleich treffen. Maler spürte 2007 noch keinen Handlungsdruck.

Doch der Eindruck täuscht. Die Wahl für eine Entscheidungsalternative hat vermutlich Zeit. Aber dies ist der letzte Schritt, dem drei andere vorausgegangen sein sollten.

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Die Angebotsfalle

image Nehme ich den Lodenmantel, den Trenchcoat oder den Wollmantel? Eine einfache Ent­schei­dung. Die Antwort hängt ganz von unserem Bedarf ab. So sollte es zumindest sein.

Allerdings wissen wir Entscheidungs-Experten, dass wir nicht immer wissen, was wir wirk­lich wollen.

Edle Einfalt

So empfiehlt der Heuristik-Professor Gerd Gige­renzer, nicht länger nach Alternativen zu su­chen, wenn wir bereits eine Lösung für unser Problem gefunden haben. Denn wir werden uns ohnehin für die erste gefundene Lösung entscheiden.

Verwirrende Vielfalt

Das könnte bei dem einen oder anderen ein Stirnrunzeln auslösen. Denn denken wir an Gestaltungsspielräume, dann sind mehr Alterna­tiven besser als weniger.

Allerdings lesen wir bei Barry Schwartz,  dass eine große Auswahl den Entscheider verwirrt, so er denn nicht weiß, was er genau will.

In der Falle

Bei mir läuft das Ganze als Entscheidungsfalle. Genauer gesagt, die Angebotsfalle.

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Das verändert Ihr Leben für immer

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Die 7 Erfolgsprinzipien Ihrer Entscheidung in meinem gestrigen Beitrag haben gezeigt, wie wir unsere Entscheidungen organisieren, um großartige Entscheidungen zu treffen.

Hinter jedem dieser  7 Erfolgsprinzipien liegt allerdings auch ein ganz eigener Nutzen ganz unabhängig von jeder Entscheidungssituation.

Vision

Ich treffe immer wieder Menschen, die sich nicht trauen, sich ein Bild einer weiter entfernten Zukunft auszumalen. Was wäre, wenn es das falsche Bild ist? Ich glaube, ein falsches Bild hat in etwa so wenig Auswirkung, wie gar kein Bild von der Zukunft. Das falsche Bild motiviert mich nicht. Ich werde es daher schnell vergessen und weiterhin nach Gelegenheit entscheiden.

Wir können also nichts falsch machen.

Wer dagegen eine klare Vorstellung davon hat, wo er hin will, wird sich durch dieses Bild jeden Tag aufs Neue motivieren. Ob wir uns die richtige Vision von der Zukunft erarbeitet haben, wird daher ganz von selbst klar.

Ich habe Menschen gesehen, die danach geradezu losgestürmt sind, ihr Schicksal anpackten und viele Unannehmlichkeiten in Kauf nahmen. Gleichzeitig hatten sie ein Leuchten in den Augen, das wir sonst eher selten zu sehen bekommen. Die gleichen Menschen hatten vorher mehr oder weniger in den Tag hinein gelebt und sich nur schwer motivieren können.

Wer seine Vision kennt, gestaltet sein Leben. Hinter allem was er tut, steckt eine Absicht. Könnte das besser sein, als Tag ein Tag aus auf eine “günstige Gelegenheit” zu warten? 🙂

Alle, die sich jetzt schlecht fühlen, weil sie noch keine eigene Vision haben: Du bist nicht allein. Die Mehrheit schafft es nicht, sich eine eigene Vision zu schaffen. Ich arbeite daher gerade an einem Audio-Programm, um das zu ändern. 🙂

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