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Keine Entscheidung ohne Willenskraft

© Zlatko Kostic - FOTOLIAWer etwas entscheiden will, der muss auch etwas erreichen wollen. Das ist untrennbar miteinander verbunden. Menschen, bei denen dieser Wille erloschen ist, werden deshalb das, was der Volksmund als „entscheidungsschwach“ einordnet.

Vor einigen Jahren habe ich mit ein paar Freunden eine personal development-Gruppe geleitet. Dabei organisierten wir interessante Referenten für die Gruppentreffen, die alle 4 Wochen stattfanden. Damals war mir das sehr wichtig und so gab es die eine oder andere inspirierende Debatte über die Programm-Organisation. Bis ich für mich feststellte, dass ich nicht mehr dahinter stand.

Ab dem Zeitpunkt zuckte ich mit den Schultern und mir war beinahe alles recht, was die anderen vorschlugen. Ich habe mich dann aus der Organisation zurückgezogen und heute gibt es die Gruppe nicht mehr. Eigentlich schade 🙁

Die wichtige Erkenntnis ist für mich: Meine Entscheidungsstärke war in dem Moment weg, in dem ich mich innerlich zurückgezogen hatte. Ähnliches beobachte ich auch in meiner täglichen Praxis. Entscheidungen kann ich nur treffen, wenn ich auch ein Interesse für die Sache habe. Scheidende Mitarbeiter mit Entscheidungskompetenzen sind daher für die Unternehmen eine große Bürde. 😮

Kennen Sie Beispiele dafür aus Ihrem eigenen Erfahrungsbereich?

Das unternehmerische Beziehungskonto auffüllen

© Cindy Hughes - FOTOLIA

Ich habe gerade einen Kommentar zu meinem Betrag der „gute“ Rat beantwortet. Dabei ging es um das Beziehungskonto mit dem privaten Partner.

Wenn ich genügend auf mein Beziehungskonto in Form von Aufmerksamkeit, Zeit und Liebe „eingezahlt“ habe, dann funktioniert die Beziehung und ich habe wesentlich mehr Gestaltungsfreiheit, als wenn das Konto „überzogen“ ist und mein Partner mir ständig zu verstehen gibt, dass ich auf Kredit lebe.

Das unternehmerische Beziehungskonto

So ein Beziehungskonto gibt es natürlich auch für den Unternehmer und seine geschäftlichen Beziehungen. Diese fangen bei den eigenen Mitarbeitern an und reichen in jeden nur erdenklichen Bereich. Als Unternehmer kann ich es mir nicht leisten, auf gute Beziehungen zu wem auch immer zu verzichten. Denn genau dann, wenn ich es am wenigsten erwarte, werde ich möglicherweise auf diese Person angewiesen sein.

Wie schaffe ich es also, mein unternehmerisches Beziehungskonto immer gefüllt zu halten?

Ich habe dazu eine sehr schöne Liste von Aktivitäten in dem Buch „The 21 most powerful minutes in a leaders day“ von John C. Maxwell gefunden.

Er fasst seine Vorstellungen unter dem Kürzel „RESPECT“ zusammen:

  1. Respect yourself and those you work with – Respektieren Sie sich selbst und diejenigen, mit denen Sie arbeiten
  2. Exceed the expectations of others – Übertreffen Sie die Erwartungen Ihrer Umwelt.
  3. Stand firm on your convictions – Stehen Sie zu Ihren Überzeugungen und bleiben Sie verläßlich.
  4. Posess uncommon security and maturity – Sie sollten die Reife und Sicherheit haben, bei Erfolgen etwas zurück zustehen und das Licht des Erfolgs auf Ihre Partner scheinen zu lassen (etwas blumig ausgedrückt) 🙂
  5. Experience Personal Success – Sie müssen selbst auch erfolgreich sein. Denn sonst bedeuten die Punkte zuvor nicht so viel.
  6. Contribute to the success of others – Unterstützen Sie andere dabei, erfolgreich zu werden.
  7. Think ahead of others – Denken Sie voraus. Denn was sich heute wie eine gute Idee anhört, kann morgen Ihren Partnern massiv schaden und Betroffenheit schaffen :-(.

Können diese Aktivitäten dazu beitragen, dass Ihr unternehmerisches Beziehungskonto ständig gefüllt ist? Tragen sie dazu bei, dass Sie in allen Belangen Gestaltungsfreiheit haben?

Was denken Sie?

Die Schwerkraft überwinden

istock_000000345843smallIn meinen Sonntagsbloggings nehme ich mir die Freiheit, aus dem Themenkreis „Unternehmerisches Entscheiden“ auszubrechen 🙂

 „Jetzt reichts! Ich ändere das! Niemals wieder lasse ich das zu!“

Ich glaube, jedem von uns geht es hin und wieder so. Wir alle wollen uns ändern und mehr Lebensqualität für uns erzielen.

Weil mich das Thema interessiert, habe ich im Laufe der letzten zehn Jahre bestimmt 200 Bücher aus der Personal Development Ecke gelesen. Diese Bücher sind meistens phantastisch geschrieben und man will dann immer sofort loslegen.

Und dann kommt der Alltag (Sie wissen schon mit den vielen grauen Facetten) und reißt die guten Vorsätze wie ein Abbruchbagger innerhalb kürzester Zeit ein.

Wenn es doch funktioniert, dann ist dafür irgendein massiver Schicksalsschlag, wie der Tod eines geliebten Menschen oder eine dramatische Krankheit verantwortlich.

Ansonsten sind wir wie ein Planet, der auf einer bestimmten Umlaufbahn um die Sonne kreist. Wir werden immer wieder in die Umlaufbahn zurückgezogen. 🙁

Aber was können wir machen? Sollen wir einfach akzeptieren, dass wir zwar gerne mehr möchten, aber nicht können? Das können Sie natürlich halten, wie Sie wollen 🙂

Die bessere Alternative zu einem Schicksalsschlag, der uns aus unserer Umlaufbahn kickt, ist der eigene Raketenantrieb.

Wie gesagt, ich habe selbst schon viele Motivationsbücher gelesen. Die wichtigste Erkenntnis dabei: Lesen ist schön und Lesen bildet, aber Lesen verändert uns und unser Leben wenig bis gar nicht 😯

Wenn ein fremdes Buch für uns das nicht leisten kann: Na gut! Dann schreiben wir eben unser eigenes!

Was zunächst einmal wie ein Rhetorik-Spielchen klingt, ist sinnvoller, als es zunächst den Anschein hat. Was uns im Regelfall ja abhält, uns zu ändern, ist nicht der mangelnde Wille oder die fehlende Erkenntnis. Es sind diese ganzen Konditionierungen, die wir über die Zeit aufgebaut haben, die uns umgehend das Heft des Gestaltens wieder aus der Hand schlagen. Sie wissen schon, all die kleinen Knöpfchen, die unsere Umwelt virtuos drückt, um uns auf die Palme zu bringen, in tiefe Verzweiflung zu stürzen oder manchmal auch glücklich zu machen. 🙂

Stellen Sie sich vor, wir schreiben uns auf, wie wir in Zukunft sein wollen. Jeden Morgen überlegen wir in unserem persönlichen Buch, wie sich das in dem eigenen Alltag umsetzen lässt und jeden Abend zielen wir Bilanz, was noch nicht so geklappt hat und überlegen uns, was wir besser machen können. Am nächsten Morgen sind die Ideen des letzten Abends Grundlage für unsere Tagesziele. Würde das nicht unser Leben verändern?

Was, das soll alles sein? Ein Tagebuch führen?

Ja, wenn die Inhalte stimmen, ist das gute alte Tagebuch ein echter Bringer. Denn das was uns sonst eher unbewusst begegnet und zurück auf unsere Umlaufbahn drückt können wir so bewusst verarbeiten. Mit der Konsequenz, dass es seine Macht über uns verliert! Die Anziehungskraft auf unsere Umlaufbahn wird also schwächer! 😮

Nebenbei entwickeln wir so einen Motor aus vielen kleinen Impulsen, der uns über die Zeit an unser Ziel trägt.

Also schreiben statt lesen 😛