Sags niemals Deinem Chef

© enens - Fotolia.comVielleicht geht es Ihnen manchmal so, dass Ihnen der eine oder andere über den Weg läuft und Sie sich denken, „dem muss ich helfen!“

Selbstlos wie Sie sind, gehen Sie also auf den armen Kerl zu und erklären ihm: „Mir ist aufgefallen, dass Sie bei Ihren Entscheidungen etwas unglücklich agieren. Immer wenn Sie ….“ (barmherzige Ausblende). 😮

In unserer Gesellschaft haben wir Meinungsfreiheit, daher dürfen Sie grundsätzlich und überall das sagen, was Sie denken. Das heißt allerdings nicht, dass Ihnen die Konsequenzen erspart bleiben. Was glauben Sie, wie der so Angesprochene reagieren wird?

  1. Er wird Ihnen überschwenglich danken, dass Sie ihn an Ihrer unendlichen Weisheit haben teilhalben lassen. ( )
  2. Er wird Ihnen mitteilen, dass Sie ein arroganter kleiner …. sind und dass Sie sich Ihren Rat sonstwo hinschmieren können. ( )
  3. Er versucht den peinlichen Moment zu entkräften, indem er Ihnen für Ihr Feedback dankt, Sie aber gleichzeitig wissen läßt, dass er Sie nicht um Ihren Rat gefragt hat. ( )

Auch wenn die meisten es nicht wissen, wer ein Feedback geben will, muss sich dazu die Erlaubnis geben lassen oder ohnehin der Vorgesetzte sein. Allerdings selbst im zweiten Fall ist es generell eine gute Idee, um Erlaubnis zu fragen. 🙂

Wie bei allen guten Regeln gibt es allerdings auch hier eine Ausnahme. Sollten Sie der Meinung sein, dass Ihr eigener Chef ein ganz schlechter Entscheider ist, dann brauchen Sie nicht einmal um Erlaubnis zu bitten, denn in dem Fall lassen Sie Ihr Feedback gleich ganz stecken. Es gibt wenig Methoden, das Verhältnis zum Chef sicherer und nachhaltiger zu zerstören, als ihm vermitteln zu wollen, dass man der bessere Entscheider ist!

Wir treffen nun einmal seit frühester Kindheit Entscheidungen. Daher glauben die meisten, gute Entscheidungen zu treffen. Dem ist zwar oft nich so, aber Sie lösen das Problem nicht, indem Sie sich persönlich zum Ausgestoßenen degradieren. 😯

Wie kann ich dann etwas an den Verhältnissen verändern? Zum Beispiel, indem Sie bei anstehenden Entscheidungen ihrem Chef die Arbeit abnehmen und weitere, attraktivener Alternativen ins Spiel bringen oder bereits für die verschiedenen Alternativen mit den möglichen Interessengruppen gesprochen haben, um ihm so ein Bild über die Umsetzbarkeit zu vermitteln.

Ungefragt Feedback zu geben, ist der faule Weg, der oft im Abseits endet, wohingegen der proaktive Weg oft sehr erfolgreich ist. In beiden Fällen handeln Sie ohne Auftrag, aber Ihr Chef wird Sie nie für den ersten fördern, ganz bestimmt aber für den proaktiven zweiten Weg!

4 Kommentare
  1. Karrierebibel
    Karrierebibel sagte:

    das lässt sich sogar noch steigern: auch zeugen einer deutlichen schwäche werden von chefs nicht geliebt. wer etwa beim betriebsausflug beobachtet, wie der boss aus der spur gerät, sollte ihm nicht als zeuge dieses peinlichen moments haften bleiben. er ist dann das personifizierte schlechte gewissen.

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  1. […] Sollten Sie der Meinung sein, dass Ihr Chef ein schlechter Entscheider ist, dann […] lassen Sie Ihr Feedback stecken. Es gibt wenige Methoden, das Verhältnis zum Chef sicherer und nachhaltiger zu zerstören, als ihm vermitteln zu wollen, dass man der bessere Entscheider ist. [Excellence Blog] […]

  2. […] Sollten Sie der Meinung sein, dass Ihr Chef ein schlechter Entscheider ist, dann […] lassen Sie Ihr Feedback stecken. Es gibt wenige Methoden, das Verhältnis zum Chef sicherer und nachhaltiger zu zerstören, als ihm vermitteln zu wollen, dass man der bessere Entscheider ist. [Excellence Blog] […]

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