Die schamhaft versteckte Vision
»Wer weiß, wo er in zehn Jahren stehen will?« Das frage ich gerne die Zuschauer in meinen Vorträgen. Nur wenige Hände gehen dann nach oben und nicht jeder davon könnte mir wirklich Auskunft über seine persönliche Vision geben. Tatsächlich hat trotzdem jeder eine Vision, aber sie hat meist wenig mit dem eigenen Wollen zu tun.
Fragen wir uns jetzt doch einmal selbst, wo wir herauskommen, wenn wir genau so weiter machen wie bisher. Ich weiß, das könnte frustrierend sein.
Die versteckte Vision
Denn wir wissen ziemlich genau, wo uns unsere aktuelle Lebensweise hinbringen wird. Aber wir denken lieber nicht daran. Das ist unsere versteckte Vision.
Natürlich wird sich keiner hinstellen und stolz verkünden, wohin wir das Schiff unseres Lebens hinsteuern. Ganz im Gegenteil. Der Mensch verfügt über die Möglichkeit, sich beinahe alles schön zu reden. Wenn Reden nicht reicht, dann trinken wir uns das Leben schön. Bier, Wein und Schnaps verbreiten wieder gute Laune!
Die Alternative
Wir können allerdings auch anders damit umgehen. Wie wäre es, wenn wir mit unserem Blick in die Zukunft etwas Besseres anfangen? Die Zukunft sieht vielleicht nicht gut aus, wenn wir so weiter machen wie bisher. Aber Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung. Wir könnten ja auch andere Entscheidungen treffen.
Was hält uns davon ab? Viele kleine situative Momente. Jeder von uns trifft rund 20.000 Entscheidungen pro Tag. Das sind 730.000 Entscheidungen pro Jahr und in zehn Jahren treffen wir 7.300.000 Entscheidungen. Und jedes Mal haben wir die Wahl, uns den Moment leichter zu machen oder unsere Welt ein klein bisschen besser zu machen. Wenn es uns gelänge, ein paar Mal mehr pro Tag im Sinne der Langfristigkeit zu entscheiden, dann verändert das unseren Kurs.
Nehmen wir uns unsere versteckte Vision vor und überlegen, was sich alles verändern müsste, damit wir darauf stolz wären: Wo müssten wir beruflich stehen? Wie müsste unsere Partnerschaft aussehen? Wie unsere Gesundheit und Fitness, unsere Freundschaften, unser soziales Leben?
Denn Entscheidungen geben unseren Leben eine Richtung. Wenn wir eine andere Vision vor uns sehen als die bisher schamhaft versteckte, treffen wir auch andere Entscheidungen.
Ob wir das wollen, ist unsere eigene Entscheidung.