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Zufrieden geben und souverän Handeln

wert kravatte»Das ist nicht das, was ich mir vom Leben erwarte!«

Nicht selten kommt diese Er­kenntnis spät im Leben. Sie ge­hört in den Instrumente-Kas­ten der Midlife-Crisis und tut be­sonders weh. Denn alle Ver­dien­ste, alles wofür wir ge­kämpft haben; alle Schmerzen und Entbehrungen, die wir auf uns genommen haben – sie fal­len in ein tiefes Loch des Selbst­mitleids.

So seltsam es klingen mag, sie ist aber auch Ausdruck unseres Selbstwertgefühls. »Ich bin mir mehr wert, als das!« Ist die Essenz.

Wenn wir uns von unserem Opfermonolog ein Stück weit distanzieren, erkennen wir auch, dass wir uns damit gegen unsere eigenen Entscheidungen auflehnen.

Rebell wider Willen

Denn Entscheidungen geben unserem Handeln eine Richtung. Eine Entscheidung, die wir oft treffen: Wir geben uns zufrieden.

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Souverän wie ein freies Land

image »In meiner Zukunft bin ich absolut souverän!«

Souveränität ist eine der am meisten gewünschten Fähigkeiten für die eige­ne Zukunft. Doch was heißt das eigent­lich?

Bei Staaten bedeutet Souveränität die rechtliche Selbstbestimmung. Als der Irak vor dem ersten Golfkrieg im Scheich­tum Kuweit einmarschierte, ver­letzte er damit die Souveränität des OPEC-Mitglieds.

Als Entscheider erleben wir auch hin und wieder die Verletzung unse­rer Souveränität.

Regeln der Souveränität

Allerdings sind wir es, die die Regeln dafür machen. Regeln, die schnell zu einer unbeabsichtigten Selbstdemontage führen können.

Vielleicht möchte ein Kollege uns einen Rat geben, weil uns vielleicht noch die Erfahrung fehlt. Keine große Sache eigentlich. Aber nach un­seren Regeln verletzt er damit unsere Souveränität. Wir fühlen uns Bevormundet. Das geht schnell und führt meist zu ebenso schnellen Gegenmaßnahmen.

Staaten mobilisieren sofort ihr Militär, wenn ihre Souveränität ver­letzt wird. Unsere Gegenmaßnahmen fallen wahrscheinlich weniger drastisch aus.

Emotionale Selbstbestimmung

Doch hier kommt der entscheidende Unterschied. Während ein Staat seine Souveränität durch seine Reaktion möglicherweise erhalten kann, verlieren wir sie durch unsere Gegenmaßnahmen. Denn für die Persönlichkeit ist Souveränität die emotionale Selbstbestimmung.

»Ich hätte souveräner reagieren sollen«, kommentieren wir dann häufig zerknirscht.

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Die Kritik am Entscheider

ritterWir leben in einer kritischen Gesellschaft. Jeder fühlt sich berufen, über den anderen zu urteilen. Wir Entscheider handeln und schaffen Ergebnisse, aber auch Betroffenheit. Wir stehen daher häufig im Feuer der Kritik.

In dem Fall sollten wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Und wie wir damit umgehen wollen.

Es gibt Kritik und es gibt Feedback. Feedback ist wertvoll, Kritik kann es sein.

Die Feedback-Bilanz

Wir geben Feedback, wenn uns an dem anderen etwas liegt. Wir geben dann eine ausgewogene Einschätzung ab. Dinge, die uns gefallen haben und Aspekte an denen wir an Stelle des anderen noch arbeiten würden. Feedback ist wie eine Bilanz.

Wenn wir es schaffen, die positiven Aspekte überwiegen zu lassen, dann gibt es einen “Gewinn”, den der andere “investieren” kann, um noch besser zu werden. Überwiegt das Negative gibt es einen “Verlust” für den anderen und er wird vermutlich “sparen” und beim nächsten Mal wird er eher nachlassen, als besser sein. Wozu sich überhaupt anstrengen?

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