Gestern bekomme ich einen Brief unter dem Signé “co.de”. Laut diesem Schreiben sollen kommerzielle Adressen bei uns bald mit einem co vor dem .de versehen werden.
Solche Adressen seien ja auch zum Beispiel bei unseren englischen Nachbarn üblich.
Es stimmt zwar, dass Geschäfte in UK unter ““co.uk” laufen, aber das ist dort eine offizielle Festlegung. Wenn ein privater Anbieter uns hier in good old Germany die Eintragung als co.de anbietet, dann hat das keine besondere Bedeutung.
Allerdings ist der Brief geschickt gemacht. In seinm Betreff geht es um die “Rechtliche Klärung” meiner Domain und ich fühle mich gebauchpinselt, wenn “entscheiderblog.de” als “eine der wichtigsten Seiten im deutschen Markt” bezeichnet wird.
Der Brief ist sehr vorsichtig formuliert, so dass der Leser selbst einige Annahmen trifft. Man kann dem Unternehmen daher nichts rechtlich Verwertbares vorwerfen.
Der Brief lässt seinen Lesern dem Sachverhalt selbst eine Bedeutung geben. So wie es jeder gute Verkäufer macht. Auf der anderen Seite sitzen wir als Entscheider und haben die Macht das zuzulassen und die Bedeutung unabhängig einzuschätzen oder nicht.
Entscheidungen folgen der Bedeutung
Eines ist sicher. Messen wir einer Sache eine größere Bedeutung bei als ihren Kosten, dann kaufen wir sie.
Es liegt an uns, dies souverän und unbeeinflusst zu tun.
Jeder Adressat des Briefes kann beispielsweise beim DENIC feststellen, wer die “co” Adresse privatwirtschaftlich auf den Namen seiner Firma hat registrieren lassen.
In diesem Fall sollen wir übrigens knapp hundert Euro für die kleine Zusatzendung pro Jahr bezahlen. Hätte ich ein Buch geschrieben, dessen Titel mit “Da Vinci” anfängt, würde ich das vielleicht sogar. 😉