Vorsätzlich ins Neue Jahr gehen

Der Blogbeitrag über gute Vorsätze fürs Neuen Jahr ist fast schon obligatorisch. Zum Beispiel haben Jochen Mai, genauso wie auch Roland Kopp-Wichmann und Thomas H. Lemke darüber geschrieben.

Nun also auch der Entscheidercoach. Nun ja, das glauben Sie doch nicht wirklich, oder? Zum einen wurde dazu schon viel zu viel gesagt, zum anderen enthält diese „Tradition“ ein gerüttelt Maß an Unfreiheit.

Wir könnten schließlich an jedem beliebigen Tag aufstehen und beschließen „heute verändere ich mein Leben!“ Der Einwand, man könne ja auch am Abend zuvor sagen „jetzt schlafe in mein Neues Leben hinein“, ist gestattet. Ich empfinde Letzteres allerdings als zu passiv.

Bestimmte Zeitpunkte sind etwas für Verlierer

Mit anderen Worten: Sie brauchen nicht auf einen Jahreswechsel zu warten und echte Macher tun so etwas ohnehin nie. So bin ich z.B. vor Jahren in einen Supermarkt gegangen, um für Ostern Schokolade zu kaufen. Zuhause angekommen, sah ich den großen Schoko-Osterhasen und die Schokoeier nachdenklich an und meinte zu meiner Frau, dass ich ab jetzt doch lieber gesünder leben wollte.

Natürlich hätte ich auch bis nach Ostern warten können und bis dahin die Schokolade verputzt. Aber ich war der Meinung, wenn es richtig ist, gesünder zu leben, dann ist es das auch schon zu Ostern, nämlich jetzt. Den Osterhasen behielt ich übrigens noch ein ganzes Jahr lang, weil er mich an den Entschluss erinnerte und die Kraft, die ich daraus gezogen hatte.

Sie brauchen einen Grund…

Also: Wenn Sie etwas ändern wollen, dann tun Sie es lieber gleich und allumfassend. Das geht natürlich nur, wenn Sie einen starken Grund dafür haben. Bei mir war es das Bild, das ich von mir in der Zukunft sah: sportlich, gesund und schlank. Wer von sich ein Zukunftsbild hat, der sollte sich auch gleich dazu überlegen, wie diese Person denkt und fühlt. Mir war klar, der Kai-Jürgen Lietz in der Zukunft, würde keine Massen von Schokolade in sich hineinstopfen, auch nicht an Ostern.

…aber keinen „günstigen“ Zeitpunkt

„Ja, das mag schon sein“, denkt der eine oder andere vielleicht. „Aber der Jahreswechsel ist doch eine so günstige Zeit. Da bietet es sich doch förmlich an.“

Angenommen, Sie glauben, einen guten Grund zu haben, etwas verändern zu wollen. Glauben Sie wirklich, dass Sie dann eine „günstige Zeit“ dafür brauchen? Was machen Sie dann, wenn die Zeit plötzlich schlecht wird, Sie vielleicht doch wieder eine Zigarette „brauchen“ oder Sie vielleicht doch wieder mal vor dem Fernseher „entspannen“ wollen?

Treffen Sie eine weise Entscheidung

Wenn Sie für eine Veränderung eine gute Zeit brauchen, dann sparen Sie sich und den Menschen in Ihrer Umgebung den Krampf und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit lieber auf einen Bereich, der es wert ist. 🙂

6 Kommentare
  1. Roland Kopp-Wichmann
    Roland Kopp-Wichmann sagte:

    Hallo Herr Lietz,
    stelle mir gerade vor, wie Sie ein Jahr lang immer wieder auf den Schokolade-Osterhasen schauten, um Ihren Entschluss zu kräftigen. Stand der dann im Kühlschrank oder in der Küche oder im Süssigkeitenschrank?

    Danke für die Erwähnung meines Blogartikels und einen guten Start ins Neue!

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  2. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    Lieber Herr Kopp-Wichmann,

    der Schokohase stand in der Küche auf einem Schrank und staubte so langsam ein. Meine Frau fand es allerdings recht unpraktisch, daher musste er nach dem darauffolgenden Ostern weichen.
    Vermutlich würde der NLPler sagen, dass ich damit einen visuellen Anker geschaffen hatte. 🙂

    Vielen Dank! Auch Ihnen einen phantastischen Start!

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  3. Thomas H. Lemke
    Thomas H. Lemke sagte:

    Recht haben Sie, Herr Lietz! Man muss nicht auf einen günstigen Zeitpunkt warten. Wenn man etwas ändern will, beginnt man lieber gleich.
    Auch wenn die Veränderungswünsche nun doch gerade wieder zum Jahreswechsel kommen… 🙂

    Danke für die Erwähnung und viel Erfolg im neuen Jahr!

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  1. […] anstreben. Für all das braucht man zwar gar kein Jahreswechsel, wie in dem Blog von unternehmer-excellence.com beispielsweise beschrieben, aber irgendwie kommt man an den guten Vorsätzen auch nicht […]

  2. […] Warum Sie sich Ihre guten Vorsätze für’s neue Jahr sparen können. (via Entscheiderblog) […]

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