Die Zeit verrinnt: Beschränkte Auswahl

© spuno - Fotolia.com Beim klassischen Bild einer Entscheidung sehen wir den Entscheider vor einer Anzahl von Alternativen und er trifft darüber eine intelligente Wahl.

Die Realität sieht allerdings häufig anders aus. Wer zum Beispiel eine neue Wohnung sucht, wird sich verschiedene Angebote ansehen, die kurze Zeit später nicht mehr verfügbar sind. Die Auswahl mag dann zwar riesengroß sein, aber nicht zu jedem Zeitpunkt.

Ähnlich verhält es sich mit Bewerbern, Patenten, Investitionsmöglichkeiten, Gründungsideen, Sanierungsvorschlägen, Ausschreibungen und so weiter.

Was sollen wir in so einer Situation tun?

Rein theoretisch sollten wir uns z.B. erst alle Bewerber ansehen,  bevor wir eine Wahl treffen. Doch dann könnte wir feststellen, dass ein Top-Kandidat nicht mehr verfügbar ist. Die Enttäuschung ist dann groß. Denn wir stellen dann fest, dass unser Gestaltungsspielraum kleiner ist als gedacht.

Der faule Entscheider

Aber müssen wir tatsächlich alle Bewerber miteinander vergleichen? Bezogen auf eine perfekte Welt mag das gut klingen. Viele schwächere Entscheider fühlen sich damit auch wohl. Denn durch den relativen Vergleich der Kandidaten zueinander müssen sie sich nicht so viele Gedanken über ihren eigenen Bedarf machen.

Der Bedarf ist der Schlüssel jeder Entscheidung

Anders dagegen, wenn wir in dieser Situation als Entscheider bestehen wollen. Da ist es unbedingt notwendig, vorab genau zu klären, was unser Bedarf ist.

Kalter Kaffee! Das denkt jetzt vermutlich der eine oder andere von meinen Lesern. Denn natürlich erstellen wir vorher ein Suchprofil und eine Stellenausschreibung. Allerdings sind diese selten so präzise, dass auf dieser Grundlage ein einzelner Kandidat auf seine Eignung abgeklopft werden könnte. Es dient lediglich zur Einschränkung der Suche. Die meisten Entscheider nutzen dann den Vergleich verschiedener Kandidaten, um zu ihrer Entscheidung zu gelangen.

Mühseliger ist es, sich vorher genau klar zu machen, wie der neue Mitarbeiter sein soll, wer er sein soll und was er genau können soll. Doch dann können wir sofort zuschlagen, wenn wir einen Kandidaten sichten, der unseren Kriterien entspricht.

Wer suchet, der findet

An dieser Stelle wirft der eine oder andere ein: “Ja, aber es könnte doch noch einen besseren Kandidaten geben, wenn wir lange genug suchen”. In der Tat. Das passiert, wenn wir unseren Bedarf nicht genau genug kennen. Aber nehmen wir einmal an, wir kennen ihn. Dann gibt es keinen Grund weiter zu suchen, nachdem wir einen Kandidaten entdeckt haben, der unseren Bedarf voll erfüllt.

Alles andere wäre Zeitverschwendung. Aber vielleicht langweilt sich ja der eine oder andere? 🙂

Urteilsvermögen

Was ist, wenn der neue Mitarbeiter die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllt? Unser Urteilsvermögen ist nicht perfekt. Das ist eine Herausforderung, mit der wir leben müssen. Allerdings trainieren wir es durch die Anzahl der erkannten Fehleinschätzungen. In der Situation mögen wir das zwar verfluchen, aber mittel und langfristig macht uns das zu besseren Entscheidern.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.