Alltagsentscheidungen

Schon Aristoteles wusste, dass einer Handlung immer eine Entscheidung vorausgeht. Das ist uns nicht fremd. Wenn wir diesen Text hier am Bildschirm lesen, haben wir zuvor die Entscheidung dazu getroffen. Gehirnforscher gehen davon aus, dass wir über den Tag 20.000 solcher Entscheidungen treffen. Die meisten davon ganz unbewusst.

Nichts Neues

Angesichts dieser großen Praxiserfahrung müssten wir doch eigentlich immer genau wissen, was wir wollen. Aber jeder von uns kennt mindestens eine Person auf die das nicht zutrifft. Und einige werden sich dabei sogar selbst wieder erkennen. 😮

Der Entscheidungskompass

Vor einiger Zeit habe ich mit einigen Kunden den Entscheidungskompass entwickelt, mit dem wir innerhalb kürzester Zeit herausfinden, was wir in einer Situation wirklich wollen. Ich biete zwar eine gedruckte Form des Werkzeugs an, aber sie können dafür auch einfach auf einem leeren Blatt Papier arbeiten. Zwei Anleitungen finden Sie hier.

Das Problem mit dem Alltag

Allerdings ist der Alltag gefährlich. Die meisten von uns spulen einfach ihr Programm ab. Da denkt niemand daran: „Hey, ich brauche jetzt mal schnell einen Entscheidungskompass!“ Es ist es nicht selbstverständlich, dass wir immer daran denken, unseren Entscheidungskompass zu erstellen. Nein, stattdessen lassen wir uns von allen möglichen Einflüssen lenken, ohne dass es uns bewusst wäre. Welches Erfolgspotential darin schlummert, wenn wir Schluss mit den Verschwendungen in unseren Alltagsentscheidungen machen, lesen wir hier.

Nach Jahren des Coachings kenne ich jetzt allerdings das Erfolgsgeheimnis. Wer es besser machen will, muss ansetzen, bevor sein Tagesprogramm angelaufen ist.

Schritt 1: Entscheidungskompass für den Tag

Wir beginnen damit, direkt nach dem Aufstehen einen Entscheidungskompass für den vor uns liegenden Tag zu erstellen. Dazu wird sich niemand zwingen müssen, denn eigentlich ist es doch ganz selbstverständlich, sich am Anfang des Tages darüber klar zu werden, was unsere Ziele sind, was wir erreichen wollen, was wir bewahren wollen und was wir unbedingt dabei vermeiden wollen, oder nicht?

Schritt 2: Entscheider-Tagebuch

Das ist schon einmal ein guter erster Schritt. Wir können unseren Erfolg noch einmal vergrößern, wenn wir die Ergebnisse unseres Entscheidungskompasses in ein Tagebuch eintragen. Ein Moleskin-Notizbuch reicht dafür aus. Wir denken dabei an den vor uns liegenden Tag, an die Termine und Aufgaben, die vor uns liegen und überlegen uns, wie wir die Erkenntnisse aus unserem Entscheidungskompass leben werden. Das alles braucht nicht mehr als zehn Minuten. Dafür sparen wir vermutlich zwei Stunden und mehr über den Tag ein. Ich denke, das ist ein gutes Geschäft.

Schritt 3: Mentaltraining

Der dritte Schritt ist optional. Denn erfahrungsgemäß machen ihn nur echte Erfolgsmenschen, die sich nicht mit halben Sachen zufrieden geben: Mentaltraining.
Wie ein Leistungssportler entspannen wir uns für einige Minuten bei sanfter Musik und stellen uns bildlich vor, wie wir die einzelnen Herausforderungen des Tages meistern und regelmäßig unseren Entscheidungskompass erstellen. Damit ergänzen wir das Alltagsprogramm um ein eigenes Erfolgsprogramm. Wir müssen uns dann nicht mehr dazu anhalten, den Entscheidungskompass zu erstellen, nachdem wir dank des Tagesbuches daran gedacht haben.
Nein, wir machen es automatisch, ohne einen weitere Gedanken daran verschwenden zu müssen. Es versteht sich von selbst, dass es genau jene entschlossenen Erfolgsmenschen sind, die nach kürzester Zeit den Entscheidungskompass so intus haben, dass sie ihn nicht mehr schriftlich ausarbeiten müssen. Ein gutes Buch über Mentaltraining finden Sie hier.

Schritt 4: Standortbestimmung

Nachdem wir dann unseren Alltag bestens bewältigt haben, fehlt nur noch der vierte und damit abschließende Schritt. Wir nehmen wieder unser Entscheider-Tagebuch zur Hand und bewerten den Tag, inwiefern es uns gelungen ist, das umzusetzen, was wir zu Beginn des Tages geplant haben. Wenn alles so gelaufen ist, wie wir es wollten, dann ist das wunderbar und wir feiern uns erst einmal selbst. Sollte es nicht so gut gelaufen sein, dann denken wir darüber nach, woran es wohl gelegen hat und nehmen uns vor, es am nächsten Tag besser zu machen. Dann können wir wieder feiern, denn wir sind gerade ein Stück gewachsen auf dem Weg zum erfolgreichen Alltagsentscheider. 🙂

Entscheidend besser!

Mit dieser kleinen Struktur nehmen wir es selbst mit dem mächtigsten Alltagsprogramm auf und können innerhalb kürzester Zeit unsere neuen Erfolge feiern.

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