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Wie hat er das nur gemacht?

WasserglasJe größer unser Gestaltungsspielraum ist, desto bessere Alternativen können wir entwickeln. Berater sprechen immer ganz natürlich von diesen Spielräumen, aber sel­ten genug sehen wir jemanden „spielen“. 🙂

Gut genug?

Was hat es also damit auf sich? Aus meiner Sicht ist unser Ge­stal­tungs­spielraum der Bereich unserer Möglichkeiten, den wir für uns nutzen können.

Gestaltungsspielraum_eins

In der Grafik ist der graue Bereich unser Gestaltungsspielraum. Angenommen, wir suchen eine neue Wohnung. Die Alternativen, die in Frage kommen (die blauen Smileys), begeistern uns nicht. Aber für unser Budget gibt es eben nichts Besseres. Die Alternativen (gelbe Smileys) im grünen Chancenraum sind außerhalb unserer Mög­lich­kei­ten.

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Geld oder Ziele?

imageEntscheidungen sind leicht, so­lan­ge die Konsequenzen nur positiv sind. Zwar kann ich im­mer noch die besseren Chancen übersehen, aber vermutlich wer­de ich das nie erfahren.

Wenn ein seit Jahren ar­beits­lo­ser Maurer die Chance erhält, in seinem angestammten Beruf zu arbeiten, wird er sich das womöglich nicht lange über­le­gen müssen.

Schwieriger wird es, wenn wir für unsere Entscheidung etwas aufgeben müssen. Angenommen wir haben eine Arbeit, die uns ausfüllt und ein Personalberater ruft aus heiterem Himmel an und hat einen Sprung auf der Karriereleiter im Handgepäck.

Ohne echte Information

Da fällt die Entscheidung schon schwerer. Denn wir müssen abwägen, ob der neue Job uns unserer beruflichen Vision schneller näher bringt als die Geduldskarriere im derzeitigen Beritt.

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Die Spinne ohne Netz

© andresr - FOTOLIA

Letzte Woche habe ich für das Rhein-Main-Netzwerk die net’s work – eine Networking-Messe – als Aussteller besucht. Wegen meiner sehr scharfen Positionierung gehört es bei mir einfach dazu, in zahlreichen Netzwerken präsent zu sein. Denn von nichts kommt nichts. Die Teilnahme war also meine gute Tat als Mitglied des RMN. 🙂

Von Anfang an habe ich mir die Frage gestellt, für wen diese Messe interessant sein soll.

  • Unternehmer auf der Suche nach dem richtigen Netzwerk?
  • Organisationen, die Netzwerke als Multiplikatoren suchen?
  • Menschen, die sich fürs Netzwerken interessieren?
  • Soziologen, die erforschen wollen, welche Netzwerke es gibt?

Irgendwie macht das keinen großen Sinn. Offensichtlich war ich nicht ganz allein mit dem Gedanken, so dass gähnende Besucherleere herrschte. Allerdings habe ich mit einigen Ausstellern gute Kontakte knüpfen können. Daher werden wir wohl bald Sternstunden für Unternehmer fernab des Rhein-Main-Gebiets sehen können. 🙂

Trotzdem hatte ich viel Zeit, mir so meine Gedanken über’s Netzwerken zu machen. Diese ganzen institutionellen Netzwerke, sei es XING, BNI, Regional- und Wirtschaftsforen, etc. haben die Menschen erst einmal nicht erfolgreicher gemacht. Netzwerke sind in erster Linie informal. Wenn man sich Unternehmerpersönlichkeiten wie Friedrich Flick, Herbert Quandt oder Bill Gates ansieht, lernt man in erster Line viel über extrem große informelle persönliche Netzwerke. Mit diesen konnten sie jeweils das ganz große Rad drehen. Damals gab es kein XING oder LinkedIn, aber Netzwerke gab es.

Wer sich nun denkt, dass sich heute so viel geändert hat, könnte sich irren. Denn auch heute verfügen die erfolgreichen Menschen über weitverzweigte persönliche Netzwerke und die weniger Glücklichen treffen sich bei einem Netzwerkabend. 🙂

Oh! Da schreien Sie auf, die begeisterten Netzwerker! Doch Gemach, meine ungestümen Freunde. Alle institutionellen Netzwerke leisten nur eines. Sie bieten die Möglichkeit, Menschen zu treffen, mehr nicht. Allerdings benötigt ein erfolgreicher Netzwerker nicht unbedingt eine Plattform, sondern das Engagement, Nutzen zu bieten und Menschen zusammen zu bringen. Ein menschlicher Puzzle-Spieler eben.

Dieser Anteil der Menschen hat sich mit den neuen Plattformen nicht wesentlich erhöht. Viele sog. Netzwerker gehen nur aus einem Grund dort hin, sie wollen ihre Leistungen verkaufen.

Fragt man allerdings mal in die Runde, wer von den Anwesenden gekommen ist, etwas zu kaufen, hebt niemand die Hand! Für die „echten“ Netzwerker stellen die glücklosen Verkäufer ein erhöhtes Grundrauschen dar. Sie wollen ihre Visitenkarten loswerden und das war es.

Grundrauschen deshalb, weil ich als Netzwerker viele Frösche küssen muss, bevor ich auf einen „echten“ Netzwerker stoße, der in mein informelles Netzwerk passt.

Das komische daran: Irgendwann sind einem die „Verkäufer“ so oft über den Weg gelaufen, dass man sie richtig gut kennt. 🙂 Und dann passiert das Undenkbare: Einer meiner Kontakte sucht genau das, was der „Verkäufer“ zu bieten hat.

Da zögert man nicht lange und bringt die beiden zusammen. Schön wäre es jetzt, wenn der „Verkäufer“ auch eine Rückmeldung gibt, denn er verdankt mir ja ein gutes Geschäft. Doch wie bei allen Nicht-Netzwerkern warten wir darauf vergeblich. 🙁

Erstaunlich: Der „Verkäufer“ ist dann ganz begeistert, wie gut das Netzwerken doch funktioniert. Dabei ist er kein Teil irgendeines Netzwerkes. Er hat nur die Erfahrung gemacht, dass ich auch außerhalb von Netzwerken einen Auftrag vermittelt bekommen kann. Denn das wahre Netzwerken findet in den privaten, informellen Netzwerken statt. 🙂 Grundrauschen eben. 😎

Zeichnen oder nicht?

© Marjan Veljanoski - FOTOLIA

Wer bei dieser Überschrift an Kunst denkt, ist wahrscheinlich kein OpenBC-Mitglied 🙂

Alle Premium-Mitglieder dieses Online-Netzwerks haben das Angebot erhalten, bei dem bevorstehenden Börsengang bevorzugt behandelt zu werden. Das ist auf der einen Seite nett und sicher auch sehr fair, denn als die Minderheit der zahlenden Nutzer haben wir auch dazu beigetragen, dass OpenBC überhaupt kapitalmarktfähig geworden ist. 8)

Allerdings ist dieses Angebot nicht selbstlos. Michael Raich (toller Name) hat in seinem Blog eine erste Analyse vorgenommen:

Aber ist die Zeit denn schon reif für einen Börsengang? Lässt sich das Ertragspotential wirklich darstellen? Wo ist die Vision, wenn das Finden alter Kontakte langweilig wird?

er schreibt weiter:

Geplanter Börsenerlös von 100 Mio. EUR bei 25-49% der Anteile.
Das würde eine Bewertung von 200 bis 400 Mio. für das Unternehmen bedeuten.

Und das ist meiner Ansicht nach ganz schön mutig.

Selbst bei konservativem Wertansatz muss die momentane Wachstumsrate von ca. 20% pro Quartal auch die nächsten 5 Jahre gehalten werden, um auch nur die Untergrenze der Valuation zu erreichen. Und die ist in letzter Zeit gesunken. Ist der Markt schon bald gesättigt? Insbesondere wenn…

Da hat er nicht ganz unrecht. Bis vor wenigen Wochen hätte ich das ähnlich gesehen. Bis eine Success-Story mich wieder neu für das Thema geöffnet hat:

Ein Kunde und Freund von mir positioniert sich als Deutschlands erster SteuerConflictCoach zu der Positionierung ist er während eines meiner Workshops gekommen, der Name wurde durch Thorsten Wehner inspiriert und die praktische Positionierung, wie Fahrstuhlsatz etc. hat Giso Weyand mit ihm erarbeitet. Trotzdem ist erst einmal ein Jahr relativ wenig in der Öffentlichkeit passiert. Aus heiterem Himmel veröffentlicht die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ein halbseitiges Portrait im Oktober 2006 über den SteuerConflictCoach. Es folgen Hörfunkinterviews und diesen Montag ein Liveinterview in N24.

Wie ist mein Freund Mathias in die FAS gekommen?

Er hat am Anfang des Jahres einige freie Journalisten via OpenBC angesprochen und da seine Positionierung und seine Arbeit eben hochspannend sind, ist damit die Presselawine ins Rollen gekommen.

Mit den Online-Netzwerken ist es wie mit jedem anderen Netzwerk auch. Wenn ich bereit bin, Arbeit reinzustecken, dann zahlt es sich irgendwann aus. Wenn ich glaube, ich müsste nur Mitglied sein und die gebratenen Tauben fliegen Mir ins Maul, dann habe ich Pech gehabt.

Die Aktiven werden aus solchen Netzwerken ihre eigenen Success-Stories machen und die anderen werden sich erstaunt die Augen reiben und Mitglied werden. An Stelle von OpenBC würde ich Fangprämien für solche Success-Stories ausloben. Denn das ist der Saft, aus dem die Träume sind. 🙂

Insofern stehen wir mit solchen businessorientierten Netzwerkplattformen sicher erst am Anfang. Denn viele Unternehmer wissen noch gar nichts davon.

Hier sehe ich auch meinen Hauptkritikpunkt. Die Namensänderung von OpenBC zu XING ist sicherlich zum großen Teil dem asiatischen Markt geschuldet. In der Ankündigungsmail dazu vor einigen Monaten hieß es aber auch, dass längst nicht nur Geschäftsleute Mitglieder sind und man diesem Faktor auch durch den Namen gerecht werden wolle.

Ich halte das für ein sehr gefährliches Spiel. Denn XING/OpenBC könnte sich mit einer wachsweichen Positionierung (wir sind alles für jeden) von der Netzwerkplattform für Geschäftskontakte zum Telefonbuch mit Zusatzfunktionen entwickeln.

Nur was bringt das? Schon heute gibt es genug XING/OpenBCler, die einfach nur passiv drin sind und nicht reagieren, wenn Sie auf interessante Aspekte in Ihrem Mitgliedsprofil angeschrieben werden.

Da ist es mir lieber, wenn ich weiß, dass in der Plattform vor allen Dingen aktive Netzwerker zu finden sind, aber dafür keine 20 Millionen weltweit, sondern nur 1 Million.

Ich jedenfalls bin nach der Betrachtung dieser beiden Seiten der Medaille nicht wirklich schlauer. 😕

Teilweise werde ich auch das schlechte Gefühl nicht los, dass wir als Premium-Mitglieder in einen Deal geködert werden und nur zu einem Börsenhype beitragen, ohne dass langfristig die Substanz dahinter ist.

Klar ist, nach dem Börsengang beginnt das übliche Spiel: Wachstum um (fast) jeden Preis. Denn jedes Quartal müssen tolle Aussichten vorgelegt werden.

Ich werde wohl ein bisschen Spielgeld in die Hand nehmen und ein Paar Aktien zeichnen und das Ganze als Spekulation und nicht als Anlage sehen. Wenn dann die Aktie durch die Decke geht (à la Google) beiss ich mir sonstwohin. 😉

Auch Robert Basic bloggt bereits seit Wochen zu dem Thema, was das Zeug hält. Hier ein Vergleich mit der derzeitigen Marketing-Offensive von LinkedIn (ja, ich bin auch Mitglied)

Online Community Successity

Ich habe schon viele Kontakte über Online-Netzwerke, wie OpenBC Xing kennen gelernt. Es hat mittlerweile eine Größe erreicht, dass es wir das Deutsche Telefonbuch aussieht. Allerdings bringt das auch einige Nachteile mit sich. Viel zu viele Karteileichen und Leute, die gar nicht mehr auf eine Kontaktaufnahme reagieren.

Daher gibt es immer mehr alternative Communities, die außerhalb von OpenBC erfolgreich sind, weil sich hier die richtigen wahren Networker treffen. Ich bin von so einer Community angesprochen worden, ob ich ein Unternehmerforum moderieren möchte und ich habe ja gesagt 🙂 Die Community heißt Successity.
Wenn Sie auch einmal einen Blick auf darauf werfen möchten und evtl. mitdiskutieren. Hier der Link zu Successity und hier der Link zum Forum