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Worauf muss ich achten, um nachhaltig zu entscheiden?

Weil das Thema Nachhaltigkeit so wichtig ist, erleben wir heute eine Premiere. Ich habe den Schweizer Blogger Reto Stauss vom Blog „nachhaltig beobachtet“ gebeten, einen Gastbeitrag zu schreiben.

Reto StaussEine Frage, welche immer mehr Entscheidungsträger beschäftigt und auf welche ich gerne eine (unvollständige) Antwort geben möchte. Bevor wir aber versuchen können, müssen wir noch eines klären: was steckt eigentlich hinter dem Begriff Nachhaltigkeit?

Was ist Nachhaltigkeit?

Was wird in diesem Beitrag unter Nachhaltigkeit verstanden? Kurz: ein dauerhafter Gleichgewichtszustand. Oder nach Brundtland „Die Menschheit ist einer nachhaltigen Entwicklung fähig – sie kann gewährleisten, dass die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt werden, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse zu beeinträchtigen.“ Holger Rogall, Professor für Umweltökonomie an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin (FHW), unterscheidet im Zieldreick der Nachhaltigkeit folgende Aspekte: Ökonomie, Ökologie und Sozial-kulturell.

Mögliche Entscheidungskriterien

Reichlich abstrakt, wenn man damit im Tagesgeschäft praktische Entscheidungen fällen will. Welche Kriterien können wir heranziehen, wenn wir gemäss obigem Verständnis nachhaltig entscheiden möchten?

  • Mitarbeitern wird ein Umfeld geboten, in welchem sie angemessen bezahlt werden, ihre Arbeit in gewünschter Qualität erbringen können und ihren Bedürfnissen (Lebensqualität und Gesundheit) Rechnung getragen wird.
  • Die Zivilgesellschaft (sozialer Frieden und demokratische Strukturen) und der Staat (ausgeglichener Haushalt) werden intakt und funktionstüchtig erhalten. Zwischenstaatlich wird Ausgleich und gleichwertige Verhältnisse angestrebt.
  • Das Ökosystem mit Atmosphäre, Wasser und Böden werden intakt und funktionstüchtig erhalten. Der Verbrauch von nicht-erneuerbaren Ressourcen wird minimiert und der Nutzen optimiert. Fauna und Flora werden achtsam behandelt.

Ganz klar müssen wir über den Pegel des Geldsäckels per Monatsende hinausdenken und auch nichtmonetäre Aspekte miteinbeziehen. Nicht nur die Wirtschaft darf uns interessieren, sondern auch die Systeme, in welche sie eingebettet ist und vital für ein Funktionieren sind: Gesellschaft, Zivilisation, Planet.

Auf den Punkt gebracht: verhalten wir uns als Manager (Verwalter) und streben Bonus- und Gewinn-relevante Messgrössen an oder leben wir Enterpreneurship im Sinne Günter Faltins auch im Bereich Nachhaltigkeit?