So verstehen Sie Ypsilanti

Seit Wochen hacken Medien und Politiker auf die hessische SPD und ihre Vorsitzende Ypsilanti ein. Ypsilanti hatte vor der Wahl versprochen, sich nicht von der Paria-Partei Die Linke zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen. Nach der Wahl wollte sie sich dieser Alternative nicht berauben und scheiterte nur am Widerstand der SPD-Abgeordneten  Dagmar Metzger. Im August nahm Frau Ypsilanti dann den zweiten Anlauf. Ihre Partei, die SPD nahm im Laufe dieses Prozesses schweren Schaden, was in dem Rücktritt des SPD Vorsitzenden Beck seinen vorläufigen Höhepunkt fand.

Von ihren Kritikern wird Ypsilanti als „Totengräberin“ oder sogar „Trümmerfrau“ der SPD bezeichnet. Aber ist ihr Verhalten so wenig nachvollziehbar?

Wenn Frau Ypsilanti es jetzt nicht schafft, ins Amt der Ministerpräsidentin zu kommen, dann ist ihre Karriere erledigt. Sollte sie es dagegen schaffen, hängt ihre Karriere zumindest davon ab, wie lange sie Ministerpräsidentin bleiben kann. Nach ein paar Jahren vergessen die Leute, ob es da einmal ein Versprechen gegeben hat oder nicht.

Mutmaßlich könnten ihre Entscheidungskriterien so aussehen:

Entscheidungskriterien Gewichtung
Glaubwürdigkeit 2
Macht 6
Eigenständigkeit 2
Ämter für die Genossen 4
Umsetzung des Wahlprogramms 3
Nutzen der Partei 1
Nutzen für das Land 2
Karriere-Ende von Roland Koch 5
Beliebtheit/Popularität 2

Nachdem wir die Präferenzen von Frau Ypsilanti abgebildet haben, erkennen wir, dass sie zwei Hauptziele hat. Zum einen an die Macht zu kommen, zum anderen das Karriere-Ende von Roland Koch herbeizuführen.

Die Handlungsalternativen

A. SPD/CDU-Koalition
B. SPD/Grüne/FDP Koalition
C. SPD/Grüne/Linke –Koalition
D. SPD/Grüne-Koalition, Duldung durch die Linke
E. Keine Regierung mit SPD-Beteiligung

Im stark polarisierenden Hessen fallen zwei Alternativen aus dem Raster.

Daher ist Alternative A nicht möglich, da die SPD dies für sich ausgeschlossen hat. Alternative B ist aufgrund der Verweigerung der FDP nicht möglich.

Die Entscheidungsmatrix

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Bitte klicken Sie auf die Darstellung der Matrix, um die Ergebnisse anzusehen.

Fazit: Ypsilantis Entscheidungsverhalten ist absolut nachvollziehbar. Es mag uns als Bürger in Hessen nicht gefallen, aber so ist es nun einmal in einer repräsentativen Demokratie. Der gewählte Repräsentant entscheidet am Ende selbst. 🙂

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