So räumen Sie den Widerstand aus dem Weg

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Manchmal scheint für uns alles schief zu gehen. Andere Menschen scheinen plötzlich eine perverse Lust daran zu empfinden, uns einen Stein nach dem anderen in den Weg zu legen. „Gar kein Problem, solche Widerstände machen mich nur härter“, mag einer da sagen. Ja, wir wachsen an unseren Problemen und unsere Probleme wachsen mit uns. 😮 Das stimmt! Allerdings könnten unsere Schwierigkeiten auch daran liegen, das wir uns außerhalb unserer eigenen Mission bewegen.

Jeder hat seine Aufgabe

In jedem Ökosystem erfüllt jeder Organismus eine Aufgabe, die dem großen Ganzen dient. So gibt es Fäulnisbakterien, die totes Material in verwertbare Grundstoffe umsetzen, Ameisen, die den Wald sauber halten und Bienen, die Blüten bestäuben, um deren Fortpflanzung zu ermöglichen. Alle diese Organismen haben eines gemeinsam. Sie sind für ihre „Mission“ perfekt ausgestattet. Es gibt keinen Zweifel daran, was sie tun sollen. Keine Ameise würde auf die Idee kommen, hauptamtlich Blüten zu bestäuben und keine Biene würde Aas in ihren Stock bringen.

Auch unsere Märkte sind Ökosysteme. Allerdings hat der Mensch die freie Wahl, welche Aufgabe er sich sucht. Mitunter führt das zu völlig überforderten Lehrern, gelangweilten Beamten und zu Unternehmern, die vielleicht keine sein sollten. 😯

Widerstände hausgemacht

Wer sich für eine Aufgabe entscheidet, die außerhalb seines Fähigkeitenspektrums liegt, muss mit großen Schwierigkeiten rechnen. Wer seine Fähigkeiten und Talente verleugnet, der hat keine Chance voran zu kommen. Diese Erkenntnis ist natürlich banal. Trotzdem sind sich viele Menschen ihrer Mission nicht bewusst und kämpfen mit enormen Widerständen.

Was die Bibel schon wusste

Eine gute Metapher dafür ist die Geschichte von Jonas und dem Wal aus der Bibel. Jonas erhielt von Gott den Auftrag, die Bewohner von Ninive vor einem Gottesurteil zu warnen. Die Stadt würde vernichtet werden, weil sie zu verdorben sei.

Jonas wollte seine Mission allerdings nicht ausführen und flüchtete daraufhin mit einem Schiff. Der Bibel nach geriet es in einen unnatürlichen Sturm, der es an Ort und Stelle festhielt. Die Seeleute hatten einen solchen Sturm noch nie erlebt. Als die Wellen immer höher schlugen und alles fehlschlug, weiter zu fahren oder das rettende Ufer zu erreichen, fragten sie Jonas, ob er eine Erklärung dafür hätte.

„Ich widersetze mich dem Auftrag meines Gottes. Ihr müsst mich über Bord werfen, damit ihr nicht alle untergeht!“, soll der Prophet geantwortet haben. Die tapferen Seeleute konnten das nicht mit ihren Werten vereinbaren und bemühten sich daher weiter, ans Ufer zu gelangen. Doch alle ihre Versuche schlugen fehl.

Das Schiff würde untergehen. In ihrer Verzweiflung warfen sie Jonas schließlich über Bord. Mit einem Schlag beruhigte sich das Meer wieder. Ein großer Fisch tauchte auf und verschluckte den guten Jonas, aber das Schiff konnte seine Fahrt fortsetzen.

Plötzlich ist alles ganz einfach

Jonas dagegen musste eine Entscheidung treffen und verpflichtete sich, seine Mission durchzuführen. Ab da war alles ganz einfach für ihn und alle Widerstände waren aus dem Weg geräumt. Seine Mission war sehr erfolgreich. Die Bewohner von Ninive sahen ihre Fehler ein und alle, vom einfachen Bauern bis zum König gingen im Büßergewand. Sogar die Tiere der Stadt! Das beeindruckte Gott so sehr, dass er sein Urteil aufhob. Das wieder vergrätzte Jonas, weil er der Meinung war, dass Ninive das Urteil verdient hatte.

Wer also seiner persönlichen Mission folgt, ist oft erfolgreicher, als er sich das hätte vorstellen können. Wenn wir allerdings jemanden sehen, der sich offensichtlich seiner Mission widersetzt, dann sollten wir schleunigst das Weite suchen, sonst geht es uns vielleicht wie den Seeleuten, die zumindest zeitweise Opfer von Jonas Weigerung wurden.

Kennen Sie das auch?

Neue Perspektiven erleben

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Ich bin gerade frisch aus dem Urlaub zurückgekehrt. Da stellt mir ein Kunde eine interessante Frage: „Warum brauchen Sie eigentlich Urlaub? Sie machen doch auch nur das, was Sie wollen!“

Das stimmt! Warum brauche ich Urlaub, wenn ich in meiner Arbeit meinen Traum lebe? Die Antwort ist für mich ganz einfach: Damit meine Träume oder vielmehr meine Vision wachsen kann.

Ich halte es hin und wieder für ganz gut, den eigenen Lebensentwurf mit etwas Abstand zu betrachten. Denn dabei ergeben sich plötzlich neue Einsichten, an die wir vorher gar nicht gedacht haben.

Unsere Ziele und Wünsche spiegeln immer das wieder, was wir sehen. Daher fällt es vielen Menschen auch so schwer, eine Vision für die nächsten zehn Jahre zu entwickeln. In zehn Jahren haben sie sich selbst weiter entwickelt, verfügen über bessere Kontakte und Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen bewegen sich möglicherweise in einem Bereich, den Sie sich gar nicht vorstellen können.

Ein Urlaub in einer anderen Umgebung kann uns helfen, neue Bilder für unsere ganz persönliche Zukunftsvision zu entwickeln. Mich beispielsweise haben an der Amalfiküste die vielen Villen inspiriert, die in die steilen Klippen gebaut wurden. Von einigen führen kleine Treppen zu ansonsten unerreichbaren Privatstränden. Das ist wirklich beeindruckend, denn deren Bewohner haben nicht nur eine einmalige, unverbaubare Aussicht aufs Meer, nein sie genießen auch noch die Vorteile eines Hauses am Strand! Wer dann noch die schmale Küstenstrasse meiden möchte, der hat einen Bootsanleger mit der privaten Segel- oder Motorjacht.

„So etwas könnte ich mir auch gefallen lassen!“, dachte ich mir versonnen, auf dem Aussichtsbalkon unseres Hotels sitzend. Und dann dachte ich mir: „Warum eigentlich nicht?“

Der Entscheidercoach in der Wirtschaftswoche

Jens Tönnesmann hat mich vor kurzem interviewt. Was sich daraus entwickelte war auch für mich hochspannend. Nach zwei Stunden wunderten wir uns, wo die Zeit geblieben ist.

In der aktuellen Wirtschaftswoche können sie nachlesen, was Herr Tönnesmann über Entscheidungen unter Zeitdruck recherchiert hat.

Unbedingt lesenswert, nicht nur, weil ich auch erwähnt werde, sondern weil das jeden Entscheider immer wieder betrifft. In der Karrierebibel reißt Jochen Mai das Thema ebenfalls an.

Der Entscheidercoach in der Karrierebibel

Jochen Mai hat mich gebeten, einen Gastbeitrag für die Karrierebibel zu schreiben. So etwas machen ich natürlich gerne. Hier ist das Ergebnis.

Capri: Scheinbar sinnlose Entscheidungen

Amalfi20080707 066 Zur Zeit mache ich an der Amalfi-Küste in Italien Urlaub. Auf meinem heutigen Tagesausflug nach Capri wunderte mich das Angebot der dortigen Läden.

Wie jeder Deutsche weiß, ist Capri eine wunderschöne Insel. Neben der legendären blauen Grotte, der Villa Jovis des römischen Kaisers Tiberius, den Faraglioni und dem Arco Naturale gibt es eine stattliche Anzahl von Luxusgeschäften á la Prada, etc.

Ein Blick auf die täglich 14.000 Besucher macht deutlich, dass es ganz normale Menschen sind.

Keiner davon kommt mit Louis Vuitton Tasche oder Prada Robe auf der Insel an, um den lieben langen Tag bei hohen Temperaturen zu schwitzen. Ins Schwitzen kommt der normale Besucher nicht nur des Wetters wegen, sondern auch wegen der üppigen Preise in den Restaurants an der Piazetta Umberto.

Als Bad Homburger bin nicht so leicht zu schocken. Aber 5 Euro für eine Cola aus der Dose, ließ doch einen leicht überaschten Eindruck bei mir zurück. Neben den Luxusgeschäften gibt es eine Vielzahl von Andenkengeschäften, die wie überall üblich, lokalen Kitsch anbieten.

Karl Popper sagt, dass langfristig beobachtbares Verhalten rational sein muss. Daher finden also auch die Luxusgeschäfte ihre Käufer. Ein zweiter Blick enthüllt: In Capri ist die Dichte an hochklassigen und hochpreisigen Hotels kaum zu überbieten. Mein naheliegernder Schluss: Dort wohnt die Zielgruppe.

Allerdings bleibt doch eine Frage offen. Angenommen, Sie haben das nötige Kleingeld, um zwischen 500 und 3.000 Euro pro Nacht hinzublättern. Würden Sie dafür auf eine Insel gehen, die täglich unter dem Besucheransturm von 14.000 Menschen fast zusammenbricht?

Die Puzzleteile liegen auf dem Tisch. Aber sie scheinen nicht zusammen zu passen. Wer kann hier Ordnung in das Entscheidungsgefüge bringen? 🙂

Warum haben die Holländer verloren?

Wer letzten Samstag das EM Viertelfinale gesehen hat, konnte erst einmal seinen Augen nicht trauen. Denn was die Holländer als absoluter Favorit gegen die russischen Underdogs ablieferten war bestenfalls als peinlich zu bezeichnen.

Was ist passiert?

Wie kann das sein, dass eine Mannschaft in der Vorrunde alle Zuschauer durch ihren Spielwitz bezaubert und mit Tempofussball begeistert und sich dann ein paar Tage danach mit Rumpelfussball verabschiedet?

In Mens Sana…

Die Antwort darauf kann nur mental begründet werden. Weiterlesen

Intuition richtig einsetzen

„Was ist denn nun besser? Intuition oder Verstand?“ Das ist eine der häufigsten Fragen, die meine Gesprächspartner stellen, wenn sie erfahren, dass ich Entscheidercoach bin. Meistens wollen die Menschen dann hören, dass ihr Vorgehen das Bessere ist.

„Solange Sie dafür sorgen, dass Sie genau wissen, was sie wollen, sich attraktive Alternativen schaffen und für die notwendige Unterstützung sorgen, macht es keinen Unterschied, ob Sie Ihre Entscheidung am Ende aus dem Bauch heraus treffen oder mittels einer strukturierten Entscheidungsmethode.“ Diese Antwort überrascht die meisten Fragesteller.

Eine Überraschung für mich

Letzte Woche allerdings überraschte mich eine junge Frau mit der Aussage: „Wenn ich so viel über meine Entscheidung nachdenken muss, dann ist sie gar nicht mehr intuitiv.“ Ihrer Verstellung nach, ist eine Entscheidung dann intuitiv, wenn ich direkt vor mehreren Alternativen stehe und eine davon aus dem Bauch heraus auswähle.

So entwerten Sie Ihre Intuition

Das können wir natürlich machen. Allerdings ist das eine platte Entwertung der Intuition.

Warum machen ich mir denn den Aufwand, Entscheidungsklarheit zu schaffen, entsprechend attraktive Alternativen zu schöpfen und für die größtmögliche Unterstützung zu sorgen?

Mehr Klarheit, mehr Alternativen, mehr Unterstützung

Entscheidungsklarheit (ich weiß, was ich will) brauche ich, weil ich sonst keine attraktiven Alternativen schaffen kann. Mit den attraktiven Alternativen nutze ich meine Gestaltungsspielräume. Denn es wäre doch schade, wenn ich ohne Not die besten Möglichkeiten meiner Intuition vorenthalte, oder?

Die meisten Entscheidungen scheitern nicht daran, dass sie per se schlecht sind, sondern an den großen Widerständen oder schlichtweg an der mangelnden Unterstützung, z.B. durch Investoren. Ich halte es daher für ganz normal, dass ich mir im Vorfeld den reibungslosen Durchmarsch sichere.

Auch das hat weder etwas damit zu tun, ob ich meine Entscheidung in der Folge intuitiv oder mit dem Verstand treffe.

Intuition ist besser als ihr Ruf

Erst wenn diese drei Schlüsselfragen geklärt sind, kommen wir zu diesem Moment, dem Legionen von Psychologen ihre ganze Aufmerksamkeit schenken, der Entscheidung.

Meiner Erfahrung nach, spielt es dann jedoch keine große Rolle mehr, ob die Entscheidung dann ganz intuitiv fällt oder der Entscheider zur Absicherung eine Entscheidungsmethodik heranzieht. Denn zum einen gibt es dann nur noch gute und sehr gute Alternativen und zum anderen haben ja Gigerenzer und andere nachgewiesen, dass die Intuition durchaus ihren Platz hat.

Machen Sie doch, was Sie wollen!

Also entscheiden Sie so, wie Sie sich am wohlsten fühlen, aber vergessen Sie nicht, vorher die drei Schlüsselfragen zu klären. 🙂

Neu: EU-Austritt via schwarzes Loch

Das wahrscheinliche Scheitern des EU-Vertrags an dem Votum des Irischen Volkes fördert nur mühsam übertünchte Fehler der EU als Ganzes zu Tage.

Als sich nach den Erfahrungen des zweiten Weltkriegs im letzten Jahrhundert die Staaten Europas zunächst zu einem gemeinsamen Wirtschaftsraum zusammen fanden, waren wohl alle Teilnehmer so EUphorisiert, dass sie das Wichtigste vergaßen und später das auch in allen folgenden Verträgen nicht mehr nachholten.

Das Wichtigste an einem Vertrag

Ja, was ist das wohl? Es braucht Regeln für den Fall, dass die Sonne einmal nicht mehr scheint und alle sich nicht mehr so lieb haben. In der EU gibt es nur einen Fall, dass ein Land ausscheidet. Es müßte  von einem schwarzen Loch ins All gesogen werden. 😮

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So gewinnen Sie mit der Intuition Ihres Chefs

Else Müllers früherer Chef war ein klarer Anhänger rationaler Entscheidungsmethoden, während ihr aktueller persönlicher Diktator immer wieder gerne von Intuition spricht. Unglücklicherweise darf Sie nicht alle Aspekte ihres Arbeitsbereichs selbst entscheiden.

Also erarbeitete sie in der Vergangenheit fleißig Entscheidungsvorlagen für ihren Chef. Der wollte allerdings immer auch gerne seine eigene Handschrift wieder erkennen. Daher waren seine Entscheidungen nicht immer optimal, um es einmal harmlos auszudrücken. 😮 Weiterlesen

Das Entscheider-Rätsel ist geknackt!

Kaum zu glauben, was sich hinter einem einfachen Entscheidungsproblem versteckt. Aber Ewald Dietrich hat trotz patziger Antworten und wenig hilfreichen Kommentaren niemals die Geduld verloren. Was lange währt wird endlich gut und so war der Entscheider am Ende mit der Lösung glücklich.

Meine Gratulation!