Die Antwortmaschine
Die Welt dreht sich ständig weiter. Während wir an unserer Karriere arbeiten, unseren Körper in Schuss halten und unsere sozialen Beziehungen vertiefen, kommen Fragen und Chancen auf uns zu, mit denen wir gar nicht gerechnet haben.
Angenommen, wie aus dem Nichts taucht ein potentieller Kunde auf und möchte Ihnen gerne einen Auftrag geben. Aufträge haben wir alle gern. Denn zum einen beschäftigt uns das und zum anderen bringt es passenderweise Geld in die Kasse.
Also sagen wir “ja” zu dem Kunden, solange wir Kapazitäten frei haben und wenn nicht, lassen wir ihn eine Nummer für die Warteschlange ziehen?
(K)Eine leichte Frage
Moment! Werden Sie jetzt vielleicht denken. Das hängt doch davon ab, ob wir den Auftrag ausführen können und natürlich ob wir das überhaupt wollen.
Letzteres will der Dagobert Duck in uns nicht gehört haben. Aber wir leben nicht in Entenhausen und wer jeden Auftrag annimmt, wird früher oder später seine Arbeitsfreude auf dem Sisyphos-Friedhof begraben müssen.
Mehr als nur Zahlen
Wir haben vielleicht nicht darauf hin gearbeitet, genau diesen Kunden zu gewinnen. Ungeplante Ereignisse fordern uns Entscheidungen ab. In diesem Fall müssen wir entscheiden, ob wir den Auftrag erledigen oder nicht. Vorher müssen wir wissen, was wir in dieser Situation wollen.
Diese Frage ist für viele nicht einfach. Denn wenn ich mich selbst um etwas bemühe, dann weiß ich, warum ich das mache. Wenn das Schicksal uns aber etwas auf dem Silbertablett serviert, dann haben wir das nicht geplant.
Der potentielle Kunde möchte natürlich ganz schnell klar sehen, ob er auf uns zählen kann oder nicht. Was tun wir also?
Wenn wir nicht in den Tag hinein leben, haben wir eine regelrechte Antwortmaschine, auf die wir jederzeit zurückgreifen können, um schnelle Entscheidungen zu treffen.
Die Mission als Anwortmaschine
Unsere Mission (Auftrag, Leitbild) sagt uns, wie wir generell mit den Dingen im Alltag umgehen. Meine Mission ist es beispielsweise, “mich und andere durch gute Entscheidungen zu befreien”.
Wenn der Auftrag also hieße, die Mitarbeiter des Kunden in einer rigiden Entscheidungsmethodik zu trainieren und darauf festzulegen, würde ich das nicht machen. weil es die Mitarbeiter in ihrem Entscheidungsverhalten unfrei machen würde.
Was ist Ihre Mission? Viele Menschen machen sich darüber keine Gedanken. Sie wissen noch nicht einmal, dass sie so etwas haben könnten. Dabei müssen wir unsere Mission noch nicht einmal entwickeln. Wir müssen sie nur in uns selbst entdecken. Unser ganzes bisheriges Leben enthält einen roten Faden, an dem wir unsere Mission relativ leicht ablesen können.
Vision und konkrete Ziele als Antwortmaschine
Der zweite Teil unserer Antwortmaschine ist unsere eigene Vision. Wenn ich weiß, wo ich in zehn Jahren stehen werde, weiß ich häufig auch, was ich tun werde und was nicht. Für den Alltag ist das allerdings oft nicht konkret genug. Wir mögen dann zwar Dinge tun, die unserer Vision nicht schaden, aber wir verzetteln uns womöglich. Dafür ist der dritte Teil unserer Antwortmaschine zuständig: Konkrete und umsetzbare Ziele, die wir aus unserer Vision abgeleitet haben.
Daher sage ich auch immer: Der Weg zu unserer Vision wird durch unsere Ziele gepflastert.
Der Ausgangspunkt für eine Qualitätsentscheidung
Wenn wir unsere Antwortmaschine parat haben, kann kommen was da will. Wir wissen immer was wir wollen und das ist der einzige Ausgangspunkt, von dem wir eine Qualitätsentscheidung treffen können. Und das ganz unabhängig davon, wie schnell sich die Welt weiter dreht oder wie schnell unsere Pläne einmal mehr überholt wurden.
Dieser Artikel wird durch @Entscheidertipp via Twitter begleitet.
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