Der Reiseführer für Entscheidungen

Schön, wenn ich manchmal selbst überrascht werde. 🙂 Eben habe ich eine kleine Perle für Entscheider gefunden. Der Kollege Othmar Sutrich hat wohl vor einigen Jahren einen Reiseführer für Entscheider mit einigen anderen Beratern im Eigenverlag herausgegeben.

Schade eigentlich, denn ein großer Verlag hätte das Ganze sicher mit mehr Erfolg vermarktet. 🙁

Egal! Das PDF ist auf jeden Fall sehr lesenswert. Wer etwas warten kann, bestellt die Broschüre in gedruckter Form.

Die Verantwortung holt uns immer ein

© Maksim Shmeljov - FOTOLIA

Donnerstag vor einer Woche bin ich mit dem Zug zu einer Konferenz gefahren, auf der ich einen Vortrag über Entscheidungsfallen halten sollte. Wie es der Zufall so wollte, saß ich neben einem jungen Doktoranden, der auf seinem Notebook mit Entscheidungsbäumen operierte. Klar habe ich ihn darauf angesprochen. Ja, sein Lehrstuhl berät die großen Stromversorger bei ihren Entscheidungen, welche Kraftwerke gebaut werden sollen.

Nachhaltigkeit nicht eingebaut 

Es geht dabei immer gleich um Milliardeninvestitionen. Entsprechend sorgfältig gehen die Entscheider damit um. Denn so ein Kraftwerk soll danach 40 Jahre laufen. Der Provokateur in mir fragt sich dann allerdings, ob Manager diese Entscheidung tatsächlich treffen sollten. Denn wie lange wird er wohl im Unternehmen bleiben? Wenn ich ohnehin weiß, dass ich vielleicht noch 5 Jahre im Unternehmen bleiben werde, könnte es ja sein, dass ich meine Entscheidung auf diesen Zeitraum optimiere. Was danach passiert, ist mir dann vielleich nicht mehr so wichtig.

Ein typisches Anreizproblem für Manager. Denn Unternehmer denken ganz anders. Da kann es durchaus passieren, dass einer 30 Jahre am Ruder ist. Leider gibt es wenig Energieversorger, die sich in Familienbesitz befinden.

Verantwortung spüren über den Job hinaus

Eine neue Idee: Die Rente der Manager, die über ein Kraftwerk entscheiden, sollte von dem Erfolg des Kraftwerks in der Zukunft abhängig sein. 🙂 Was halten Sie davon?

Laufzeit unserer Entscheidungen 

Aber zurück zum Thema. 40 Jahre ist natürlich ein sehr langer Zeitraum über den eine Entscheidung Bestand hat. Da bekommen wir ganz schnell Respekt. Für solche Entscheidungen würden wir uns auch Zeit nehmen, oder?

Wie sieht es denn mit der Entscheidung über die eigene Berufsausbildung aus? Wieviel Zeit nehmen sich da unsere jungen Leute tatsächlich? Eher keine, wie ich mir immer wieder sagen lasse. Denn heute kann man sich ja glücklich schätzen, wenn es eine freie Lehrstelle gibt oder einen freien Platz an der Uni.

Allerdings müssen wir noch nicht einmal in so elementare Entscheidungen hineingehen.

Unbewußt oder Bewußtlos?

Nehmen wir für unsere Einkäufe heute das Auto oder das Fahrrad? Wie lange glauben Sie bleibt das Kohlendioxid aus dem Auspuff Ihres Wagens in der Atmosphäre?

Kommt darauf an, wie groß die Kapazität der Planzenwelt ist, das schädliche Gas wieder abzubauen. Wie sieht es dann aus, wenn diese geringer ist, als die ständig erzeugte neue Menge? Da kommen wir in ähnlich Bereiche wie der Energieversorger. OK, von den Auswirkungen spüren Sie jetzt vielleicht nichts, weil wir hier wieder über die Rationalitätenfalle sprechen.

Wir greifen uns selbst in die Tasche

Lustig nur, dass Ihre Rente davon abhängt. Denn je unwirtlicher das Klima wird, je schwieriger der Nahrungsmittelanbau und je höher die Gefahr für Missernten sind, desto hörer werden Ihre Kosten der allgemeinen Lebenshaltung sein. 😮 Der Klimawandel sorgt quasi dafür, dass uns unsere Entscheidungen genauso einholen, wie es bei dem Manager des Energieversorgungsunternehmens sein sollte.

Es ist lediglich die Frage, ob wir das heute schon realisieren oder ob wir uns erst Gedanken über Nachhaltigkeit machen, wenn wir keine Leistungs- sondern eine Leidensgesellschaft sind. 😉

Ich wünsche Ihnen gute Entscheidungen! 😉

Hunger auf Verantwortung

© Paul Cowan - Fotolia.com

Entscheidungen sind richtungsgetriebenes Handeln. vor einigen Jahren habe ich angefangen, meine Ersparnisse in Rohstoffzertifikaten anzulegen. Ich rechnete damit, dass aufgrund der FED-Politik des leichten Geldes, sich Rohstoffe wertstabiler zeigen würden als die bereits zu überhöhten Preisen gehandelten Aktien. Die Rechnung ging auf 🙂

Verantwortung für den Hunger 

Allerdings war mir auch klar, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt die Wertsteigerungen bei Rohstoffen die Realitäten überholen würden und dann Schäden entstehen. Vor etwas über einem Jahr bin ich dann aus den Softcommodities ausgestiegen. Das sind so nette Dinge, wie Weizen, Mais, Zucker etc. Denn ab dem Zeitpunkt begann der für die Armen dieser Welt so vernichtende Höhenflug der Preise. Weiterlesen

Respekt: Die Entscheider von morgen

© Francesco Ridolfi - Fotolia.com

Entscheidungen sind richtungsgetriebenes Handeln und es gibt unendlich viele Alternativen, die ich in einer Situation wahrnehmen kann. Wer daran noch Zweifel hat, der sollte sich das Beispiel von zehn Abiturienten aus Freiburg zu Herzen nehmen.

Diese haben nicht nur ihr inflexibles Schulmodell gefeuert, sondern Sie haben auch  einen Weg gefunden, sich auf das Abitur nach ihren Vorstellungen vorzubereiten. Denn natürlich geht es ohne Lehrer nicht. Diese haben die findigen Schüler nun selbst eingestellt. Reiche, verwöhnte Gören? Mitnichten! Im Gegenteil. Ein Verein wurde gegründet, Sponsorengelder aufgetrieben und  jetzt machen die jungen Damen und Herren ein Abi à la carte.

Ich kann nur sagen: Respekt! Das sind die Entscheider von morgen! An denen können sich aber die Entscheider von heute bereits ein Beispiel nehmen! Hier wird vorexerziert,  wie man sich Gestaltungsspielräume schafft, wo es angeblich ja gar keine gibt! 😎

Der Entscheidercoach bei Management Circle

Ich biete ja bereits eine ganze Latte von Seminaren an. Aber als Frau Seiler von Management Circle mich gefragt hat, ob ich nicht gerne ein großes 2-Tages Seminar mit Unterstützung einer großen Organisation durchführen möchte, habe ich nicht nein gesagt. 🙂

Voilà das Management Circle Seminar: „Entscheiden leicht gemacht

Aktuelle Seminartermine sind:

30.06.2008 – 01.07.2008 in München
11.08.2008 – 12.08.2008 in Köln
22.09.2008 – 23.09.2009 in Frankfurt am Main

Anmeldungen über Management Circle.

Rückschläge tun (vielleicht) nicht weh

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Wie gehen gestaltende Entscheider mit Rückschlägen um?

Ein überaus interessanter Auftrag löst sich von einem Moment auf den anderen in Rauch auf! Wem ist das noch nicht passiert? Allerdings gehen die Menschen sehr unterschiedlich mit dem Ereignis um.

Die Zeichenseher

„Das ist ein Zeichen! Ich sollte mich auf andere Bereiche meines Geschäfts konzentrieren,“ sagen die einen. „Überhaupt die Möglichkeit gehabt zu haben, ist eine Zeichen, ich sollte damit weitermachen,“ sagen die anderen. Sie sehen an diesen unterschiedlichen Sichtweisen bereits das Grundproblem.

Ob es ein Zeichen ist und wie Sie es interpretieren, bleibt Ihnen selbst überlassen. Dabei will ich noch nicht einmal die Frage beantworten, woher dieses Zeichen stammt. Man muss dazu nicht unbedingt ins Metaphysische gehen. Wir brauchen eine Rückmeldung vom Markt, um daraus Rückschlüsse für unser Handeln zu ziehen. Wenn Sie diese Rückmeldungen „ein Zeichen“ nennen, dann muss das kein Fehler sein. Ihre Interpretation dagegen bestimmt, ob Sie langfristig erfolgreich sind oder nicht. Weiterlesen

Reiner Luxus

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Mal sehen! Sie haben Ihren Rechner angeschaltet, Ihre Emails gelesen. Jetzt sind Sie bereit, ein paar Nachrichten zu lesen. Da stolpern Sie über den neuesten Beitrag auf diesem Blog. Neugierde erfasst Sie und schon sind Sie hier und lesen diesen Text.

Vielleicht haben Sie aber auch gegoogelt und sind über dieses Ergebnis gleich auf der ersten Seite (natürlich) 🙂 gestolpert. Und schwupp, Sie lesen diesen Text.

Was haben Sie getan?

Sie haben Entscheidungen getroffen und danach gehandelt, ein ganz normaler Vorgang.

Die Konsequenz

Die Folge: Sie sind hier angekommen. So ist das mit allen Ihren Entscheidungen. Sie führen Sie an einen Punkt in Ihrem Leben. Was ich immer wieder sehr spannend finde: Viele Menschen sind sich gar nicht darüber bewußt und so handeln Sie ohne Ziel.

Ich weiß, ich sage immer, Entscheidungen sind richtungsgetriebenes Handeln. Aber hier entscheiden Menschen ja ohne Ziel. Sind das dann keine Entscheidungen?

Doch! Nur den Entscheidern ist ihr jeweiliges Ziel nicht so ganz bewußt. Manche wissen es so ungefähr, aber ungefähr ist genauso gut wie keine Ahnung haben. 😮 Heute sagt mir ein (ähem) Lebenskünstler 😯 , Ziele sind was für Streber. Der wahre Luxus ist es, keine Ziele zu haben und das Leben einfach laufen zu lassen.

Also: Wo werden Sie demnächst ankommen? Wissen Sie das schon, oder lassen Sie sich überraschen? 😎

Die Geburtsstunde eines genialen Satzes

© dwphotos - FOTOLIA

Geht es Ihnen manchmal auch so? Im Dialog mit anderen Menschen finden Sie auf einmal die richtigen Worte und es ist fast so also hätte es jemand anders gesagt, weil es Sie selbst so beeindruckt? Ich denke mir dann immer: Ich schreib mir das besser auf!

Gestern habe ich auf einen Kommentar von Herrn Kopp-Wichmann geantwortet, in dem ich mich für meine Wortwahl von dem Beitrag „Vision vs. Entschuldigung…“ entschuldige. Bei meinem eigenen Thema geht hin und wieder die Leidenschaft mit mir durch. Gestern floß dabei eine Formulierung aus meinen Händen in die Tastatur, die ich bestimmt noch in zehn Jahren verwenden werde:

…Visionen sollten immer langfristig sein. Das heißt dann auch, dass mein ursprüngliches Bild … irgendwann nur noch eine Etappe ist. Denn je weiter ich mich entwickle, desto weiter entwickelt sich auch meine Vision. Daher kommt der wahre Visionär nie an, aber ist immer “angekommen” im Leben, weil er das Hier und Jetzt zu schätzen weiß…

Ja! Ja! Ja! Der Satz gehört direkt in mein zweites Buch! 🙂 Danke an Herrn Kopp-Wichmann für die „Geburtshilfe“. 🙂

Entscheidercoach in Wirtschaft & Weiterbildung

Das Magazin Wirtschaft und Weiterbildung hat in der kommenden Ausgabe einen Schwerpunkt zum Thema „Entscheiden“ und empfiehlt auch mein Buch „Das Entscheider-Buch – 15 Entscheidungsfallen und wie man sie vermeidet“.

Im Premium-Bereich des Online-Auftritts des Magazins können noch bis Ende April Arbeitshilfen von den verschiedenen Autoren kostenfrei heruntergeladen werden. Hier kommen Sie zu den Beiträgen.

Vision vs. Entschuldigung: Seien Sie ein Macher!

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Mein verehrter Blogger Kollege Roland Kopp-Wichmann schreibt in seinem Blog über sieben Gründe, warum Menschen nicht entscheiden.

So sehr ich mich freue, dass dieses Thema auch in anderen Blogs aufgegriffen wird, bleibt bei mir doch ein schaler Geschmack zurück. Denn Herr Kopp-Wichmann ist ja auch ein Leser meines Blogs und ich wünschte mir, ich könnte mit meiner Arbeit das Fehlbild korrigieren, dass die Bedeutung von Enscheidungen sein soll, vor einer Anzahl von Wahlmöglichkeiten zu stehen, ohne jede Vorgeschichte. 😮

Entscheidungen sind richtungsgetriebenes Handeln und wo die Richtung nicht da ist, macht alles Handeln keinen Sinn. Wer jetzt also ohne Richtung vor einer Anzahl von Wahlmöglichkeiten steht, hat besser einen Würfel zur Hand. 😉

Denn die Gründe, die Kopp-Wichmann anführt sind zwar nachvollziehbar, wenn auch mitunter recht philosophisch, aber sie spielen meiner Erfahrung nach keine Rolle, wenn ein Mensch eine klare Vision davon hat, wo er z.B. in zehn Jahren privat und beruflich stehen wird, was ihn stolz machen wird, woran er seine Freude haben wird, usw.

Heute schon eine Entschuldigung gehabt?

Im schlimmsten Fall dienen Gründe als Entschuldigungen.

Jede diese Entschuldigungen ist nachvollziehbar und wir können dann mitfühlend mit dem Kopf nicken. Nur bringt uns das kein Stück weiter. Denn egal wie gut jemandes Gründe/Entschuldigungen sein mögen, sie haben noch niemals Resultate erzielt.

Obwohl wir in einer Gesellschaft leben, die als hochindvidualisiert gilt, werden ihre Menschen in der Regel nicht ermutigt, eine eigene Vision von der Zukunft zu schaffen.

Die Konsequenz

Die Folge sind Antriebslosigkeit, Unzufriedenheit, Frustration und Unentschiedenheit.  Wem dann langsam das Alter bewußt wird, der erträgt die Konsequenzen seiner nach Laune getroffenen Entscheidungen nicht mehr und wirft erst einmal alles über den Haufen. Genialerweise wird das Negative, das wir vermeiden wollen zum Zielbild  und unser Entscheider findet sich wenig später wieder in der ähnlichen Situation wieder, wie vor seiner Midlife-Crisis. 🙂 Nach dem Motto: Vor der Krise das falsche Leben und nach der Krise auch das falsche Leben, aber man weiß, was man daran hat. 😐

„Es gibt keine schwachen Menschen, es gibt nur schwache Ziele“
(Tony Robbins)

Die glücklichen Macher mit Vision

Anders diejenigen, die an der Umsetzung Ihrer eigenen Vision arbeiten. Auch sie erleben ständig Herausforderungen und Rückschläge. Der Unterschied ist nur, sie handeln nicht nach Laune. Sie halten auf Dauer ihren Kurs und schöpfen Sinn und Erfüllung daraus. Es macht sie also bereits glücklich, ihren Weg zu gehen.

Ich habe so einen Menschen noch niemals eine Entschuldigung von sich geben hören, warum sie sich nicht entscheiden könnten. Denn Entscheidungen sind für Sie nur die allfälligen Kurskorrekturen auf ihrer langen Reise. Die Entscheidungs-Alternativen sind die Wege zum Ziel. Wenn wir dann einmal falsch abgebogen sind, wird uns die nächste Entscheidung wieder auf Zielkurs bringen.

Also, haben Sie schon eine Vision, wo Sie in zehn Jahren sein werden?