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Das Schweigen und ein Buch

Sie, mein lieber Leser werden sich wahrscheinlich gewundert haben, warum so lange nichts von mir zu lesen war. Eigentlich hätte ich meinen Blog auch gerne weitergeführt. Aber nachdem Sie den ganzen Tag an Ihrem Buch geschrieben haben, würden Sie auch nicht mehr viel für Ihren Blog rausquetschen können.

Dabei ist das Ganze wie eine Zeitreise durch meine ganzen Coachingfälle. Die darf ich natürlich im Interesse meiner Kunden nicht in der Originalform erzählen. Daher verfremde ich sie so, dass noch nicht einmal die Akteure sie wiedererkennen würden.

Gut so, werden meine Kunden sagen und ich muss eben sehen, wie ich die gleiche Authentizität und Geschlossenheit für meine Beispiele bekomme, wie die Originale sie hatten.

Bisher geht das ganz gut. Allerdings habe ich jetzt einen Fall, wo ich darüber schreibe, wie attraktive Entscheidungsalternativen geschaffen werden. Das ist immer ein kreativer Prozess und im Normalfall ist es meine Aufgabe, meine Kunden zu den kreativen Einfällen zu bewegen. Nur jetzt bin ich dran und ich habe leider keinen Entscheidungserfolg Coach. 🙁

Bevor Sie jetzt aber Ihre Runde Mitleid mit einem ostentativen „OHHHHHHHH“ mitteilen, sollten Sie wissen, dass es schon ein tolles Gefühl ist, ein Buch über seine eigene Expertise zu schreiben. 🙂 Das Einzige, was ich derzeit vermisse sind meine Kunden. Denn seit einigen Wochen konzentriere ich mich vollständig auf mein Buch. Es soll ja richtig gut werden!
So gut, dass Sie es am Ende vielleicht auch kaufen 😛

Ein Buch kommt auf den Weg

© Lars Madsen - FOTOLIARegelmäßige Leser meines Blogs wissen, dass ich einen Verlag für mein Buchprojekt gesucht habe.

Zu Beginn habe mir viele Menschen gesagt, dass es heute sehr schwierig ist, ein Fachbuch zu veröffentlichen und dass man schon einigen Aufwand treiben müsse, um letztlich bei einem guten Verlag zu landen 😮

Zum Glück habe ich auch mit anderen Menschen sprechen können, die mich sehr ermutigt haben. Zum Beispiel mit Britta Kroker (www.managementbuch.de). Über Sie habe ich schließlich zu meiner Literaturagentin Bettina Querfurth (auch hier)gefunden. Frau Querfurth ist auf Sachbücher und Ratgeber spezialisiert.

Heute Vormittag schließlich habe ich den Vertrag beim Carl Hanser Verlag unterschrieben und Sie können sich vorstellen, ich bin stolz wie Egon 🙂

Wenn Sie jetzt glauben, das Ganze läuft nach dem Motto: Verlag macht Angebot und Autor nimmt an, dann haben Sie sich geschnitten. Denn wie gesagt, ich habe ja eine (wie ich meine) ungewöhnlich fähige Literaturagentin 😎 Es waren drei (!) Angebote.

Aber ganz vom Anfang. Wer ein Buch schreiben will, der denkt vermutlich (wie ich auch), dass er erst ein Buch schreibt und sich dann einen Verlag dafür sucht. Das können Sie zwar gerne machen, aber der Frust dürfte vorprogrammiert sein. Denn wenn Sie vielleicht ein Jahr an Ihrem Buch geschrieben haben und ein Verlag sagt schlichtweg „nein“ zu Ihnen, könnte sich das anfühlen, als hätte König Salomon angeordnet, Ihren Erstgeborenen in zwei Hälften zu teilen.

Als Profi werden Sie heute lediglich ein Exposé über Ihr geplantes Buch schreiben. Das Exposé ist auf der einen Seite Ihre Vision, wie das Buch am Ende aussehen wird und auf der anderen Seite eine Art Businessplan. Denn ein Buch ist ein Verkaufsprodukt und da macht es Sinn, dem zukünftigen Partner klar zu machen, dass Ihr Produkt sich verdammt sehr gut verkaufen wird 🙂

Damit Ihr Buchprojekt keine zu große Luftnummer ist, erwarten die Verlage auch ein Probekapitel. Denn es soll schon Leute gegeben haben, die so interessant schreiben, dass sie damit Baldriantropfen Konkurrenz machen könnten. 😛

So, damit gehen Sie jetzt zu allen Ihren Kontakten in den Verlagen und stellen Ihr Buchprojekt vor.

Was, Sie haben da keine Kontakte?

So geht es mir auch. Denn ich habe niemals zuvor ein Buch geschrieben und erstaunlicherweise habe ich auch noch niemanden aus dem Verlagswesen gecoacht.

Natürlich hätte ich jetzt recherchieren können, die Serienbrieffunktion von Word anwerfen und jeden auf dieser Erde operierenden Verlag anschreiben können. Nur was soll das? Meine Aufgabe ist es, Unternehmer zu coachen. Daher war es die beste Entscheidung, mit einer Literaturagentur zusammenzuarbeiten. Deren Aufgabe ist es, mit mir das Exposé formal verlagstauglich zu machen und die richtigen Leute in den Verlagen auf mein Projekt anzusprechen.

Damit erkennen Sie die Krux: Damit das Projekt bei einem guten Verlag landet brauchen Sie einen exzellenten Literaturagenten, der nicht nur Gott und die Welt, sondern auch die Lektoren in den Verlagen kennt. In meinem Fall war dies eine Literaturagentin.

Frau Querfurth hatte mein Buchprojekt kurzfristig mit zu ihren Terminen auf die Buchmesse genommen und dort vorgestellt. Die Resonanz war toll. Viele Fachverlage haben das Exposé und Probekapitel angefordert. Wenige Wochen danach lagen Angebote von drei sehr renommierten Verlagen vor, so dass von mir eine Entscheidung gefragt war. Wie Sie ja wissen, ist das keine große Hürde für mich 🙂

Auch bei den Angeboten geht es um viel. Denn als Fachautor kann es Ihnen leicht passieren, dass Sie eine Selbst-Abnahmeverpflichtung von z.B. 200 Exemplaren eingehen müssen. Die Beteiligung an den Nettoerlösen kann bei 7%, 8%, 10% und einiges mehr 🙂 liegen. So auch die Unterschiede bei den Auflagehöhen. Bei vielen Sachbüchern beträgt die Erstauflage nur 1000 – 2000 Exemplare.

Als unbedarfter Autor, der eigentlich nur sein Buch endlich schreiben und veröffentlichen möchte, können Sie da schnell unter die Räder kommen, da sie nicht wissen, was ein gutes, bzw. ein wenig akzeptables Angebot ist. Für mich hat Frau Querfurth so gute Konditionen rausgeholt, dass selbst Kenner der Szene große Augen machen 😎

Am Ende war es ganz einfach, einen Verlag für mein Buch zu finden. Also sollte Ihnen jemand vorab erzählen, etwas sei schwer, dann hören Sie einfach weg und suchen sich die richtigen Personen, die Ihren Erfolg sicher stellen 🙂