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Selbst entscheiden ist besser…

Gestern habe ich über Eric Schmidts Vision geschrieben, nach der Google in ferner Zukunft seinen Nutzern alle Entscheidungen abnehmen soll.

Dazu ist mir noch ein Gedanke gekommen. Es mag ja sein, dass Google durch die Sammlung sämtlicher privater Informationen seiner Nutzer ein recht gutes Profil entwickeln kann. Es ist logisch, dass ein genügend lange zusehender Beobachter irgendwann voraussagen kann, wie sich ein Mensch entscheiden wird.

Allerdings wird dabei ein aus meiner Sicht sehr wichtiger Punkt unter den Teppich gekehrt. Wenn ich immer alles genau so mache, wie ich es bisher gemacht habe, bekomme ich immer auch nur die Ergebnisse, die ich schon in der Vergangenheit erzielt habe.

Bei den meisten Menschen gibt es aber einen Punkt im Leben, wo sie erkennen, etwas ändern zu müssen. In dem Moment entscheiden sie anders, als in der Vergangenheit.

Der Beobachter, der seine Schlüsse aus der Vergangenheit zieht, wird daher die falsche Entscheidung vorschlagen. 😯
Eigentlich ist es nicht so wichtig, ob der Entscheider seine Routine-Entscheidungen einem wie auch immer gearteten System überlässt. Aber genau an diesem einen Punkt, wenn er seinen Lebenskurs ändert, kommt es auf den Menschen an.

Der logische Schluss: Um zu einem anderen Entscheidungsvorschlag zu kommen, geht der Entscheider dann zu Yahoo. 😛

Dem Fehler auf der Spur

Marcel Widmer mit seinem Joblog ist immer wieder eine wahre Inspiration. Er beschäftigt sich in seinem Blog mit der Frage, wie wir aus Fehlern lernen können.
Sehr spannend sind seine drei Grundsätze für eine konstruktive Weiterentwicklung:

  1. Suchen Sie Herausforderungen, in denen Sie interessante Fehler machen können.
  2. Haben Sie die Weisheit (und Cleverness), diese Fehler als Ihre eigenen anzuerkennen.
  3. Seien Sie mutig und wagen Sie dann die Veränderung.

Als Unternehmer können Sie Punkt 1 mühelos mit Ihren Entscheidungen abdecken. Allerdings kann es dann bei Punkt 2 und 3 durchaus zu Problemen kommen.
Viele Entscheidungen entfalten Ihre Wirkung erst nach einiger Zeit. Daher empfehle ich jede wichtige Entscheidung schriftlich auszuarbeiten und ansonsten eine Art Logbuch zu führen, wo Sie alle die lästigen kleinen operativen Entscheidungen zumindest einmal vermerken.

Nur dann haben Sie später noch einmal die Chance, daraus zu lernen.

Am Ende seines Artikels stellt JobBlog eine Checkliste des Autors Scott Berkun, die ich für Sie hier einmal kurz übersetze, weil sie mir sehr gut gefällt:

  • Lernen ist nur dann möglich, wenn Sie ihre Verantwortung akzeptieren können
  • Verwechseln Sie nicht, das „Fehler machen“ mit dem „der Fehler sein“
  • Ihre Fehler können Sie nicht mehr ändern, aber Sie können entscheiden, wie Sie damit umgehen
  • Ihr persönliches Wachstum hängt davon ab, dass Sie sehen, wo Sie die Dinge verbessern können.
  • Arbeiten Sie daran, zu verstehen, warum es passiert ist und was die beteiligten Faktoren dafür waren.
  • Welche Informationen hätten den Fehler verhindert?
  • Welche vielen kleinen Fehler führten zu dem großen Fehler?
  • Gibt es Alternativen, die Sie nicht beachtet haben, aber wichtig gewesen wären?
  • Was müssen Sie verändern, damit dieser Fehler nicht mehr auftritt? Welche Veränderungen fallen Ihnen dabei persönlich schwer?
  • Wenn Sie wieder in die gleiche Situation kämen, was müßten/würden Sie anders machen?
  • Arbeiten Sie so lange daran, den Fehler zu verstehen, bis er Ihnen selbst schon lächerlich vorkommt (und Sie auch niemanden mehr erwürgen wollen, der sich über Ihren Fehler lustig macht)
  • Vermeiden Sie die Überkompensation: Die nächste Situation wird bestimmt nicht genauso sein, wie die letzte.

Via JobBlog

In die Umsetzung vor der Entscheidung?

Warum soll ich einen Umsetzungsplan für Alternativen erstellen, über die ich noch nicht einmal entschieden habe? Fragte mich ein Unternehmer, der über ein internes Service-Projekt in seinem Unternehmen zu entscheiden hatte.

Die Frage ist berechtigt. Denn einen Umsetzungsplan (Projektplan) zu erstellen macht viel Arbeit. Insofern könnte es praktisch sein, damit zu warten, bis die Entscheidung gefallen ist. Bei fünf zur Verfügung stehenden Entscheidungsalternativen spart sich der Entscheider so doch 80% der Arbeit oder?

Um es mit Radio Eriwan zu sagen: Es kommt darauf an.
Unser Unternehmer hatte in seinen Entscheidungskriterien explizit „eine schnelle Projektdurchführung“ als besonders wichtig erachtet.

Jetzt gibt es zwei Faktoren, die die Geschwindigkeit der Projektdurchführung beeinflussen.

  1. Die für die Einzelmaßnahmen notwendige Zeit
  2. Die Widerstände, die das Projekt bei Betroffenen auslöst.

Punkt 1 ist klar, je mehr zu tun ist, um das Ziel zu erreichen, desto mehr Zeit und oder Manpower brauche ich.

Punkt 2 ist eigentlich auch klar. Grundsätzlich gibt es bei Veränderungen immer Betroffene. Diese lassen sich zu Beteiligten machen, wenn es gelingt, einen Interessenausgleich herzustellen. Noch besser ist es im Interesse der Umsetzungszeit, wenn die Anzahl der Betroffenen klein und der Grad Ihrer Betroffenheit niedrig ist.

Das trifft insofern zu. solange noch keine Entscheidung gefallen ist und erst einmal freundliche Gespräche ohne den Druck der Umsetzung geführt werden.

Der Unternehmer hat am Ende tatsächlich fünf grobe Umsetzungspläne für die verschiedenen Alternativen erarbeitet. Er war froh, es getan zu haben, da er andernfalls wahrscheinlich eine andere Alternative vorgezogen hätte.

Wie ist Ihre Erfahrung mit Umsetzungsplänen als Entscheidungsgrundlage?

Den Trend der Überalterung in Deutschland nutzen

Brauchen wir einen Trendforscher, um wichtige Trends nicht zu verschlafen?
Ich finde es immer wieder interessant, zu sehen, auf welche neuen Trends die Wissenschaft kommt. Dabei macht sie ja nichts anderes, als die Märkte zu beobachten und Veränderungen wahrzunehmen. Das ist sicher alles sehr wichtig und führt auch zu exzellenten Resultaten. Immer vorausgesetzt, die gültigen Megatrends, die für alle eigentlich sichtbar sind, wurden bereits in einer geeigneten Strategie verarbeitet.
Unter Megatrends verstehe ich Entwicklungen, die wirklich für jeden sichtbar sind und hinter die Niemand ein Fragezeichen setzen wird.
Ein dazu passender Trend ist z.B. die Überalterung unserer Bevölkerung. Eigentlich ein allgegenwärtiges Thema. Viele Unternehmer, die ich kenne überlegen sich daher, wie sie in den potentiellen Markt der golden Oldies einsteigen sollen.
Nur wie kommen sie an Informationen, welche Regionen als Testmärkte interessant sind? Für hessische Unternehmer ist das nicht so sehr schwierig. Denn es gibt eine Website, die sogar bis auf Kommunalebene die Altersstruktur der Bevölkerung anzeigt: http://www.hessen-flaecheninfo.de/
Ein empfehlenswerter Service, der dazu noch kostenfrei ist!

Das Vorrecht des Unternehmers

Wenn wir heute eine Zeitung aufschlagen, dann geht es häufig um Veränderungen. Die Menschen müssen sich verändern, um in einer globalisierten Welt mithalten zu können. Aber natürlich auch die Unternehmen. Ich finde es immer interessant, wenn Unternehmen gelobt werden, dass sie Veränderungen angenommen haben. Dabei sind die Veränderungen in Unternehmen oft nicht viel mehr als das Resultat der Verhältnisse, Fortschritt dagegen das, was Unternehmen gestalten.
Unter Fortschritt verstehe ich das rechtzeitige Erkennen von neuen Möglichkeiten und ihre Erschließung.

Das ist sicherlich ein oder zwei Blicke in den Spiegel wert. Wo bin ich als Unternehmer ein Gestalter von Fortschritt und wo füge ich mich einfach den Verhältnissen?

Dienstleistung besteht aus Kundenerfahrung

Hat Ihr Geschäft einen hohen Dienstleistungsanteil?

Dann haben Sie Glück, denn es liegt komplett in Ihrer Hand, ob Ihre Kunden wiederkommen oder nicht.

Kunden von Dienstleistern machen ständig Erfahrungen. Es liegt an Ihnen, ob sie gut oder schlecht sind. Jeder Schritt, mit dem der Kunde in Kontakt mit ihrem Geschäft ist, kann entweder zu einer guten Erfahrung oder einer schlechten Erfahrung führen.

Angenommen ein Kunde trifft auf Sie oder einen Ihrer Mitarbeiter. Wird er begrüßt? Ist der Gruß gelangweilt oder bekommt der Kunde das Gefühl, jemand Besonderes zu sein?

Natürlich, das sind Grundlagen, das beherrschen Sie und Ihre Mitarbeiter aus dem FF.

Wie sieht es damit aus, wenn ein bisheriger Kunde ab jetzt zur Konkurrenz geht? Legen Sie und Ihre Mitarbeiter dann immer noch Wert darauf, dass sich der Kunde besonders fühlt?

Hier liegen die Chancen. Es gibt zahlreiche mögliche Gründe, warum ein Kunde den Anbieter wechselt. Aber es gibt nur einen, warum er nicht zurückkommt, wenn er feststellt, dass die Leistung der Konkurrenz ihm nicht gefällt.

Ehemalige Kunden sind fast so wertvoll wie Kunden, denn Sie wissen bereits, was sie an Ihnen haben (oder auch nicht).

Warum daher nicht jeden Kunden wie einen König behandeln und jeden ehemaligen Kunden wie einen Kaiser?

Jedem scheidenden Kunden soll einfach das Herz schwer werden, wenn er geht und sich bald wünschen, wieder so zuvorkommend behandelt zu werden wie bei Ihnen.