Der einfachste Weg zum Erfolg

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“Was ist das Einfachste, das ich tun kann, um mein Leben ganz schnell zu verändern?”

Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir Wissen über alles schätzen. Einige von uns lesen jedes Buch, das sie in die Finger bekommen, besuchen Seminare und haben eigentlich auf alles eine Antwort.

Schauen wir uns allerdings an, wie sich das Wissen zu den eigenen Ergebnissen verhält, erleben wir oft genug ein krasses Missverhältnis.

Das Problem: Wissen nutzt nur dann etwas, wenn es angewandt wird.

Das Potenzial ist da, wir schöpfen es nur nicht aus.

Kein Märchen: Wissensriesen und Anwendungszwerge

Die meisten von uns sind Wissensriesen und Anwendungszwerge. Selbst in meinem Job ist das nicht anders. Nicht selten nutzt ein Coach die Dienste des anderen, um seine eigenen Lehren auf sein Leben anzuwenden.

Wir können unser Wissen nur dann anwenden, wenn wir uns selbst gut genug kennen. Ansonsten wird jeder gute Vorsatz durch unser Leben, das gerade stattfindet hinweg gespült.

Damit es anders läuft, müssten wir vermutlich unser Leben anhalten. Aus nachvollziehbaren Gründen ist das für viele von uns weder sinnvoll noch möglich.

Was können wir dann tun?

Ja, was können wir tun, damit wir täglich nicht die externe Welt im Blick haben, sondern auch auf unsere ganz eigene innere Welt?

Das Einfachste und gleichzeitig Wirkungsvollste, was wir tun können ist Tagebuch führen. Wenn wir jeden Tag morgens und abends ein paar Minuten in uns investieren, realisieren wir schnell, was in uns vorgeht. So können wir endlich an uns selbst arbeiten.

Das ist auch ein wichtiger Beitrag für unsere Entscheidungen. Denn wie können wir wissen was wir wollen, wenn wir unsere Motive gar nicht kennen?

Wie fangen wir damit an?

Am Anfang des Tages konzentrieren wir uns gleich darauf, was wir erreichen wollen. Dazu stellen wir uns ein paar Fragen:

  1. Was willst Du heute bewegen?
  2. Was sind Deine Ziele?
  3. Wen wirst Du heute bewegen? Bei welchen Gelegenheiten?
  4. Wie lebst Du Deine Mission?
  5. Heute setze ich mein neues Wissen über … bei folgenden Gelegenheiten ein.

Unsere Ziele und unsere Mission verlieren wir meist am schnellsten aus dem Blick. Mit dem Tagebuch bilden wir den notwendigen Fokus heraus. Den Einsatz von neu Gelerntem planen wir ebenfalls so ein. Meistens gibt es einen Zusammenhang zwischen der Anwendung von neuem Wissen und unseren Zielen. Das eine befördert das andere. So entsteht Motivation.

Tageslicht auf die verborgenen Motive scheinen lassen

Als Tagebuchschreiber beantworten wir diese Fragen gerne. Manchmal bleibt dann noch ein gewisser innerer Druck. Etwas will ans Tageslicht kommen. Meist ist das ein Ereignis, das uns beschäftigt oder eine Angst, die sich eingeschlichen hat. Schreiben Sie einfach auf, was es ist und stellen Sie sich weitere Fragen.

Zum Beispiel: “Herr Müller ist so ein Axxxx, der wird bestimmt nie etwas von uns kaufen”. Die richtige Frage wäre dann: “Ist er wirklich so, oder nehme nur ich das so wahr? Wenn ja, warum könnte er denn genau ein Axxxx sein?”

Ich denke, das Prinzip ist klar. Wir können auf dieser Weise Vieles von dem hinterfragen, was uns sonst eher unbewusst bewegt.

“Bewegt” ist hier das richtige Wort. Denn wir kommen so hinter unsere wahren Motive. So finden wir Herrn Müller vielleicht deshalb nicht so sympathisch, weil er uns die Anerkennung verweigert, die wir von ihm gerne hätten. Vielleicht sollten wir uns die Anerkennung erst einmal selbst geben, bevor wir sie von anderen erwarten?

Wir übernehmen dadurch wieder Kontrolle und Einfluss. Vorher reagieren wir eher, als dass wir geplant handeln.

Gleichzeitig ist das auch ein wichtiger Beitrag zu unserer Entscheidungsklarheit.

Am Abend sollten wir den Tag loben

Am Abend beantworten wir uns wieder einige Fragen:

  1. Was konntest Du von Deinen Vorsätzen umsetzen?
  2. Was war richtig gut?
  3. Was hast Du gelernt?
  4. Was möchtest Du morgen besser machen?
  5. Was bewegt Dich jetzt noch?

Der abendliche Tagebucheintrag dient uns als Wertschätzung für unseren Tag. Ohne diesen zweiten Eintrag, verlieren viele schnell die Lust am morgendlichen Tagebuchschreiben. Der Abend macht den Sinn in dem Ganzen erlebbar.

Ein gesundes Ventil

Wir würdigen damit unsere Fortschritte und lernen, was wir noch besser machen können. Gleichzeitig dient die 5. Frage als Ventil. Gerade Menschen, die nicht so gut schlafen können, profitieren davon.

Denn wenn unser Ärger und unsere Sorgen erst einmal auf Papier stehen, müssen wir uns im Kopf nicht ständig Gedanken darüber machen.

Übrigens: Fast alle Erfolgs-Ikonen von vergangener Zeiten und von heute führen Tagebuch. Vielleicht sind sie ja was sie sind, weil sie es tun?

Was denken Sie?

Dieser Beitrag wird durch @Entscheidertipp via Twitter begleitet.

3 Kommentare
  1. Dr. Elisabeth Mardorf
    Dr. Elisabeth Mardorf sagte:

    Lieber Herr Lietz,
    ich stimme Ihnen zu: Tagebuchschreiben ist ein ganz wichtiges „tool“, um das eigene Leben bewußt in die Hand zu nehmen, Ziele zu entwickeln, sich selbst gelegentlich auch distanziert zu betrachten (das bewahrt vor Größenwahn ;-)) ), aber auch um über einen längeren Zeitraum hinweg Erfolge genauso wie Knackpunkte wahrzunehmen.
    In meinem Buch „Ich schreibe täglich an mich selbst. Kreativ leben mit dem Tagebuch“ habe ich etliche Tagebuchschreiber interviewt, und praktische Übungen, wie man das Tagebuchschreiben gezielt nutzen kann, finden sich da auch. Tagebuchschreiben ist eben nicht etwas verschrobenes oder pubertäres, sondern etwas, das sehr wohl zum Erfolg beitragen kann.
    herzliche Grüße,
    Elisabeth Mardorf, Autorin und Coach

    Antworten

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