Mit allen Sinnen entscheiden

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Wie fällen Sie Entscheidungen?

Schauen Sie sich die Situation an und suchen eine faktengetragene Lösung? Oder lassen Sie sich von Ihrer Intuition leiten? Das sind zwei völlig unterschiedliche Wege zum Ergebnis.

Ähnliches kennen wir bei der Diskussion über die rechte und linke Gehirnhälfte. Letztere soll vornehmlich zahlen- und faktenorientiert funktionieren, während die rechte Gehirnhälfte für räumliches Denken, Formen und alles Künstlerische und Kreative zuständig ist.

Damit wir bei unseren Denkprozessen beide Gehirnhälften einsetzen können, hat der Gehirnforscher Tony Buzan schon vor vielen Jahren das Mindmapping entwickelt. Mit Mindmapping sprechen wir beide Gehirnhälften an, weil wie eben nicht nur Fakten sammeln, sondern sie auch im Raum anordnen, sie malen und mit Farben versehen und durch Bilder unterstützen.

Entscheiden mit der linken Gehirnhälfte

Beim Entscheiden können wir Ähnliches machen.

Meinen Entscheidungskompass habe ich bereits mehrere Male vorgestellt. Mit seiner Hilfe erfassen wir faktenbasierend unseren Bedarf in einer Situation.

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Beispiel-Entscheidungsprofil

Entscheiden mit der rechten Gehirnhälfte

Damit ist der linken Gehirnhälfte genüge getan. Für die rechte Gehirnhälfte müssen wir darüber hinaus gehen. Von unserem Entscheidungskompass her wissen wir genau, was wir wollen und was wir nicht wollen und wir wissen sogar, wie wir die diversen Aspekte zueinander gewichten.

Die rechte Hemisphäre unseres Gehirns beinhaltet alles, was Bilder, Räume, Töne, Gefühle usw. umfasst. Damit wir sie in unsere Entscheidung integrieren können, müssen wir eine Vorstellung von der idealen Lösung für unser Problem entwickeln.

Nutzen Sie alle Sinne

Bild: Stellen Sie sich bildlich vor, wie die Lösung aussieht, die Sie für Ihre Entscheidung brauchen. Welche Farben hat sie? Welche Muster?

Ich stelle mir vor, wie ich ganz entspannt zu Hause neue Dinge lerne und Impulse für mein Leben sammle. Genau genommen lese ich in einem Buch und sehe mir Material und Dokumentationen auf DVD an.

Ton: Wie wird sich diese Lösung anhören?

Ich höre mir eine CD an und genieße beim Lesen in dem Buch die Stille in meinem Arbeitszimmer. Bei schönem Wetter sitze ich draußen und höre die Vögel zwitschern.

Geruch: Wie wird diese Lösung riechen?

Ich rieche die neuen Lehrmaterialien und das Buch, das ich lesen werde. Allerdings spielt das keine große Rolle.

Haptik: Wie wird sich diese Lösung anfühlen?

Ich blättere durch die Infomaterialien und schreibe das neue Wissen in meinem Notizblock auf. Ich spüre genau die Eindrücke, die ich dabei mit dem Kugelschreiber hinterlasse.

Geschichte: Erzählen Sie sich selbst, wie Sie mit dieser Lösung arbeiten werden. Was wird anders sein? Was wird besser sein? Was erhoffen Sie sich dadurch?

Ich setze mich Samstag morgen mit meiner Familie hin und stimme mit ihr ab, was wir am Wochenende alles tun werden. Dabei kristallisiert sich schnell heraus, wann ich Zeit für mich haben werde. Diese Zeit reserviere ich für mich. Keiner wird mich dabei stören. Zu den vorgesehenen Zeiten arbeite ich dann aktiv an meiner Persönlichkeitsentwicklung. Ich bekomme neue Impulse, die ich gleich auf einer gesonderten Seite für mich sammle, damit ich sie in den nächsten Wochen gleich parat habe …

Das Ziel ist es, in Ihrem Kopf einen Prototypen der gesuchten Lösung zu entwickeln, der Ihnen eine ganzheitliche Entscheidung ermöglicht. Wenn Sie dann mit realen Alternativen konfrontiert sind, sehen Sie sofort, was noch nicht stimmt.

Was sagt die Gehirnforschung dazu?

Die neuere Gehirnforschung meint dazu, dass wir nicht mehr Komplexität als sieben unterschiedliche Faktenmerkmale erfassen können. Wenn wir allerdings unseren Prototypen mit den verfügbaren Alternativen vergleichen, gehen wir weit über die reinen Merkmale hinaus. Wir erfassen unser Problem auf einer ganzheitlichen Ebene und nutzen damit systematisch die Fähigkeiten, die uns unsere Intuition sonst eher zufällig zur Verfügung stellt.

Mit so einem ganzheitlichen Ansatz für unseren Bedarf, umgehen wir auch das Problem der Überlastung durch ein Zuviel an Auswahl. Wenn wir genau wissen, was wir suchen, fühlen wir uns auch nicht überfordert. Im Gegenteil: Wir haben dann eher die Chance, etwas zu finden, was unsere Anforderungen weitestgehend erfüllt.

Alle großen Erfinder nutzen beide Gehirnhälften

Was passiert, wenn es das Gesuchte nicht gibt? Dann können wir uns überlegen, ob wir nicht den Weg aller großen Erfinder gehen und unseren inneren Prototypen in einen realen Prototypen verwandeln und damit etwas Neues erfinden.

Was haben Sie heute schon erfunden?

Dieser Beitrag wird durch @Entscheidertipp via Twitter begleitet

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