Gekränkte Eitelkeit?
Wenn ich jemanden für mich gewinnen will, dann mache ich das vorzugsweise nicht, indem ich ihm einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf gieße. Das gilt insbesondere, wenn der andere gerade die Hand für eine Friedensgeste reicht.
Porschechef Wendelin Wiedeking hat alle Trümpfe in der Hand und alle Versuche des VW-Betriebsrats, seine bisherige Macht in die Porscheholding zu importieren durch gute Planung bereits im Ansatz unmöglich gemacht.
Der Frust war dem VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh (IG-Metall) anzusehen. Ohnmächtig konnte er nur noch drohen, dass der Investor ja auf die Leistungsbereitschaft der VW-Männer angewiesen sei.
Vielleicht, weil es Wiedeking nicht um eine Demütigung des Betriebsrats ging, vielleicht aber auch, weil er ein Vertreter des kooperativen Ansatzes ist, veröffentlichte er in einer bundesweit erscheinenden Zeitung einen offenen Brief, in dem er viele Ängste, die sich bei der Belegschaft aufgrund von Desinformation gebildet hatten beschwichtigte. Volkswagen würde Volkswagen bleiben und es werde auf keinen Fall eine Fusion mit der Porsche AG geben. So weit die klare Botschaft.
VW-Betriebsratschef Osterloh leitete seinen Kommentar mit den Worten ein, der Porsche-Vorstand habe sich dem Druck der Arbeitnehmer von Volkswagen gebeugt. Vielleicht keine ganz glückliche Formulierung, um eine in Frieden ausgestreckte Hand zu ergreifen. Was hat ihn wohl zu diesen Worten veranlasst?
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