Das verdrängte Problem
Kennen Sie das auch? Irgendetwas weicht von der Norm ab. Vielleicht macht das Auto ein Geräusch, das es nicht machen sollte. Oder der PC öffnet nach dem Hochfahren immer ein Dialogfenster, mit der Aufforderung etwas zu bestätigen. Doch egal wie oft sie es bestätigen, beim erneuten Start kommt das Fenster wieder hoch.
Das Geräusch tritt vielleicht nur in wenigen Situationen auf und wir müssen das Fenster nur einmal am Tag wegklicken. Trotzdem stört es uns.
Das nehmen wir hin
Die meisten von uns arrangieren sich mit diesen kleinen Fehlern, obwohl es vermutlich eine Lösung gibt.
Manchmal haben wir das Glück, dass ein Profi unser kleines Problem zu sehen bekommt. Dann heißt es vielleicht: »Ihr Antriebsriemen ist morsch und müsste dringend ausgewechselt werden. Reißt er, ist ihr Motor hinüber. Das wird dann richtig teuer«.
Oder zu unserem Computerproblem: »Ein Trojaner versucht ihren Virenscanner zu deinstallieren. Ich würde dringend etwas tun, sonst könnte sich ihr Bankkonto verselbständigen.«
Wir sind tolerant
Sich mit Fehlern zu arrangieren kann schwere Konsequenzen nach sich ziehen.
Schön! Das war also das Wort zum Freitag. Aber was will ich damit sagen?
Denken wir doch einmal darüber nach. Unser Auto ist ein Wertgegenstand, in unserer Computer ist Bankschalter, Einkaufszentrum und manchmal Ablageort unserer intimsten Geheimnisse.
Wenn wir Symptomen in diesen Bereichen keine Aufmerksamkeit schenken, werden wir es dann bei anderen Symptomen tun, die z.B. unsere Fähigkeit als Entscheider einschränken?
Es ist bestimmt nicht so wichtig
Vielleicht fühlen wir uns manchmal unschlüssig oder wir ärgern uns regelmäßig das Falsche getan zu haben.
Aber tun wir etwas dagegen? Oder machen wir es wie mit dem Computer und klicken im Fenster “Geschenk der Griechen möchte Daten an einen externen Server übertragen. Wollen Sie das zulassen?” einfach auf OK?