Das Dreierpack

imageNicht jede Entscheidung, die wir treffen gefällt uns und nicht je­des Ergebnis, was sich daraus ergibt war so geplant. Das ist fast ein wenig rätselhaft. Denn wir sind natürliche Entschei­der. Jeden Tag treffen wir über 20.000 Entscheidungen, wie die Gehirnforschung herausgefun­den hat.

Bei soviel Übung sollte doch nichts mehr schief gehen, oder?

Tatsächlich treffen wir jedes Mal drei Entscheidungen. Die Entschei­dung, die wir treffen wollen, die Entscheidung, die wir glauben zu treffen und die Entscheidung, die wir tatsächlich treffen.

Die Unterschiede ergeben sich aus unserer Wahrnehmung.

Vorab sehen Entscheidungen meist anders aus als nachdem wir uns eine Weile damit beschäftigt haben. Manche Alternativen sind nicht verfügbar, andere entwickeln sich direkt vor unseren Augen. Das versteht sich von selbst.

Basieren unsere Entscheidungen allein auf Grundlage der Alternativen und ihrer relativen Vorteilhaftigkeit, müssen wir für jede einzelne Alternative ein folgerichtiges Zukunftsbild entwerfen. Bei der kaum einschätzbaren Tragweite, die Entscheidungen haben, ist das eine sportliche Aufgabe.

Da ist es kein Wunder, dass wir meistens Entscheidungen bevorzugen, bei denen wir zwischen “ich mache es” oder “ich lass es bleiben” wählen.

In der Regel sind wir daher von der Aufgabe schlichtweg überfordert. Daher überblicken wir zwar große Teile unserer Entscheidung. Allerdings kann es nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit sein, dass wir hin und wieder ein entscheidendes Detail übersehen.

Was können wir also tun, um die Entscheidung, die wir glauben zu treffen und die, die wir tatsächlich treffen weitestgehend in Überein­stimmung zu bringen?

Ganz einfach: Wir brauchen in eigenes Zukunftsbild, das wir zum Maßstab unserer Entscheidungen machen. Erstaunlicherweise wollen das rund 80 Prozent aller Menschen vermeiden. Denn sie befürchten, sich festlegen zu müssen oder es ist ihnen schlichtweg zu anstrengend.

Den Außenstehenden mag das verwundern. Ist es nicht genau das, was wir ohne festes Zukunftsbild gleich mehrfach bei jeder einzelnen Entscheidung tun müssen?

Ich denke, das ist ein gutes Beispiel dafür, wie weit die Entscheidung, die wir glauben zu treffen und unsere tatsächliche Entscheidung voneinander abweichen.

Das glauben wir: “Ich habe und will  keine Vision”. Das entscheiden wir tatsächlich: “Ich entwickle bei jeder Entscheidung mehrere mögliche Visionen der Zukunft.”

Was könnten Sie jetzt tun?

5 Kommentare
  1. Tanja Handl
    Tanja Handl sagte:

    „Tatsächlich treffen wir jedes Mal drei Entscheidungen. Die Entschei­dung, die wir treffen wollen, die Entscheidung, die wir glauben zu treffen und die Entscheidung, die wir tatsächlich treffen.“

    Den Punkt finde ich sehr interessant – vor allem, weil ich glaube, dass wir im Rückblick oft nicht in der Lage sind, unsere Entscheidungen nach diesem Muster zu analysieren. Vielmehr kommt uns die Entscheidung ganz natürlich vor – sie mag uns schwer oder leicht vorgekommen sein, aber sie wird meiner Erfahrung nach als Einheit empfunden.

    Ich selbst finde es ehrlich gesagt unmöglich, „folgerichtige“ Zukunftsbilder zu entwerfen – ich kann mir nur mögliche Zukunftsbilder ausmalen. Der Faktor des Unberrechenbaren spielt bei jeder Entscheidung mithinein. Ich denke, genau aus diesem Grund verlassen sich viele Menschen lieber auf ihr Bauchgefühl.

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  2. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    In den Genuß dieser Analyse kommt der außenstehende Beobachter oder Coach.

    Natürlich stellen wir Vermutungen an, wo uns unsere Entscheidungen hinführen. Unsere Vermutungen basieren allerdings auf Fakten. Daher unterstelle ich eine gewisse Folgerichtigkeit. 🙂

    Niemand weiß, was die Zukunft alles bringen wird, aber wir können entschlossen sein, unser Ziel umzusetzen. Daher haben wir auch die Macht die Zukunft zu gestalten.

    Bei dem einen braucht es vielleicht länger als bei dem anderen. Aber letztlich zählt ohnehin der Sinngehalt, den wir aus unserem Handeln ziehen. 🙂

    Unser Bauchgefühl ist weder gut noch schlecht. Denn unser Unterbewusstsein arbeitet mit dem was es hat.

    Zum einen unseren Erfahrungen und zum anderen mit einer gewissen Vorstellung der Zukunft.

    Mit Erfahrungen ist das so eine Sache, weisen sie doch zunächst in die Vergangenheit. Schlechte Erfahrungen können uns mitunter lähmen.

    Entscheidend ist auch, woher wir unsere Vorstellung der Zukunft haben. Stammen sie von unseren Eltern, von Freunden, von den Medien oder haben wir uns selbst investiert und ein eigenes zu uns passendes Zukunftsbild entwickelt?

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  3. Ewald Dietrich
    Ewald Dietrich sagte:

    Hallo Herr Lietz,

    „Entscheidend ist auch, woher wir unsere Vorstellung der Zukunft haben. Stammen sie von unseren Eltern …“

    Kennen Sie Zielannäherungsaufstellungen? Die lassen meiner Erfahrung nach ziemlich gut erkennen, ob man sich in eigenen oder fremden Gefilden herumtreibt.

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