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Leadership im Kindergarten Europa

rambo schaeuble1Alexis Tsipras hat geschafft, woran viele vor ihm gescheitert sind. Er hat einem ganzen Kontinent gezeigt, dass seine Politiker idealistisch im Sandkasten sitzen. Gemeinsam mit Yanis Varoufakis führte er die europäischen Staatschefs und ihre Finanzminister monatelang am Nasenring durch die Manege. Die Geschichte will es so, dass zu ihrem Höhepunkt – dem Ochi-Referendum  – den Meisten kurzzeitig die Augen aufgingen.

Was wir in der kurzen Zeit vom Abbruch der Verhandlungen in Brüssel bis zum Referendum hörten, war gelinde gesagt erstaunlich. Selbst die größten Idealisten gaben zu, dass „Solidarität“ in diesem Moment das falsche Wort war.

Allerdings waren es nicht die bösen Worte vom #Grexit, die Tsipras vernünftig werden ließen. Es waren auch nicht die netten Worte, dass die Hand noch immer ausgestreckt sei. Es war vor allen Dingen die EZB, die sich fast zum ersten Mal in ihrer Geschichte der politischen Vereinnahmung widersetzte. Zwar strich sie die Nothilfen für die griechischen Banken nicht, aber fror sie auf dem damaligen Stand ein. Für Mario Draghi war das schon ein Salto über den eigenen Schatten. Weiterlesen

Keine Tabus

imageDie Eurokrise wird uns ver-mutlich noch geraume Zeit be­schäftigen. Das gibt selbst die Bundeskanzlerin zu. Wenn da­bei etwas Ordentliches he­raus kommt, sollen sich unsere Poli­tiker ruhig Zeit dafür neh­men.

Allerdings glaube ich, dass sich die politische Elite Europas ein Denkverbot auferlegt hat.

Frau Merkel spricht davon, dass die Ursachen für die Krise identifiziert seien. Die Mitgliedsstaaten in der Eurozone sind zu sehr verschuldet. Das ist auf eine gewisse Weise richtig. Gäbe es keine Verschuldung, müsste kein Staat sich Gedanken über sein Rating machen.

So aber führen die Märkte unsere Euroländer vor, wie einen Preisbul­len bei der Versteigerung.

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Die Euronauten und das goldene Vlies

Euronauten Die Antike gehörte den Griechen. Sie legten die Grund­steine für Kultur, Philo­sophie und Mathematik. Selbst die Namenspatronin unseres Kon­ti­nents »Euro­pa« ist eine Griechin. Heute zeugen nur noch Ruinen von dieser großen Zeit und das eine oder andere Pferd in unserem PC.

In unsren Zeiten stehen die Griechen für etwas anderes. Dank ihrer Schulden haben gierige Banker den Euro in der Hand und zupfen in aller Seelenruhe an seinen Grundfesten.

Doch was ist die Ursache der Krise? Spekulanten gab es schon immer und natürlich haben sie sich an die Währungen schwacher Länder herangemacht und gegen sie spekuliert.

Vor wenigen Jahren fanden wir das gut und sprachen von »den disziplinierenden Kräften der Märkte.«

Die Lizenz zum Gelddrucken

Doch im Zweifelsfall hat sich noch keine Regierung davon einschüchtern lassen. Schon vor der Euroeinführung haben Länder wie Italien und Griechenland prinzipiell kein Problem in der Geldvermehrung durch die Druckmaschine gesehen.

Erst als der Euro und seine Verheißungen am Horizont auftauchten, begann Italien vernünftig zu wirtschaften und Griechenland frisierte seine Bilanzen. 😮

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