Beliebige Wahrheit
“Mensch Maier, wie konnten sie so einen Bockmist bauen? Sie können dem Kunden doch nicht erzählen, dass wir nicht wissen, warum unsere Software bei ihm nicht läuft!”
“Der Kunde schätzt aber unsere Offenheit. Das war auch ein Grund für die Auftragsvergabe.”
“Klar! Aber wir müssen hier auf unseren Ruf achten. Den Auftrag haben wir ja schon. Also halten Sie gefälligst die Klappe, sonst sind Sie die längste Zeit Projektleiter gewesen.”
Es ist kein Geheimnis, dass jeder seine eigene Realität hat. Unser Gehirn interpretiert unsere Wahrnehmung auf der Grundlage unserer Erfahrungen, Werte, Glaubenssätze und unseres situativen Zustandes.
Fans haben ihre eigene Wahrheit
Sehr schön beobachten können wir das gerade im Sport. Fiebern wir mit einer Mannschaft mit, z.B. mit Jogis Jungs, dann ist das etwas anderes, als wenn eine Mannschaft wie Italien oder Spanien spielt.
Wenn “unsere” Mannschaft siegt, hat das eine andere Bedeutung für uns als wenn die Spanier im 1/8-Finale Portugal aus dem WM-Turnier werfen. Vielleicht hatte der eine oder andere Cristiano Ronaldo und seinen Mannen die Daumen gedrückt, weil sie im Halbfinale ein einfacher Gegner wären als der Europameister.

Die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika zieht viele von uns in ihren Bann. Wir leiden mit unseren Mannschaften, wir schimpfen über die Schiedsrichter und wir schenken unser Mitgefühl verhinderten Helden, wie Roony, Messi oder Mario Gomez.
Wenn Lionel Messi auf das gegnerische Tor stürmt, fängt Diego Maradonas Herz an, schneller zu schlagen. Zum einen aus Begeisterung, weil vermutlich gleich ein Tor fallen wird und zum anderen aus Angst, dass ein rustikaler Verteidiger den teuren Spieler zu Fall bringt.