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Entscheidende Information oder Informationskloake

üble SuppeJeder von uns hat seine eigene Vorstellung vom Leben und dem was wichtig ist. Stellen wir uns vor, wir mögen gerne Erbsensuppe. Eine gute Erbsensuppe kann sensationell gut schmecken! Jemand anderes mag vielleicht Kürbissuppe und ein weiterer Curry-Bananensuppe und Kartoffelsuppe ist auch ganz toll. Was passiert, wenn wir alle diese Suppen zusammenschütten? Schmeckt das Ergebnis vier Mal so gut?

Eine Information ist wie eine gute Suppe.

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Denken ist Internetsache

LemmingeDas Internet hat vieles in unserem Leben leichter ge­macht. Was nicht dazu gehört, ist das Thema Klarheit.

Ich gehöre noch zu den Menschen, die ohne Internet aufgewachsen sind. Damals riefen wir bei der Bahn an, wenn wir wissen wollten, wann der nächste Zug nach Hamburg fährt. Wer Geld überweisen musste, ging in die Bank und wer seine Uhr stellen wollte, rief die Zeitansage an. Wenn ich wissen wollte, wer Richard III. von England war, dann konnte ich allerhöchstens in eine Bibliothek gehen und dort nach einem Buch über englische Geschichte fragen.

www – wirklich wunderbare welt

Heute macht das world wide web den größten Teil des menschlichen Wissens für uns verfügbar. Heute buchen wir gleich am Bildschirm unsere Bahntickets und drucken sie uns aus. Viele von uns haben ihre Bank bei der Kontoeröffnung das letzte Mal von innen gesehen. Und Wikipedia beantwortet fast jede Frage zur Geschichte, die ich noch nie gestellt habe.

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Souverän wie ein freies Land

image »In meiner Zukunft bin ich absolut souverän!«

Souveränität ist eine der am meisten gewünschten Fähigkeiten für die eige­ne Zukunft. Doch was heißt das eigent­lich?

Bei Staaten bedeutet Souveränität die rechtliche Selbstbestimmung. Als der Irak vor dem ersten Golfkrieg im Scheich­tum Kuweit einmarschierte, ver­letzte er damit die Souveränität des OPEC-Mitglieds.

Als Entscheider erleben wir auch hin und wieder die Verletzung unse­rer Souveränität.

Regeln der Souveränität

Allerdings sind wir es, die die Regeln dafür machen. Regeln, die schnell zu einer unbeabsichtigten Selbstdemontage führen können.

Vielleicht möchte ein Kollege uns einen Rat geben, weil uns vielleicht noch die Erfahrung fehlt. Keine große Sache eigentlich. Aber nach un­seren Regeln verletzt er damit unsere Souveränität. Wir fühlen uns Bevormundet. Das geht schnell und führt meist zu ebenso schnellen Gegenmaßnahmen.

Staaten mobilisieren sofort ihr Militär, wenn ihre Souveränität ver­letzt wird. Unsere Gegenmaßnahmen fallen wahrscheinlich weniger drastisch aus.

Emotionale Selbstbestimmung

Doch hier kommt der entscheidende Unterschied. Während ein Staat seine Souveränität durch seine Reaktion möglicherweise erhalten kann, verlieren wir sie durch unsere Gegenmaßnahmen. Denn für die Persönlichkeit ist Souveränität die emotionale Selbstbestimmung.

»Ich hätte souveräner reagieren sollen«, kommentieren wir dann häufig zerknirscht.

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Die Angebotsfalle

image Nehme ich den Lodenmantel, den Trenchcoat oder den Wollmantel? Eine einfache Ent­schei­dung. Die Antwort hängt ganz von unserem Bedarf ab. So sollte es zumindest sein.

Allerdings wissen wir Entscheidungs-Experten, dass wir nicht immer wissen, was wir wirk­lich wollen.

Edle Einfalt

So empfiehlt der Heuristik-Professor Gerd Gige­renzer, nicht länger nach Alternativen zu su­chen, wenn wir bereits eine Lösung für unser Problem gefunden haben. Denn wir werden uns ohnehin für die erste gefundene Lösung entscheiden.

Verwirrende Vielfalt

Das könnte bei dem einen oder anderen ein Stirnrunzeln auslösen. Denn denken wir an Gestaltungsspielräume, dann sind mehr Alterna­tiven besser als weniger.

Allerdings lesen wir bei Barry Schwartz,  dass eine große Auswahl den Entscheider verwirrt, so er denn nicht weiß, was er genau will.

In der Falle

Bei mir läuft das Ganze als Entscheidungsfalle. Genauer gesagt, die Angebotsfalle.

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Unter fremdem Einfluss

imageUnser Unterbewusstsein ist wie ein Schwamm. Es nimmt jede Information auf und ver­ar­bei­tet sie. Mentaltrainer nut­zen  gerne seine Eigenschaft, nicht zwischen Fiktion und Wirk­lich­keit zu unterscheiden.

Im Schnitt sehen Deutsche 212 Minuten pro Tag fern und jeden Tag verbringen sie durchschnittlich 100 Minuten im Internet. 312 Minuten fremde Einflüsse – das sind mehr als 5 Stunden täglich.

Ein Wunder – der eigene Gedanke

Angesichts dessen ist es verwunderlich, dass wir noch selbständige Gedanken zuwege bringen. Es ist heute schwer geworden, sich selbst darüber klar zu werden, was wir eigentlich wirklich wollen.

Früher waren es die Eltern und Freunde, Kollegen, Vorgesetzte, die uns sagten was wir zu wollen haben. Die gibt es zwar immer noch, aber die modernen Medien laufen ihnen schon lange den Rang ab. Kein Wunder, dass die Werbeetats weltweit Billionenhöhe erreichen.

An Apple a day keeps the sanity away

Doch wer von uns kann sich schon sicher sein, dass er seinen bren­nen­den Konsumwünschen tatsächlich trauen kann?

Die Werbung sagt, dass ich ein IPad brauche, meine Freunde sagen es und mein Nachbar hat auch eines.

Auch in den letzten Tagen sind die Massen wieder zu Apple gerannt und haben sich ihr iPhone 4 gekauft, obwohl sie vermutlich noch ein perfekt funktionierendes Gerät der Vorgeneration besitzen. 😯

IPad und IPhone stehen nur stellvertretend für teilweise unsinniges Verhalten, das nicht durch echten Bedarf ausgelöst wurde.

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