Unvergleichlich Entscheiden
Wir kritisieren gerne. Sogar besonders gerne, wenn die Entscheidungen anderer in der Vergangenheit liegen und wir die Ergebnisse schon kennen. Aber auch so ärgert es uns, wenn Menschen aus unserem Umfeld anders entscheiden, als wir es tun würden.
Alle Menschen sind verschieden. So auch ihre Erfolgsmodelle. Eine Mutter Theresa hatte sicher andere Lebensvorstellungen als Bill Clinton. Al-bert Einstein muss sich auch nicht mit Albert Schweitzer vergleichen lassen und Josef Ackermann nicht mit Larry Ellison. Und Mahamta Gandhi lässt sich auch nicht mit Nelson “Madiba” Mandela in einen Topf werfen.
Andere Erfolge
Ich finde es spannend, dass jeder dieser Menschen herausragende Erfolge erzielt hat, auf gänzlich anderen Gebieten. Ihre Ziele unterscheiden sich teilweise wie Tag und Nacht. Auch deshalb haben und hätten sie in der gleichen Situation jeweils anders entschieden.
Unterschied ist Erfolg
Wir Menschen sind alle verschieden. Und das ist gut so. Denn ansonsten würde Arbeitsteilung nicht funktionieren und wir wären alle Selbstversorger. So aber sind wir prädestiniert, spezialisierte Funktionen in unser Gesellschaft zu übernehmen.
Sympathie für die Konkurrenz
Allerdings hat Gott Humor. Daher gilt unsere Sympathie nicht den Menschen, die sich von uns unterscheiden, sondern denjenigen, die uns besonders ähnlich sind. Mit anderen Worten, wir mögen unsere unmittelbare Konkurrenz tendenziell lieber als Menschen, die uns wertvolle Dienste leisten könnten.
Fremde Entscheidungen
Andersartigkeit ist ein Synonym für Fremdheit. So reagieren wir oft gereizt, wenn andere Menschen anders entscheiden, als wir es tun würden.
Abgelehnte Beförderung
Zum Beispiel lehnt ein Manager seine Beförderung ab, weil er sich seiner Familie verpflichtet fühlt. “So ein Verlierer”, sagen seine Kollegen und positionieren sich, um selbst auf die freie Stelle befördert zu werden.
Das Vermögen vermacht
Ein wohltätiger Unternehmer vermacht sein Vermögen zu zwei Dritteln einer Wohlfahrtsorganisation, sein Sohn bekommt nur den Pflichtteil, Das Unternehmen selbst wurde schon vor Jahren in eine Stiftung eingebracht, die ihre Gewinne eben jener Wohlfahrtsorganisation überweist. “Wie konnte er nur? Der arme Sohn!” heißt es konsterniert unter den Verwandten.
Die Karriere weggeworfen
Ein Bundestrainer trittnach Platz 3 in der Fußball-WM 2006 zurück und wirft mehr oder weniger seine Karriere weg. Er erntet bis heute nur Kopfschütteln.
Untrennbar: Mensch und Entscheidung
Entscheidungen sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie treffen. Und dennoch nehmen wir uns oft heraus, die Entscheidung unabhängig vom Menschen zu beurteilen.
Doch was für den einen eine Fehlentscheidung ist, sieht der andere als goldrichtig an.
Wenn wir in der Situation des Chefs sind, lassen wir unsere Mitarbeiter in unserem Sinne entscheiden. Doch mit den Ergebnissen müssen wir leben. Entscheiden sie anders als wir, dann liegt das in der Natur der Sache. Dafür können wir sie schlecht kritisieren.
Kritikwürdige Organisation
Kritik ist nur dann angebracht, wenn der andere seine Entscheidungen unprofessionell organisiert. Das heißt, er hat eines oder mehrere der drei Schlüsselelemente guter Entscheidungen vernachlässigt:
- Entscheidungsklarheit schaffen – was will ich? Was ist mein Ziel?
- Attraktive Alternativen schaffen – Gestaltungsspielräume entwickeln.
- Größtmögliche Unterstützung vor der Entscheidung sichern.
Personalentscheidung
Ansonsten obliegt es unserer Personalauswahl, die richtigen Mitarbeiter zu haben, die in unserem Sinne entscheiden. Schlaue Chefs nehmen allerdings Stress in Kauf und nutzen die Andersartigkeit ihrer Mitarbeiter, um auch einmal alternative Wege beschreiten zu können.
Generationen von Entscheidungen
Klassisch ist auch der Konflikt zwischen Eltern und Kindern. Letztere werden früher oder später andere Entscheidungen treffen als ihre Eltern. Das ist bereits seit Anbeginn der Zeit so.
Und trotzdem reagieren wir immer noch gleich darauf. Mit Kritik. Wäre es nicht an der Zeit, damit anders umzugehen?
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