Wie hat er das nur gemacht?

WasserglasJe größer unser Gestaltungsspielraum ist, desto bessere Alternativen können wir entwickeln. Berater sprechen immer ganz natürlich von diesen Spielräumen, aber sel­ten genug sehen wir jemanden „spielen“. 🙂

Gut genug?

Was hat es also damit auf sich? Aus meiner Sicht ist unser Ge­stal­tungs­spielraum der Bereich unserer Möglichkeiten, den wir für uns nutzen können.

Gestaltungsspielraum_eins

In der Grafik ist der graue Bereich unser Gestaltungsspielraum. Angenommen, wir suchen eine neue Wohnung. Die Alternativen, die in Frage kommen (die blauen Smileys), begeistern uns nicht. Aber für unser Budget gibt es eben nichts Besseres. Die Alternativen (gelbe Smileys) im grünen Chancenraum sind außerhalb unserer Mög­lich­kei­ten.

Geht mehr?

Bei den gelben Smileys müssten wir nicht lange überlegen. Leider sind sie außerhalb unserer Möglichkeiten. Wir sind also nicht gut genug dafür. Links von unseren blauen Alternativen befinden sich Mög­lich­kei­ten, wie unter der Brücke schlafen oder ein Abbruchhaus besetzen, usw. Eben alles, was andere vielleicht machen, aber ganz klar nicht gut genug für uns ist.

Allerdings wäre ein Teil der Alternativen im grünen Chancenraum durchaus für uns leistbar. Wir sehen diese Chancen nur nicht und machen unseren Gestaltungsspielraum daher kleiner als notwendig. So könnte bei der Wohnungssuche unser Nachbar oder Arbeitskollege die richtige Info haben, wenn er nur wüsste, was wir genau suchen. Oder während wir uns vergeblich abmühen in unserer Abteilung befördert zu werden, wird in der Nachbarabteilung der Nachfolger für den Abteilungsleiter gesucht.

Das kennen wir ja alle, wir strengen uns an, das Beste zu bekommen und ein anderer ist einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und ergreift die Chance. Nachher fragen wir uns nur: Wie hat er das nur gemacht?

Entscheidungen schaffen Gestaltungsspielräume

Gestaltungsspielräume eröffnen sich über Reputation, Geld, Stellung und Einfluss im Sinne von Netzwerken. Damit ist auch klar, dass Entscheidungen die wir heute treffen, immer auch die Ge­stal­tungs­spielräume der Zukunft öffnen oder schließen. Wenn ich heute einen Kontakt schlecht behandle, wird der mir morgen nicht helfen, einen wichtigen Auftrag zu bekommen.

Als ich 2006 die Wahl hatte, mein Buch relativ zeitnah im Eigenverlag herauszubringen oder mit einem von drei namenhaften Wirt­schafts­ver­lagen zusammenzuarbeiten und dafür ein Jahr auf die Ver­öf­fent­li­chung zu warten, ging es um mehr als nur den Buchtermin. Mit meiner Entscheidung habe ich etwas für meine Reputation getan. Denn der Carl Hanser Verlag hat einen guten Ruf, der mir heute viele Türen öffnet.

Aber die Entscheidungen der Vergangenheit können wir nicht mehr verändern. Unser Fokus für heute muss es sein, unseren Ge­stal­tungs­spiel­raum so zu erweitern, dass ich eine gute Lösung für mei­nen aktuellen Bedarf bekomme. Auch wenn es mir gerade an Geld oder Einfluss mangelt.

Kreativität schafft Gestaltungsspielräume

Entscheidungen geben unseren Handeln eine Richtung. Daher müs­sen wir unsere Richtung kennen, sonst macht alles Handeln keinen Sinn. Im konkreten Einzelfall legen wir daher so klar wie möglich fest, was  wir genau möchten, bevor wir uns mit potentiellen Alternativen beschäftigen. Denn wenn wir genau wissen, was wir wollen, öffnen wir unseren Blick für genau die richtigen Lösungen und sehen plötzlich Chancen(!), die vorher nicht für uns vorhanden gewesen wären.

Waren wir vorher nicht gut genug für diese Chancen, schafft Klarheit und Kreativität neue Ausgangsvoraussetzungen.

Gestaltungsspielraum_zwei

Auf diese Weise gelingt es uns, unseren Gestaltungsspielraum um das entscheidende Stückchen zu erweitern und am Ende sind wir es, über den die anderen sagen: „Wie machen sie das nur?

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