Das Puzzle unseres Lebens

image Die meisten Menschen haben keine klare Vorstellung davon, was sie erreichen wollen und wo sie beispielsweise in zehn Jahren stehen wollen.

Allerdings müssten wir das wissen, wenn wir gute Entscheidungen treffen wollen. Denn mit unseren Entscheidungen geben wir unse­rem Handeln eine Richtung. Dazu sollten wir wissen, wo wir hin wollen.

Also brauchen wir eine eigene Vision

Eine Metapher

In unserem Leben sind wir bereits einer ganzen Menge von Hinweisen begegnet, wie unsere Vision aussehen könnte. Allerdings fehlt uns oft der Blick fürs Ganze. Es ist als betrachteten wir ein Puzzleteil, ohne zu wissen, dass es Teil eines Ganzen ist. Es ist dann nur ein merk­wür­dig geformtes Bild ohne Aussage.

Stellen wir uns vor, wir wüssten, wie das Gesamtbild aussieht. Wir könnten dann einordnen, wohin der kleine Bildausschnitt gehört. Das Puzzle-Teil ergibt plötzlich einen Sinn.

Unser Problem: Wir kennen das Gesamtbild noch nicht.

Was wäre eine sinnvolle Strategie, um ein Gesamtbild zu bekommen?

Vermutlich würden wir alle Puzzleteile, die wir bereits gesammelt haben ansehen und versuchen, einen Zusammenhang zwischen ihnen herzustellen und so auf das Gesamtbild zu schließen.

Die Lösung

Genau dafür brauchen wir unser Tagebuch. Es hilft uns, die Puzzleteile zu sammeln und in einen Zusammenhang zu bringen. Denn tatsächlich haben wir alles bereits gesehen, was wir für unsere eigene Vision brauchen.

Es liegt nur an uns, ein Bild daraus zu machen, das einen Sinn für uns ergibt.

Wie wirkungsvoll es ist, sein Leben schriftlich zu analysieren können wir an folgender kleiner Übung sehen:

Die Ist-Situation

Mit Hilfe einiger Fragen, analysieren wir unsere derzeitige Lebens- und Entscheidersituation.

Diese Ist-Situation ist ein phantastischer Startpunkt. Denn darüber ist ja bereits alles bekannt. Es gibt Aspekte, die uns gefallen und es gibt Aspekte, die wir nicht mögen. Sind letztere sehr stark, haben wir genügen Energie in uns, um alles Notwendige in Bewegung zu setzen, um uns zu verändern.

Frage 1: Was sind für Dich die wichtigen Dinge, die Du bisher in Dei­nem Leben bewegt hast?

Frage 2: Mit welchen Aspekten Deines Leben bist Du zufrieden. Was begeistert Dich?

Frage 3: Womit bist Du unzufrieden?

Frage 4: Was müsste passieren, damit Du zufrieden bist? Was müsste passieren, damit Dich Deine Situation begeistert?

Was haben wir gelernt? Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht und die meisten Kunden sind begeistert darüber, was sie mit diesem wenigen Fragen über sich herausfinden.

Besser als je zuvor

Angenommen wir würden uns ähnliche Fragen zu jedem einzelnen Tag stellen? Könnte es sein, dass wir plötzlich viel größere Fort­schrit­te erzielen als je zuvor in unserem Leben? Jede Wette!

4 Kommentare
  1. Roland Kopp-Wichmann
    Roland Kopp-Wichmann sagte:

    Hallo Herr Lietz,

    ich habe die Fragen auf mich wirken lassen. Hier meine Erfahrung dazu.
    Die ersten beiden Fragen finde ich gut. Sie verbinden einen mit dem Erreichten und auch mit den Ressourcen und Fähigkeiten.

    Frage 3 ist ganz offen und lädt einen ein, einen Soll-Ist-Vergleich zu machen.

    Frage 4 ist wichtig aber für meinen Geschmack zu „passiv“ formuliert. Sie kann dazu einladen, sich etwas zu wünschen, was von außen oder von anderen kommen soll. Da gerät man schnell in die Opferposition.

    Wenn ich Frage 4 umformuliere zu „Was müsste ich tun oder lassen, damit ich zufriedener bin?“ öffnet das wiederum den Raum für innere Suchprozesse.

    Bei der Frage „Was müsste passieren, damit Dich Deine Situation begeistert?“ komme ich unter Druck. Jetzt muss ich auch noch begeistert sein? Über meine gegenwärtige Situation, die vielleicht gar nicht so prickelnd ist.

    Auch hier gefällt mir eine Umformulierung besser: „Worüber in der gegenwärtigen Situation könnte ich mich freuen?“

    Ihre Fragen waren gute Anregungen für mich, über den heutigen Tag nachzudenken. Danke.

    Antworten
  2. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    Lieber Herr Kopp-Wichmann. Ich findet ihre Vorschläge sehr inspirierend. Danke dafür!

    Wenn ich diese Fragen stelle, habe ich vermutlich eine leicht andere Intention als Sie.
    In Frage 2 mache ich bereits den Unterschied zwischen Begeisterung und Zufriedenheit. Für viele bleibt dabei die Erkenntnis, dass sie mit vielem zufrieden sind, aber oft von gar nichts begeistert sind.

    Die ursprüngliche Wortbedeutung „Begeisterung“ heißt ja, dass wir mit unserem Geist bei der Sache sind. Wir sind erfüllt, wir freuen uns, wir sind im Flow-Zustand. Insofern passt Ihre Verbesserung für Frage 3, nur möchte ich gerne bei dem Wort „Begeisterung“ bleiben, weil es in Frage 2 schon eine wichtige Rolle gespielt hat.

    Vielen merken hier schon, dass ihnen etwas fehlt, auch wenn wir ja noch dabei sind, die Aktivposten aufzählen.

    Die Fragen 3 und 4 fragen absichtlich nicht nach der Macher-Perspektive. Denn vielen fehlt es ja gerade an Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, sich ein eigenes Bild der Zukunft zu schaffen. Stattdessen frage ich nur, inwiefern die Situation anders sein sollte, ohne damit zunächst zu implizieren, dass der andere tätig werden muss.

    So können wir ganz befreit sagen, was wir gerne anders hätten und was uns richtiggehend begeistern würde.

    Klar gibt es hin und wieder den allfälligen Lottogewinn als Antwort. Aber wenn wir ehrlich sind, begeistert er nicht wirklich. Es wäre nur sehr bequem. 🙂

    Wir finden allerdings durch diese Analyse eine Menge Hinweise, was unsere eigene Zukunftsvision abdecken sollte und welchen Sinn wir im Leben brauchen. Das ist meine Intention hinter diesen vier Fragen.

    Antworten
  3. Roland Kopp-Wichmann
    Roland Kopp-Wichmann sagte:

    Hallo Herr Lietz,
    mit Ihrer Erklärung verstehe ich die Fragen in ihrer ursprünglichen Form besser. Ich bin halt schon so lange im Veränderungsgeschäft, dass ich immer gleich an die Selbstverantwortung ran will. 😉

    Antworten

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