Ich sage Danke
Geht es Ihnen auch so? Häufig nehmen wir uns ein schwieriges Ziel vor und erreichen es gegen viele Widerstände. Da stehen wir nun und fühlen uns leer. Es ist erreicht, wir sind ein anderer als wir es am Anfang unserer Reise waren, gereift.
Wir müßten eigentlich vor Glück die Welt umarmen. Doch längst haben wir uns andere Ziele gesetzt und diese sind ja noch lange nicht erreicht. Wir registrieren vielleicht das Ende eines Abschnitts und fragen uns, ob das alles war.
Das ist eine trostlose Welt, in der nach dem Erreichen unserer einstmals schwierigen Ziele alles ganz selbstverständlich ist.
Kein Wunder, dass viele Menschen irgendwann in die Midlife-Krise kommen. Denn wenn wir nicht zu schätzen wissen, was wir erreichen, dann macht alles keinen Sinn.
Das Gegenmittel
Ganz unabhängig davon, ob wir nun Atheisten sind oder an einen Gott glauben, können wir dem durch eine allgemeine Dankbarkeit dem Leben gegenüber entgegentreten.
Wenn ich mir bewußt mache, dass nichts selbstverständlich ist und es meistens dem Zusammenspiel einer großen Anzahl von Menschen geschuldet ist, dass wir dort herauskommen, wo wir heute sind, dann macht es Sinn, dankbar zu sein.
Es gibt immer einen Grund
Nehmen Sie nur die Geschichte von meinem Buch. Ich habe es zwar selbst geschrieben, aber die Erfahrungen dich ich darin verarbeite gehören meinen Kunden. Mein Manuskript war am Ende ein Word-Dokument. Wenn Sie das Buch aber heute kaufen, dann sind unzählige Arbeitsstunden des Verlags-Teams vom Hanser Verlag dort hinein gegangen. Der geniale Titel, die ganze Aufmachung, das Layout, natürlich die Vermarktung. Gleichzeitig aber auch die Buchhandlungen, die es entsprechend platziert haben, so daß bereits nach zwei Monaten die halbe Auflage verkauft war. Die vielen Leser, die das Buch weiterempfohlen haben und sogar auf Amazon Rezensionen verfasst haben, die Zusammenarbeit mit dem Manager-Magazin um den Entscheidertest zu entwickeln. Und das sind nur die Fakten, die mir gerade bewußt sind, während ich das schreibe.
Natürlich könnte ich sagen, „wenn ein Buch gut ist, dann ist das normal“. Vielleicht ist das auch so und trotzdem gibt es mir persönlich mehr, wenn ich es zu schätzen weiß. Nun ist die Veröffentlichung des eigenen Buches erst einmal abseits des normalen. Darum geht es auch nicht.
Ich bin auch dankbar dafür, dass ich
- eine phantastische Ehe führe,
- in meinem Job das Privileg habe, für so viele Menschen einen wichtigen Beitrag zu leisten,
- mit meinen (fast) 38 Jahren gesund und munter bin,
- so viel Freunde habe,
- meine eigenen Werte leben kann und mich nicht verbiegen muss,
- Sie heute diesen Blogbeitrag lesen, 🙂
- so viele andere Blogger an dem Blog-Karneval „Danke 2007“ teilnehmen,
- ich genau die richtigen Kunden habe,
- ich endlich Winterreifen habe aufziehen lassen,
- es meinen Eltern gut geht,
- uvm.
Ist das Selbstbetrug?
Dieses Grundgefühl der Dankbarkeit bezeichnen manche als Selbstbetrug. Denn man könne dann auch dankbar dafür sein, dass die Sonne scheint oder der Regen fällt. Das stimmt, dafür bin ich auch dankbar. 🙂 Es gibt so viele Menschen, die haben genau das, was Sie sich vielleicht gerade in diesem Moment ersehnen. Sie verdienen Millionen, leben in einer Villa auf Mallorca, haben ein extrem wichtigen Job – und doch sind sie unglücklich. Denn nachdem sie es erreicht haben, ist es selbstverständlich. Wenn wir dagegen nichts als selbstverständlich nehmen, ja dann haben wir das Privileg, ein tolles Leben zu führen. 🙂
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