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Die Schneckenfalle

image Als 2007 ein privater Investor auf Franz Maler* zuging, um bei ihm mit stillem Kapital einzustei­gen, schob der Unternehmer die Entscheidung auf. Generell wollte er seine Abhängigkeit von den Banken reduzieren.

Aber das hatte ja Zeit.

Keine zwei Jahre später brauchte er dringend Eigenka­pital, weil seine Hausbank in der Krise die Risiken lieber ge­ring halten wollte. Doch der Investor wusste natürlich auch, dass Malers Unternehmen weidwund war.

Der Entscheider auf der anderen Seite des Tisches brauchte keine zwei Jahre für seine Entscheidung, sondern nur ein paar Sekunden: “Nein!”.

Maler ist ein Opfer der Schneckenfalle geworden.

Viele Entscheidungen müssen wir nach unserem Zeitempfinden nicht gleich treffen. Maler spürte 2007 noch keinen Handlungsdruck.

Doch der Eindruck täuscht. Die Wahl für eine Entscheidungsalternative hat vermutlich Zeit. Aber dies ist der letzte Schritt, dem drei andere vorausgegangen sein sollten.

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Unter Entscheidungsdruck

imageWir leben in einer schönen Zeit. Alle denkbaren Informationen sind nur einen Klick entfernt. Freunde und Bekannte sind nur eine E-Mail entfernt. Wir verlie­ren nur mit denjenigen Kontakt, mit denen wir das auch wollen. Handys machen unser Büro mobil und uns jederzeit für die wichtigen Dinge erreichbar. SMS gehen schnell und halten uns auf dem Laufenden.

Die Geschwindigkeit der Zeit

Das ist auch notwendig. Denn wir müssen heute Entscheidungen schneller treffen als jemals zuvor. Denn die Welt verändert sich in einem unglaublich schnellen Tempo.

Über das Internet erfahren wir Nachrichten wenn sie passieren. Schlägt irgendwo in der Welt ein Wirbelsturm zu, wissen wir das noch schneller als unser Repräsentant vor Ort melden kann, dass unser dortiger Lagerbetrieb in den nächsten Tagen beeinträchtigt sein wird.

Vor einigen Jahren noch, hätten wir erst einige Tage später davon erfahren. Heute können wir unmittelbar reagieren.

Ganz nah dran

Es ist als fände alles nur ein paar Meter von uns entfernst statt. Daher können wir schnell unsere Aufmerksamkeit darauf richten und reagieren.

Vielleicht müssen wir sogar darauf reagieren, weil wir den Eindruck haben, wir wären so nah am Geschehen.

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