Das Wichtigste für eine Entscheidung

Mit Entscheidungen ist das so eine Sache. Jeder macht es während des Tages und hat daher auch eine Meinung dazu. Wäre ich mit einer klaren Vertriebs-Absicht unterwegs, würde ich vermutlich reiche Beute einfahren. 🙂

So auch letzte Woche. „Bei Entscheidungen kommt es vor allen Dingen auf die Erfahrung an“, meinte ein Gesprächspartner zu mir.

Erfahrung spielt sicherlich keine geringe Rolle. Schließlich sorgt sie ja dafür, dass wir vieles gar nicht mehr bewusst entscheiden müssen, sondern mit Hilfe des Unterbewusstseins automatisch entscheiden. Sicher ist es auch hilfreich, wenn wir z.B. bereits die Erfahrung gesammelt haben, dass nicht jeder Anlageberater unser Wohl an erster Stelle sieht.

Das mag alles so sein, aber ich bin inzwischen überzeugt, dass auch nicht so erfahrene Menschen gute Entscheidungen treffen können.

Entscheidungen sind richtungsgetriebenes Handeln. Daher ist das Wichtigste, seine Richtung zu kennen. Ich brauche also eine Vision, ein Bild von der Zukunft, die ich für mich schaffen möchte.

Als ich das meinem Gesprächspartner vermitteln wollte, meinte der nur „Das  klingt für mich nach DDR!“ 😮 Für die Jüngeren unter meinen Lesern: Gemeint war die kommunistische Planwirtschaft im Ostteil unseres bis 1989 geteilten Landes.

Vielleicht zur Unterscheidung: Ein Plan ist eine detaillierte Aufstellung, wer was wann zu tun hat. Ein Ziel ist ein Ergebnis, das ich auf beliebigem Weg erreichen kann. Pläne sind meistens schon Makulatur, nachdem sie niedergeschrieben sind. Denn unsere Umwelt ändert sich zu schnell und kein Plan berücksichtigt alle Eventualitäten.

Auch Ziele können sich ändern. Aber viele Ziele sind so universell, dass sie selbst größere Umwälzungen überleben. So könnte man meinen, dass eine weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise die Ziele von zahlreichen Unternehmern beeinflusst. Tatsächlich ist es aber so, dass sich höchstens der Zeithorizont verändert, in dem sie umgesetzt werden.

Aber zurück zu meinem Gesprächspartner mit der DDR-These. Er blieb natürlich nicht dabei. Stattdessen gab er zu bedenken: Man müsse sich ja selbst sehr genau kennen, um langfristige Ziele zu setzen.

Ja genau! Aber ist das ein Nachteil? Angenommen, ich würde mich selbst nicht genau genug kennen, um mir Ziele für die nächsten zehn Jahre zu setzen, dann wäre meine Reaktion doch nicht, mir keine Ziele zu setzen, oder?

Nein! Ich würde alles daran setzen, mir über meine Motive und Leitbilder klar zu werden, damit ich mir Ziele setzen kann.

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