Die Sache mit dem Spam

Copyright Istockphoto.comJeder von uns kennt ihn. Keiner von uns freut sich darüber. Trotzdem klopft er täglich an unsere Tür. Er raubt unsere Zeit, er greift unseren Glauben in das Gute im Menschen an. Und bringt uns mit Abgründen in Berührung, die wir nicht einmal aus guter Entfernung sehen wollen.

Worüber ich spreche? Gut gewürzten Schinken, englisch spiced ham oder kurz: SPAM.

Als normaler Internet-Nutzern sucht uns SPAM als EMails heim und es ist lästig. Was die wenigsten wissen, auch die Internet-Blog schreibende Zunft hat damit zu tun. Ständig (und das meine ich so) versuchen sog. Bots mittels Kommentarfunktion die BLOGS mit ihren sinnfreien Inhalten zu überschwemmen. Während es beim Email-Spam noch einigermaßen gesittet zugeht und bei den Angeboten für blaue Pillen und diverse Verlängerungen und Vergrößerungen 😮 bleibt, ist der SPAM in der Blogosphere durchaus von kriminellem Inhalt. Ohne einem der unappetitlichen Links folgen zu müssen, weiß ich aufgrund sprecheder Links, dass es um Vergewaltigung, Inzest und ähnliches gehen soll. Interessanterweise landet nahezu 100% des SPAMS im dafür vorgesehenen Filter, der Rest taucht dann in der Moderation auf und ohne viel aufhebens in den Spam-Bereich verschoben. Trotzdem müssen wir Blogger immer wieder über die Spam-Kommentare schauen, ob nicht ein unbescholtener Leser unserer Blogs mit seinem Kommentar aus Versehen in den Filter geraten ist.

Mit anderen Worten: SPAM in Blogs verursacht zwar Arbeit, wird aber im Regelfall nicht öffentlich. Da stellt sich doch die Frage, warum sind dann trotzdem unzählige Bots in ihrer unseligen Mission unterwegs, wenn Sie letztlich erfolglos sind?

Laut Karl Poppers rationaler Rekonstruktion ist ein dauerhaft beobachtbares Verhalten immer rational, d.h. vernünftig. Was heißt das für die Praxis?

  1. Es muss Blogs geben, die nicht mit einem standardmäßigen SPAM-Filter ausgestattet sind.
  2. Vielleicht sind die Blog-Administratoren die Zielgruppe des SPAMS. Vielleicht klicken sich diese zu tausenden zu den Inhalten auf russischen Servern durch?

Die erste Gruppe stellen wahrscheinlich Geisterblogs dar. Blogs also, die schon lange von ihren Initiatoren verlassen wurden, weil niemand sie lesen wollte. Der zweiten Gruppe möchte ich eigentlich einen Friseurbesuch verordnen, damit ihnen einmal gehörig der Kopf gewaschen wird. Höchstwahrscheinlich spielen die vielen Trojaner auf ihren PCs mittlererweile Cyberwar um die Vorherrschaft. 🙂

Der Blog-SPAM kann also nur gestoppt werden, wenn Geisterblogs systematisch geschlossen werden und wenn jeder Administrator verantwortlich mit dem SPAM im Filter umgeht.

Tja, dann müssen wir wohl alle mit dem SPAM weiter leben! 🙂

2 Kommentare
  1. Alexander Greisle
    Alexander Greisle sagte:

    Zumindest von Seiten der verlassenen Blogs ist es allerding irrational, denn sie sind weiter in der Haftung. Wenn auch vielleicht nicht in der juristischen, dann steht zumindest immer ein Name dabei, der im Netz gefunden wird – nun halt zusammen mit zweifelhaften Inhalten der Spam-Kommentare.

    Zumindest sollte man also, wenn man die offensichtlich uninteressanten Inhalte schon der Online-Nachwelt hinterlassen muß, mit seinem letzten Eintrag auch die Kommentar- und Trackback-Funktion abschalten.

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  2. Kai-Jürgen Lietz
    Kai-Jürgen Lietz sagte:

    @Alexander
    Tja, wo kein Impressum, da kein zu ermittelnder Beklagter. Es gibt ja genügen offen gehostete Angebote ohne eigene Domain. Der Verfasser ist dann anonym. Ein gutes Beispiel ist für mich http://unmanaged.wordpress.com. Allerdings scheint der Blog aufgrund von wordpress sauber zu bleiben 🙂

    Du hast allerdings recht. Jeder verantwortlich handelnde Blogger kann die Kommentare und Trackbacks relativ einfach unterbinden. Vielleicht hätten wir dann irgendwann unserer Ruhe 🙂

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