Macher und Abenteurer
Kennen Sie das auch? Kaum machen wir eine Sache ein oder zwei Jahre, merken wir, dass es an der Zeit ist, weiter zu ziehen.
Eine Droge
Das Neue ist wie eine Droge. Denn wir bewegen uns außerhalb der Routine, lernen neue Menschen kennen, die alten Probleme sind erst einmal verschwunden. Eine aufregende Zeit also, ein richtiges Abenteuer.
Viele machen das mit ihrem Job so, mit Projekten, Lebenspartnern, Wohnorten – also allen Aspekten, die ein Leben ausmachen.
Gegenwind
Das Gegenmodell heißt Beständigkeit und wir sehen es häufig in unmittelbarer Nähe von Fleiß. Fleißige Menschen sind also beständig.
Das stimmt zwar so nicht, führt aber gerne dazu, dass wir die Wechsler (Abenteurer) mit einem missbilligenden Blick taxieren.
Es könnte uns ja egal sein, ob jemand beständig an einer Sache dran bleibt oder beständig wechselt. Zumindest solange wir davon nicht betroffen sind.
Tatsächlich aber könnte sich der Abenteurer seinem speziellen Hobby gar nicht erfolgreich widmen, würde er sich nicht in seine neuen Aufgaben mit Haut und Haaren investieren.
Auf der Suche nach sich selbst
Wechsler sind Suchende. Sie haben noch nicht ihren Platz gefunden und sind einfach konsequent sobald sie für sich erkennen, dass sie falsch sind.
Damit haben sie Vielen etwas voraus, die zwar bereits wissen, dass sie nicht am richtigen Platz oder Ort sind, aber nicht den Mut aufbringen, noch einmal neu anzufangen.
Entscheidungen sind richtungsgetriebenes Handeln. Daher ist die Entscheidung, zu wechseln immer auch eine Entscheidung für eine neue Richtung.
Mangelnde Aufklärung
Wenn Militärs ihre Truppen in eine neue Richtung schicken, kommt zunächst die Aufklärung zu ihrem Recht. So vermeiden die Generäle Verluste.
Wenn wir immer wieder unsere Lebenswirklichkeit verändern müssen, zeugt das von schlechter Aufklärung. Wir wollen dann herausfinden, was wir wollen, indem wir einfach nur alles ausprobieren.
Ein Weg ohne Ziel und Ende
Da die heutige Zeit uns ständig neue Wege öffnet und uns die Welt generell unendlich viele Möglichkeiten bereit hält, wird das zu einer lebenslangen Suche, ohne dass wir auch nur ansatzweise das finden müssen, was uns gefällt. So werden viele zu Abenteurern wider Willen.
Geht es denn besser?
Besser ist es doch, wenn wir uns v o r h e r einen Protoypen von der idealen Firma, vom idealen Arbeitsplatz, vom idealen Lebenspartner, vom idealen Wohnort, Sportverein und so weiter machen. Das nennt sich übrigens Vision. 🙂
Denn wenn diese Welt uns mit so vielen Möglichkeiten offen steht, werden wir auch das finden, was wir uns wünschen. Aber dazu müssen wir v o r h e r wissen, was wir genau wollen.
Der Unterschied zwischen Machern und Abenteurern
Vielleicht ist da der Unterschied zwischen dem Macher und dem Abenteurer. Der Macher gestaltet seine Welt, wie er sie haben möchte. Der Abenteurer probiert alles aus, was Macher vorher einmal gestaltet haben.
Ich persönlich weiß, welche Rolle ich dabei spielen möchte, Sie auch?
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