Überzeugende Ziele

image “Die zerstören meinen Zeitplan. Und dafür zahle ich ihnen noch Geld”, bemerkte Unternehmer Bernd Heinrich* bitter. Er hatte sich das so schön vorgestellt: Mit Hilfe des Internets sollte sein Vertrieb moderner und kundenfreundlicher werden.

Doch seine Vertriebsberater pflegen ihre Daten nicht ins System ein. Daher gibt es nun eine teure, aber weitgehend nutzlose Software.

Wenn andere uns Knüppel zwischen die Beine werfen, ist das ärgerlich.

Nicht käuflich

Ärgerlich deshalb, weil wir einen schlechten Job gemacht haben. Denn niemand ist verpflichtet, uns zu unterstützen. Gerade Unternehmer fallen immer wieder auf die Illusion herein, dass sie Unterstützung und Loyalität kaufen könnten.

Für Loyalität mag das stimmen. Doch wie gut ist die Leistung von jemanden, der zwar loyal ist, aber gegen seine Überzeugung handelt? Und das ist das Problem.

Unterstützung ist alles bei der Umsetzung

Viele glauben, Unterstützung ist eine Nebenbedingung von Entscheidungen. Tatsächlich ist es genau dieses Thema, dass am Ende die Praxistauglichkeit unserer Entscheidungen ausmacht.

Gelingt es uns nicht, andere von unseren Zielen zu überzeugen hat das weniger mit den anderen als vielmehr mit uns selbst zu tun.

Höllenfeuer oder Warmhalteplatte?

Bin ich von einer Sache absolut überzeugt, dann brennt in mir eine Flamme und ich kann meine Umgebung damit in Brand setzen.

Manchmal scheint eine Idee zwar richtig zu sein. Aber irgendetwas fehlt. Wir entwickeln selbst keine Leidenschaft dafür. Was wir selbst  nicht haben, können wir auch nicht weiter geben. 😮

Der Fehler liegt also bei uns und nicht bei der vielleicht als unwillig empfundenen Umgebung.

Selbsttest

Ob wir Unterstützung finden ist also ein guter Selbsttest. Anstatt uns zu ärgern, sollten wir lieber dankbar sein. Denn was nützte es, wenn wir erfolgreich die falschen Ziele umsetzen? Was uns schon vorher nicht begeistern konnte, macht jetzt einer tief empfundenen Sinnlosigkeit Platz.

Fehlt es uns also an Überzeugungskraft, dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass wir bessere Ziele brauchen.

Was ist denn das Gegenteil von Begeisterung? Geistlos! Viele Ziele inspirieren weder uns noch andere. Suchen wir lieber etwas, was auch das Zeug hat, zu inspirieren! Oder auf gut Deutsch. Etwas was uns begeistert.

Überreden ist nicht überzeugen

Und wofür zahlen wir dann Geld an Mitarbeiter? Mit Geld können wir sie überreden, etwas zu tun, an das sie nicht glauben. Mit den richtigen Zielen aber überzeugen wir sie.

Was hat wohl mehr Aussicht auf Erfolg?

2 Kommentare

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  1. […] Entscheiderblog: Motivation – “Mit Geld können wir sie [die Mitarbeiter] überreden, etwas zu tun, an das sie nicht glauben. Oder versuchen mit Leidenschaft zu überzeugen.” […]

  2. […] Quelle: Kai-Jürgen Lietz (schon wieder – danke!), Entscheiderblog, Überzeugende Ziele […]

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