Risiko – das Spiel mit dem Feuer

Mark Adam* (Name geändert) steht vor einer wichtigen Entscheidung. Ein  Konkurrent bietet ihm einen Betriebsteil zum Kauf an, der Adam einen neuen Markt öffnen wird.

Adam hat in den letzten Jahren gut verdient und vor allen Dingen Rücklagen angelegt. Daher könnte er ohne Kreditaufnahme die Gelegenheit nutzen.

Was ist schon normal?

In normalen Zeiten hätte er es auch ohne Zögern getan, denn das Angebot ist sehr günstig. Aber in Zeiten der Wirtschaftskrise ist nichts mehr sicher.

Was macht er, wenn der Markt sich nicht erholt? Derzeit hat er genügend Aufträge, um mit seinen bestehenden Kapazitäten keine Verluste zu machen. Zum Erwerb des neuen Betriebsteils gehören auch 30 hochqualifizierte Mitarbeiter, die derzeit leider Däumchen drehen.

Ideen sind manchmal nicht genug

Allerdings hat er bereits Ideen, wie er zu neuen Aufträgen kommen könnte. Sollte das nicht gelingen, hätte er auf absehbare Zeit einen verlustbringenden Klotz am Bein. Wie viele andere Unternehmen auch, müsste er rote Zahlen schreiben und wäre über kurz oder lang auf Bankkredite angewiesen.

Was also soll er machen?

Das ist keine einfache Frage. Die Zukunft kennen wir nicht. Wir wissen lediglich, was passieren könnte.

Daher müssen wir woanders ansetzen. Es hat ja einen Grund, warum Adam nicht schon selbst eine Produktion für den Markt aufgebaut hat.

Nicht Teil der Vision

In seiner langfristigen Vision hatte er sich und sein Unternehmen nicht auf dem entsprechenden Teilmarkt gesehen. Warum also jetzt? Vielleicht war ihm bisher einfach nicht klar, dass er sein Unternehmen in diese Richtung entwickeln will?

Günstig heißt nicht gut

Tatsächlich aber war das Angebot so günstig, dass man es kaum ablehnen kann. Adam handelte bisher immer vorsichtig und überlegt. Aber diese Chance wollte er nicht an sich vorüberziehen lassen.

Unternehmer Adam wird klar: Das Angebot ist verlockend und gleichzeitig nicht Teil seiner langfristigen Vision. Was macht er hier also? Er versucht, eine flüchtige Chance zu nutzen.

Die Beispiele von Schaeffler und Porsche sind noch frisch. Auf keinen Fall möchte Adam seine Gestaltungsspielräume für die Zukunft so einschränken, wie es diese beiden Unternehmen getan haben.

Der Sieg der Freiheit

Er entscheidet sich daher gegen den Kauf und erhält sich auf diese Weise finanzielle Spielräume für die Zukunft, um seine Vision weiter in die Tat umzusetzen.

Wo lauern für Sie die Versuchungen, eine falsche Entscheidung zu treffen?

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