Tod in Tassen und andere Kontexte

Plörre des Todes»Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten?« Die Frage ist einfach genug. Mag ich Kaffee, könnte ich einfach “ja” sagen. Doch nicht immer ist das die beste Antwort.

Denn bei jeder Entscheidung kommt es auf den Kontext an.

Die Kaffeemaschine des Kunden spuckt eine eklig bittere Brühe aus. Wir starren in eine ungenießbare braune Todesplörre! 😯

Spätestens wenn unser Gegenüber dann genießerisch an an seiner Tasse nuckelt, ist uns klar, warum Entscheidungen nicht zurückgenommen werden können.

Entscheidungen hängen vom Kontext ab

Was wünschten wir uns, Teetrinker zu sein. Genauso wie die Zimmerpflanze, die  den braunen Tod in Tassen von zahlreichen Besuchern verkraften muss.

Hätten wir doch nur vorhin die richtige Antwort gegeben: »Heißes Wasser reicht! Ich habe meinen eigenen Kräutertee dabei!«

In einem Lokal mag uns diese Antwort als schwieriger Kunde  einen “der Exorzist”-verdächtigen Augenverdreher einbringen, bei unserem Kunden dagegen die interessierte Nachfrage: »Ah, Sie fasten?«

Doch leider ist die Chance vorbei. Beim nächsten Mal sind wir bestimmt gerüstet.

Entscheidungen gestalten den Kontext

Unsere Entscheidungen sind nicht nur Kontext-abhängig. Sie schaffen auch einen neuen Kontext.

»Sie haben es wirklich drauf. Wollen Sie nicht für mich arbeiten?«

Diese Frage kann in Zeiten knapper Qualifikationen durchaus auf selbständige Unternehmer zukommen. Doch diese Frage führt in einen fremden Kontext. Anders sieht es aus, wenn wir aus der Not in die Selbständigkeit getrieben wurden. Dann sieht es zwar für andere so aus, als würden wir in unserem eigenen Kontext arbeiten. Aber wir tun es nicht.

Flexible Menschen, schaffen sich hier mit Leichtigkeit neue Gestaltungsspielräume. Denn wir können ein gutes Angebot auch zu unserem Kontext machen.

»Das klingt gut! Vielen Dank! Sie werden vielleicht auch nachvollziehen können, dass ich gerne Unternehmer bleibe. Lassen Sie uns darüber sprechen, wie der Auftrag aussieht, den sie mir geben möchten

Jetzt ist unserer Gegenüber am Zug. Entweder, er lässt sich darauf ein, dass diese Entscheidung in unseren Kontext führt oder nicht.

Kontext mischen

Jede Verhandlung ist letztlich immer eine Frage, über den zukünftigen Kontext. »Wenn ich den Kaffee mitbringen kann, arbeite ich auch mit Ihnen zusammen!« 😛

Aus meiner Sicht ist das Kontext-Konzept noch zu abstrakt. Daher habe ich diesen Beitrag geschrieben, um das Konzept für mich in die Praxis zu bringen. Wenn Sie möchten, geben Sie mir Ihr Feedback, ob mir das gelungen ist. Ihre Verbesserungsvorschläge sind mir willkommen.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.