Vorsicht Falle: Job wechseln oder nicht?

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Soll ich wechseln oder nicht?

In der derzeitig günstigen Konjunkturlage fragt sich der eine oder andere, ob er nicht einfach anbeißen soll, wenn ein Headhunter anruft und ein verlockendes Angebot unterbreitet. Ein neuer Job verspricht ja auch einen Schuss Abenteuer, man kann aus dem langweiligen Alltag ausbrechen, bekommt mehr Geld und befreit sich vielleicht aus einer Karrieresackgasse.

Wenn Sie diesen Blog bereits einige Zeit verfolgen, wissen Sie, dass mich diese Frage inhaltlich nicht sonderlich interessiert. Denn für eine gute Entscheidung ist sie schlichtweg falsch. Ich lasse mich dann von der Wahllosfalle einwickeln. 😮

Denn die Frage, „mache ich es oder mache ich es nicht(?)“, ist eine bewußte Verengung des Entscheidungsproblems. Ich schließe damit aus, weitere interessante Alternativen zu betrachten, die mir vielleicht nicht direkt angeboten wurden, aber nichtdestotrotz existieren.

Das eigentliche Entscheidungsproblem ist doch die Frage: „Wo möchte ich die nächsten Jahre meine Arbeitskraft einsetzen?“ Je nach meinen Wertvorstellungen spielen dann Kriterien wie Verantwortungsbereich, Entlohnung, Arbeitsplatzsicherheit, usw. eine Rolle in meiner Entscheidung.

Damit das Ganze Sinn macht, muß ich mir auch eine Reihe von Alternativen erarbeiten, das könnte ich entweder über das Studium von Stellenanzeigen mit anschließender Bewerbung oder durch das Einstellen eines aussagekräftigen Profils in einem Jobportal tun.

Wenn Sie dann verschiedene Alternativen vor sich haben, vergesssen Sie nicht, Ihren derzeitigen Job mit in die Bewertung zu nehmen. Denn was nützt es Ihnen, wenn Sie nach der Umsetzung Ihrer Entscheidung schlechter dastehen als zuvor? 😯

Die Wahllosfalle und andere Entscheidungsfallen können Sie übrigens bald in gedruckter Form nachlesen. 🙂 Mein Buch darüber erscheint am 5. September 🙂 🙂 🙂

Die Vision im Bauch kann keiner sehen

© Liv Friis-larsen - FOTOLIAUnternehmer: „Der weiß einfach nicht, was ich von ihm erwarte!“
Coach: „Was erwarten Sie denn von ihm?“
Unternehmer: „Er soll so entscheiden, wie ich das tun würde“
Manager: „Würde ich ja gerne, aber ich weiß nicht, wie der Chef entscheiden würde“
Coach: „Was fehlt Ihnen dazu?“
Manager: „Ich kenne zwar sein Wertesystem, aber ich weiß nicht, wo das Unternehmen langfristig stehen soll“
Coach: „Gibt es denn eine unternehmerische Vision?“
Unternehmer: „Klar!“
Coach: „Wie sieht diese aus?“
Unternehmer: „Phantastisch! Aber ganz ernsthaft, ich mache das seit Jahrzehnten nach meinem Bauch, niedergeschrieben habe ich das nicht.“

Coach: „Wie kann dann Ihr Manager oder sonst ein Mitarbeiter in Ihrem Sinne entscheiden?“

Es ist nichts falsch daran, seinem Bauchgefühl zu folgen. Aber wenn Sie andere Menschen für Ihre Pläne gewinnen und begeistern, sie mitreißen wollen, dann müssen Sie Ihr Bauchgefühl für andere übersetzen, es sichtbar machen.

Was wäre die Alternative?

Sags niemals Deinem Chef

© enens - Fotolia.comVielleicht geht es Ihnen manchmal so, dass Ihnen der eine oder andere über den Weg läuft und Sie sich denken, „dem muss ich helfen!“

Selbstlos wie Sie sind, gehen Sie also auf den armen Kerl zu und erklären ihm: „Mir ist aufgefallen, dass Sie bei Ihren Entscheidungen etwas unglücklich agieren. Immer wenn Sie ….“ (barmherzige Ausblende). 😮

In unserer Gesellschaft haben wir Meinungsfreiheit, daher dürfen Sie grundsätzlich und überall das sagen, was Sie denken. Das heißt allerdings nicht, dass Ihnen die Konsequenzen erspart bleiben. Was glauben Sie, wie der so Angesprochene reagieren wird?

  1. Er wird Ihnen überschwenglich danken, dass Sie ihn an Ihrer unendlichen Weisheit haben teilhalben lassen. ( )
  2. Er wird Ihnen mitteilen, dass Sie ein arroganter kleiner …. sind und dass Sie sich Ihren Rat sonstwo hinschmieren können. ( )
  3. Er versucht den peinlichen Moment zu entkräften, indem er Ihnen für Ihr Feedback dankt, Sie aber gleichzeitig wissen läßt, dass er Sie nicht um Ihren Rat gefragt hat. ( )

Auch wenn die meisten es nicht wissen, wer ein Feedback geben will, muss sich dazu die Erlaubnis geben lassen oder ohnehin der Vorgesetzte sein. Allerdings selbst im zweiten Fall ist es generell eine gute Idee, um Erlaubnis zu fragen. 🙂

Wie bei allen guten Regeln gibt es allerdings auch hier eine Ausnahme. Sollten Sie der Meinung sein, dass Ihr eigener Chef ein ganz schlechter Entscheider ist, dann brauchen Sie nicht einmal um Erlaubnis zu bitten, denn in dem Fall lassen Sie Ihr Feedback gleich ganz stecken. Es gibt wenig Methoden, das Verhältnis zum Chef sicherer und nachhaltiger zu zerstören, als ihm vermitteln zu wollen, dass man der bessere Entscheider ist!

Wir treffen nun einmal seit frühester Kindheit Entscheidungen. Daher glauben die meisten, gute Entscheidungen zu treffen. Dem ist zwar oft nich so, aber Sie lösen das Problem nicht, indem Sie sich persönlich zum Ausgestoßenen degradieren. 😯

Wie kann ich dann etwas an den Verhältnissen verändern? Zum Beispiel, indem Sie bei anstehenden Entscheidungen ihrem Chef die Arbeit abnehmen und weitere, attraktivener Alternativen ins Spiel bringen oder bereits für die verschiedenen Alternativen mit den möglichen Interessengruppen gesprochen haben, um ihm so ein Bild über die Umsetzbarkeit zu vermitteln.

Ungefragt Feedback zu geben, ist der faule Weg, der oft im Abseits endet, wohingegen der proaktive Weg oft sehr erfolgreich ist. In beiden Fällen handeln Sie ohne Auftrag, aber Ihr Chef wird Sie nie für den ersten fördern, ganz bestimmt aber für den proaktiven zweiten Weg!

Du hast drei Wünsche frei…!

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Wer kennt diese Märchen nicht? Der Held rettet das Leben einer guten Fee oder befreit einen Flaschengeist und hat als Belohnung drei Wünsche frei.

Haben Sie sich nicht auch schon einmal gedacht, wie bescheuert wenig durchdacht die angeblichen Helden mit diesen Wünschen umgehen? Vielleicht denken Sie sich, Ihr erster Wunsch wäre doch, noch hundert weitere Wünsche zu haben. Eine Mehrheit würde das sicherlich genauso sehen.

Aber im Märchen werden die ersten beiden Wünsche meistens für Nichtigkeiten, wie eine feine Garderobe verschleudert, damit der Held lernen kann, worauf es im Leben wirklich ankommt. Denn den letzten Wunsch soll er genau dafür ausgeben.

Ich glaube, genau das sollen diese Märchen zeigen. Es kommt nicht darauf an, wieviele Wünsche man frei hat, sondern darauf, dass wir den richtigen Wunsch haben. Und dann reicht genau einer aus.

Wie läßt sich das auf unser Leben übertragen? Wenn ich zu denen gehöre, die sich im Märchen für hunderttausend weitere Freiwünsche entscheiden, weiß ich nicht, was mir wirklich wichtig ist.

Hier im Alltag setzen wir uns dann keine klaren Ziele, sondern hätten nichts dagegen alles Angenehme dieser Welt auf einmal zu haben. So investieren wir uns mal hier und mal da. Am Ende wundern wir uns, dass wir keinen Erfolg haben. Denn wir haben unsere Kräfte total zersplittert. Sie wissen schon, das sind die ersten beiden Wünsche, die daneben gehen 🙂

Höchste Zeit also, dass wir uns für das entscheiden, was uns wirklich wichtig ist! 🙂

Zu diesem Beitrag wurde ich durch Marcel Widmers Beitrag „52 Tipps für ein glückliches und produktives Leben“ in seinem Jobblog inspiriert.

Für Sie gelesen – frisch aus der Blogroll

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Grundsätzlich lesen Sie hier im Excellence-Blog nur originäre Inhalte. Allerdings habe ich meine Blogroll nicht aus Jux und Dollerei. Daher schreibe ich in der Rubrik „frisch aus der Blogroll“ über andere spannende Beiträge aus der Blogosphäre.

In Job & Joy schreibt Jörg Weisner über eine Familie, die sich für ein Jahr eine Auszeit genommen hatte, um eine Weltreise zu machen. Davon zurückgekehrt, wird der Familienvater gefeuert. Doch die außerjoblichen Erfahrungen haben ihn gestärkt und die neuen Chancen warten schon.

In Vorsicht Persönlichkeitsentwicklung hat sich Roland Kopp-Wichmann dem Thema Stress gewidmet. Wir wissen ja, gerade in der Urlaubszeit nimmt der Stresse exponentiell zu. 🙂 Daher gibt der Psychologe auch sehr praktische Ratschläge, wie Stress sich wegatmen läßt. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass funktioniert wunderbar! 🙂

Der Work.innovation Blog wurde wohl häufiger von Plagiateuren heimgesucht. Offensichtlich haben viele seine Beiträge unter der Creative Commons Lizenz im Ganzen kopiert und keinen einzigen Hinweis auf den Originalautor angegeben. Ganz abgesehen vom Urheberrecht fragt man sich ehrlich, was die Kopisten davon haben. Warum stellt jemand etwas ins Internet, wenn er doch gar nichts zu sagen hat?

Meine Idee dazu: Warum gibt es keine Web 2.0-Plattform, auf der solche Urheberrechtsverstöße von allen Surfern öffentlich gemacht werden können? Damit würde nicht nur die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung für den Plagiateur steigen, sondern auch die Kosten, die eine solche Entdeckung mit sich bringt. Man stelle sich vor: Anwälte sind natürlich regelmäßige Besucher von „Plagiat 2.0“ und bieten den Betroffenen ohne viel Aufwand an: „Ich mahne den Fiesling für Sie ab“. Das wäre doch mal ein echter Fortschritt! 🙂

Jochen Mai schreibt in seiner Karrierebibel über eine interessante Beobachtung mit Affen, die ihre Gruppe gerne vor Schaden bewahren wollen. Dabei hat keiner der Affen das Schadensereignis je miterlebt, es ist quasi eine Art Überlieferung ihrer Vorgänger in der Gruppe. Spannend: Wir Menschen handeln genauso und versuchen Leute mit neuen, guten Ideen zu entmutigen. 😮

Ein kleiner Helfer im Test – Mach mit!

Entscheidungskompass

Heute ein Beitrag in eigener Sache. Seit dem Redesign dieses Blogs im Juni habe ich in der oberen Linken Ecke einen kleinen Schaukasten, in dem bisher mein Entscheidungskompass zu bewundern ist. Ich wollte dabei einfach mal sehen, wie neugierig der durchschnittliche Besucher ist. Ich habe daher bisher keine Pressearbeit gemacht, um den Entscheidungskompass bekannt zu machen, denn das hätte das Ergebnis verfälscht 🙂

Das Ergebnis: Etwa 10% der regelmäßigen Besucher haben in der Anfangszeit auf den Link zu www.entscheidungskompass.de geklickt. Dieser Wert ist erwartungsgemäß in der Folgezeit sehr stark zurückgegangen auf 2,5% im Juli. Besucher, die mich über Google gefunden haben, klickten dagegen grundsätzlich zu etwa 2% auf das Angebot. Das ist nachvollziehbar, schließlich ist nicht jeder an dem Thema so interessiert, wie meine regelmäßigen Leser. Die Stichprobe umfasste im Monat Juni 23.858 und im Monat Juli 23.006 unique visits.

Testmuster für Blogger 

Nachdem das geklärt ist, werde ich in der kommenden Wochen mit der Pressearbeit für das Werkzeug beginnen. Natürlich möchte ich dabei meinen lieben Mitbloggern auch die Möglichkeit zum Testen verschaffen. Jeder Blogger, der mag, kann sich kurz bei mir über testmuster@entscheiderblog.de melden. In der Mail brauche ich den Link zu Eurem Blog und die Strassenadresse, damit ich Euch den Entscheidungskompass (natürlich kostenlos) zuschicken kann. Damit ist keine Verpflichtung verbunden. Sollte der Entscheidungskompass Euch nicht gefallen, dann könnt Ihr genauso darüber schreiben, wie wenn er Euch begeistert. Angesichts des Abverkaufspreises von 5 Euro inklusive Versand und Märchensteuer geht es bei dem Werkzeug ohnehin nicht ums Geldverdienen. 😐

Ich sehe den Entscheidungskompass eher als eine Art Service an meinen Kunden, bzw. als freundlichen Botschafter bei denjenigen, die das noch nicht sind. 🙂