Capri: Scheinbar sinnlose Entscheidungen
Zur Zeit mache ich an der Amalfi-Küste in Italien Urlaub. Auf meinem heutigen Tagesausflug nach Capri wunderte mich das Angebot der dortigen Läden.
Wie jeder Deutsche weiß, ist Capri eine wunderschöne Insel. Neben der legendären blauen Grotte, der Villa Jovis des römischen Kaisers Tiberius, den Faraglioni und dem Arco Naturale gibt es eine stattliche Anzahl von Luxusgeschäften á la Prada, etc.
Ein Blick auf die täglich 14.000 Besucher macht deutlich, dass es ganz normale Menschen sind.
Keiner davon kommt mit Louis Vuitton Tasche oder Prada Robe auf der Insel an, um den lieben langen Tag bei hohen Temperaturen zu schwitzen. Ins Schwitzen kommt der normale Besucher nicht nur des Wetters wegen, sondern auch wegen der üppigen Preise in den Restaurants an der Piazetta Umberto.
Als Bad Homburger bin nicht so leicht zu schocken. Aber 5 Euro für eine Cola aus der Dose, ließ doch einen leicht überaschten Eindruck bei mir zurück. Neben den Luxusgeschäften gibt es eine Vielzahl von Andenkengeschäften, die wie überall üblich, lokalen Kitsch anbieten.
Karl Popper sagt, dass langfristig beobachtbares Verhalten rational sein muss. Daher finden also auch die Luxusgeschäfte ihre Käufer. Ein zweiter Blick enthüllt: In Capri ist die Dichte an hochklassigen und hochpreisigen Hotels kaum zu überbieten. Mein naheliegernder Schluss: Dort wohnt die Zielgruppe.
Allerdings bleibt doch eine Frage offen. Angenommen, Sie haben das nötige Kleingeld, um zwischen 500 und 3.000 Euro pro Nacht hinzublättern. Würden Sie dafür auf eine Insel gehen, die täglich unter dem Besucheransturm von 14.000 Menschen fast zusammenbricht?
Die Puzzleteile liegen auf dem Tisch. Aber sie scheinen nicht zusammen zu passen. Wer kann hier Ordnung in das Entscheidungsgefüge bringen? 🙂
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