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Alter Wein ist ziemlich teuer

image Managementlehrer kennen das Phänomen, Persönlichkeitsentwickler auch. Wer aus der Masse seiner Kollegen hervorstechen will, muss et­was Neues bieten.

Der Sport dahinter heißt alten Wein in neu­en Schläuchen anbieten.

Kennen wir schon

Denn ganz offensichtlich kennen wir die meisten sinnvollen Ideen schon. Nicht erst seit Norman Vincent Peale wissen wir, dass positives Denken uns tendenziell weiter bringt als selbstzerstörerischer Pes­si­mis­mus oder wie wir Deutschen es gerne nennen, Realismus. :mrgreen:

Wir alle wissen, wie wichtig Ziele für Ma­nagement und Lebenserfolg sind. Und jedem von uns ist klar, welche enorme Rolle unser Un­ter­be­wusst­sein dabei spielt, im richtigen Moment unser Bestes zu geben.

Tatsächlich scheint uns das nicht genug zu sein. Schon Tony Rob­bins bemerkt in zahlreichen seiner Audiotrainings, dass wir immer wieder etwas Neues hören wollen. »Teach me something new!«

Erkenntnisse sind nutzlos

Der Schluss dahinter ist nicht all zu abenteuerlich. Alle diese Erkennt­nisse sind nutzlos, sie haben uns nicht weiter gebracht. 😯

Halt! Halt! Wie kann ich so etwas Lästerliches sagen? Bin ich auf die Seite jener gewechselt, die gar behaupten, diese Lebens­leh­ren seien schädlich?

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Unter fremdem Einfluss

imageUnser Unterbewusstsein ist wie ein Schwamm. Es nimmt jede Information auf und ver­ar­bei­tet sie. Mentaltrainer nut­zen  gerne seine Eigenschaft, nicht zwischen Fiktion und Wirk­lich­keit zu unterscheiden.

Im Schnitt sehen Deutsche 212 Minuten pro Tag fern und jeden Tag verbringen sie durchschnittlich 100 Minuten im Internet. 312 Minuten fremde Einflüsse – das sind mehr als 5 Stunden täglich.

Ein Wunder – der eigene Gedanke

Angesichts dessen ist es verwunderlich, dass wir noch selbständige Gedanken zuwege bringen. Es ist heute schwer geworden, sich selbst darüber klar zu werden, was wir eigentlich wirklich wollen.

Früher waren es die Eltern und Freunde, Kollegen, Vorgesetzte, die uns sagten was wir zu wollen haben. Die gibt es zwar immer noch, aber die modernen Medien laufen ihnen schon lange den Rang ab. Kein Wunder, dass die Werbeetats weltweit Billionenhöhe erreichen.

An Apple a day keeps the sanity away

Doch wer von uns kann sich schon sicher sein, dass er seinen bren­nen­den Konsumwünschen tatsächlich trauen kann?

Die Werbung sagt, dass ich ein IPad brauche, meine Freunde sagen es und mein Nachbar hat auch eines.

Auch in den letzten Tagen sind die Massen wieder zu Apple gerannt und haben sich ihr iPhone 4 gekauft, obwohl sie vermutlich noch ein perfekt funktionierendes Gerät der Vorgeneration besitzen. 😯

IPad und IPhone stehen nur stellvertretend für teilweise unsinniges Verhalten, das nicht durch echten Bedarf ausgelöst wurde.

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Die Sache mit dem freien Willen

© Jari Aherma - FOTOLIA

Heute ist Sonntag. Daher wieder ein Beitrag, der sich nicht mit unternehmerischen Entscheidungen befasst.

Vergangene Woche ist die Gesetzesinitiative der Bundesregierung zum Nichtraucherschutz gewissermaßen abgeraucht. Der Bund ist dafür nicht zuständig, wie sich jetzt herausstellt. Jedes Bundesland wird daher seine eigenen Regeln machen (Bayern) oder es lassen (Saarland, Niedersachsen) Das ist schade für alle Raucher und Nichtraucher. Für die Raucher, weil sie sich demnächst penibel erkundigen müssen, wo und ob sie rauchen dürfen oder ob sie bereits dabei sind, eine Straftat zu begehen. (Der Jurist wird mich jetzt streng ansehen und darauf hinweisen, dass Rauchen im schlimmsten Fall eine Ordnungswidrigkeit sein wird)

Die Nichtraucher können sich jetzt ihr persönliches Lieblingsbundesland aussuchen. Nach jetzigem Stand wird das wohl Bayern sein.

Interessant finde ich die Begründungen der jeweiligen Bundesfürsten. Peter Müller (er ist Raucher) und Christian Wulff finden, dass die Menschen selbst entscheiden sollen, ob Rauchen im Lokal oder der Kneipe angebracht ist oder nicht. Die beiden Politiker sind also der Meinung, die bisherigen Regeln haben sich bewährt.

Die Realität ist eine seltsame andere Sache. Denn offensichtlich haben das einige Bundespolitiker anders gesehen, sonst hätten sie vielleicht nicht ihre Zeit in eine Gesetzesvorlage investiert.

Wahrscheinlich darf man den bajuwarischen Vorstoß nicht in die Bewertung mit einbeziehen. Denn die Bayern waren schon immer anders und wie wir seit der Bundestagswahl wissen wohl auch intelligenter als der Rest Deutschlands (Danke Edmund für diese tiefe Einsicht). 😉

Ich habe natürlich dazu meine ganz eigene Meinung. 🙂

Ich glaube nicht, dass eine Nichtregelung funktionieren wird. Unsere Politiker sprechen hier ja immer von Freiwilligkeit und Selbstverpflichtung. Tatsächlich geht es hier gar nicht um Freiwilligkeit. Wie viele Raucher kennen Sie, die zumindest einmal versucht haben, von den Zigaretten loszukommen? Zigaretten sind ja nicht einfach nur Genussmittel, wie z.B. Schokolade. Nein, Tabak ist eine extrem süchtig machende Droge. Bereits wenige Zigaretten reichen aus, um jemanden abhängig zu machen. Wer einmal einen starken Raucher in einer vierstündigen Sitzung ohne Raucherpause beobachten konnte, wird nicht mehr der Meinung sein, dieser könnte frei entscheiden. 😯

Sicher, viele Raucher bemühen sich um Rücksichtnahme. Allerdings wird es immer einige geben, die sich sich nicht daran halten können, weil Sie ihrer Sucht nicht widerstehen können. Das wirkt dann wie ein Einfallstor. Raucher, die sich vorher in Rücksicht geübt haben, orientieren sich an den nicht so rücksichtsvollen Rauchern, da Ihr Verzicht keinen Sinn mehr macht. Voilà die Kneipe, das Restaurant, die Bar ist verraucht.

Demnach kann beim Nichtraucherschutz nichts auf Freiwilligkeit basieren. Denn diejenigen, auf deren freiwillige Rücksichtnahme dabei gesetzt wird, haben diesen freien Willen ja nicht 😯

Ich weiß, kein Raucher wird sich gerne als Suchtkranker sehen und ich sehe das für gewöhnlich auch nicht so. Nur denke ich, das es wohl nicht so funktionieren wird, wie Peter Müller und Christian Wulff das gerne sähen.

Auch wenn die Bayern immer etwas anders sind, so basiert deren Vorgehensweise durchaus nicht nur auf reiner Meinungsmache („mir san anners“), sondern der bayerische Staat hat bereits sehr viel Erfahrung in freiwilligen Selbstbeschränkungen zum Nichtraucherschutz gesammelt. Vielleicht sind ja die Bayern diesmal Vorreiter? 🙂
Was denken Sie?