Die große Beyreuther-Show

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Letzten Freitag habe ich mir ein Gratis-Seminar bei Carsten Beyreuther gegönnt. Sie wissen schon, der Trainer, der seinen Kunden eine sog. Flatrate anbietet, damit sie alle seine Seminare besuchen können, ohne sich jeweils Gedanken über die Kosten machen zu müssen.

Wie war`s?

Carsten Beyreuther gehört nicht gerade zu den …… Langeweilern der Branche. Kaum ist das Seminar gestartet, schon ruft er zur Demonstration einer Technik eine beliebige Firma aus den gelben Seiten an. Diese Telefonate sind Show at its best. Denn aufgrund der Natur der Sache, weiß auch Carsten Beyreuther nicht, was dabei herauskommen wird.

Er muss improvisieren und das macht er mit viel Humor. So schlägt er der Managerin eines mobilen Pflegedienstes zum Beispiel vor, ihn Probe zu pflegen, bevor er seine geliebte (senile) Mutter in deren Hände gibt. 😛 Aber egal wie improvisiert das Ganze wirkt, er selbst hält sich immer sehr genau an sein 12-Stufen Technik. Genau das macht die Show zur Erfahrung. Denn er lebt damit die Praxis vor.

Inhaltlich mag sich sein Vertriebstraining nicht so sehr von anderen Vertriebsmethoden unterscheiden, aber die hohe praktische Authentizität hat mich beeindruckt.

Ein Plus für die Teilnehmer: Über den Verlauf des Seminars telefonierte Beyreuther auch mit den Leads, die von Teilnehmern beigesteuert wurden. Und das war teilweise schon sehr amüsant.

Denn natürlich sind es immer die „schrottigen“ Leads, die da mitgebracht werden. Und so entfalten sich teilweise die skurrilsten Telefonate.

Aber gerade weil es nicht die einfachen Kandidaten sind, die da angerufen werden, konnte ich sehr interessante Erfahrungen daraus mitnehmen.

Der Trainier

Nun war das Vertriebstraining nicht mein Hauptfokus, warum ich dieses Training besucht habe. Bei solchen Gelegenheiten beobachte ich gerne auch immer auf der Metaebene.

So fällt mir dann auch gleich auf, dass Beyreuther sehr virtuos zunächst die kinestätisch veranlagten Teilnehmer anspricht. Mit sanfter, ruhiger und tiefer Stimme, gemessen langsam beginnt er seinen Vortrag und holt sie auf dieser Weise ab. Nach kurzer Zeit beschleuniger er das Sprechtempo, die Tonlage geht leicht nach oben und auch die Wahl seiner Worte geht zunehmend in den auditiven Bereich. Einige Minuten später ist er vom Sprechtempo, Tonalität und Wortwahl bei den visuellen Teilnehmern angelangt und hat damit den gesamten Saal für sich gewonnen.

Dieses Muster K-A-V nennt sich in der NLP auch Charisma-Muster, weil es von charismatischen Rednern, wie John F. Kennedy oder Martin Luther King verwendet wurde.

Beyreuther setzt diese Muster sehr flexibel über das gesamte Training ein, ohne dass den Zuhörern die Ryhthmuswechsel markant auffallen würden. Ich ziehe da respektvoll meinen Hut und lerne von einem Meister. 🙂 Nicht, dass ich dieses Muster nicht auch für mich einsetzen würde und seitdem selbst große Erfolge verzeichne, aber so flexibel, wie Beyreuther bin ich (noch) nicht. 🙂

Hat es sich gelohnt?

Die Frage kann und will ich nur mit „ja“ beantworten. Insgesamt finde ich es gut, dass die Teilnehmer für das erste Training nichts zahlen müssen. Ich glaube auch, dass Herr Beyreuther dabei selbst kein großes Risiko eingeht, denn die Teilnehmer schienen mir alle sehr beeindruckt zu sein.

Wie ist das mit der Flatrate?

Tja, das ist eine Sache, die sich mir nicht wirklich erschließt. Die Teilnehmer zahlen 250 Euro im Monat und können dafür in dieser Zeit alle Trainings von Carsten Beyreuther besuchen, erhalten sämtliche Audioprogramme und Bücher von ihm. So weit so gut. Stellt sich nur die Frage, wer so viel Zeit hat, mehr als ein Training pro Monat zu besuchen? Vielleicht sollten Beyreuther es eher ein Trainings-Abo nennen.

Für ihn als Trainer macht das Ganze natürlich Sinn… 🙂

Ich sollte vielleicht auch so etwas anbieten! 😮 Was meinen Sie?

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