Eine selbstkritische Betrachtung der Selbstkritik
Wenn sich die Dinge für uns in eine schlechte Richtung bewegen, gibt es zwei Möglichkeiten, wie wir damit umgehen können. Wir überlegen, was wir aus der selbst verschuldeten Situation machen oder wir singen den Selbstkritik-Blues.
Wir sehen Selbstkritik meistens als positiv. Tatsächlich ist sie in den meisten Fällen schädlich. Denn Selbstkritik kennt meistens kein Maß.
Haben wir sie für uns entdeckt, merken wir schnell, dass unsere Kritik unsere Persönlichkeit spaltet. Wir haben da das kleine Würstchen, das Fehler gemacht hat und wir haben unser “neues” Ich, dass sein Verhalten verurteilt.
Alles ist schlecht
Plötzlich ist alles schlecht, was wir in der Vergangenheit gemacht haben. Wir lassen kein gutes Haar an uns. Da wir jetzt unser neues Ich sind, fühlen wir uns sogar richtig gut dabei.
In solchen Zeiten treffen wir unglücklicherweise die borniertesten Entscheidungen, die man sich vorstellen kann. Denn “Sünder” müssen bestraft werden und der Selbstkritiker findet gleich ein paar Dinge, die immensen Schaden für die Zukunft anrichten können.
Bornierte Entscheidungen
Da ruft Mark Wittmann*, Geschäftsführer eines Zulieferbetriebs reihenweise Kunden an, um sie darüber zu informieren, dass er vielleicht in einigen Monaten nicht werde liefern können, weil er den falschen chinesischen Partner ausgewählt hat.
Tatsächlich gäbe es noch genügend Möglichkeiten, das Problem zu lösen. Aber Wittmann weiß, dass er Fehler gemacht hat und glaubt jetzt, dass er seinen Kunden damit einen Gefallen tut, indem er sie frühzeitig “warnt”.
In zwei Wochen wird Wittmann sein Verhalten nicht mehr verstehen können und seine Gesellschafter werden ihn kurzfristig gefeuert haben. Nicht wegen des Chinafiaskos, sondern wegen seiner übereilten Entscheidungen danach, die das Unternehmen ein Drittel seines Jahresumsatzes kosten könnten.
Selbstkritik tut nur anderen gut
Generell finden wir es wohltuend, wenn unsere Mitmenschen zu Selbstkritik fähig sind. Allerdings habe ich noch nie von einem erfolgreichen Menschen gehört, der sich all zu viel damit aufhalten würde.
Denn sie hindert uns daran, aktiv zu werden. Sie lähmt uns. Wir sind einfach gestrickt. Wenn wir etwas anfangen, brauchen wir positive Bestätigung, um dabei zu bleiben.
Viele machen sich von externer Bestätigung abhängig und sind damit den Launen ihrer Umwelt ausgeliefert. Besser ist es, wenn wir uns selbst die Anerkennung geben, die wir brauchen.
Kritik darf es natürlich trotzdem geben, an unserem Handeln. Denn wir wollen ja aus unseren Fehlern lernen. Selbstkritik zielt aber nicht so sehr auf unser Handeln als vielmehr auf unser Innerstes. Wir sind dann nicht gut genug, unsere eigenen Standards und Maßstäbe zu erfüllen.
Keine Kritik am Selbst!
Damit entziehen wir uns die Grundlage für Erfolg. Das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.
Und da beim Entscheiden der Entscheider die wichtigste Person ist, treffen wir dann auch keine guten Entscheidungen mehr.
Fehler sind wichtig
Tatsächlich führt der Weg zu Erfolg immer über unsere eigenen Fehler. Wir sehen das bei den erfolgreichen Menschen nur nicht, weil sie sie nicht an die große Glocke hängen und im Büßerhemd durch die Gegen laufen.
Eine selbstkritische Einstellung
Betrachten wir die Selbstkritik also selbstkritisch und lernen stattdessen aus Fehlern der Vergangenheit, um in unserer Gegenwart die Zukunft zu formen. 🙂
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