Wie der Phönix aus der Asche…

@ istockphoto.comAuch wenn ich ich das hier gerne anderes propagiere, manchmal gibt es Situationen, die einfach nur grausam sind. Wenn die Banken den Geldhahn zudrehen, die Kunden in Scharen davonlaufen, ein kostspieliger Produkthaftungsprozess droht…

Wie soll ich als Unternehmer damit umgehen? Ganz offensichtlich habe ich zulange das Falsche oder lange genug nicht das Richtige gemacht. Eine der ersten Regeln für diese Situation: Ich gestehe mir zu, dass ich verantwortlich für die Situation bin. Denn wenn die Macht habe, den Karren so gründlich in den Graben zu fahren, dann kann ich ihn da auch wieder herausziehen.

Ich treffe immer wieder Unternehmer, die zum einen nicht ihre Verantwortung in der Misere anerkennen wollen und zum anderen ihre möglichen Handlungsalternativen massiv einschränken.

Ein altes indianisches Sprichwort besagt: Wenn Dein Gaul tot ist, steig ab! Mit anderen Worten, wenn das Unternehmen aufgrund der Situation nicht zu retten ist, dann ist der „Flug des Phönix“ gefragt.

Wenn nichts mehr mit meinem Unternehmen geht, dann muss ich als Unternehmer meine Zukunft unabhängig davon planen. Denn das Unternehmen ist letztlich nur ein Vehikel, um meine unternehmerischen Ziele zu erreichen. Wenn ich es schlecht gepflegt habe, dann fällt es irgendwann auseinander und ich brauche ein Neues.

Allerdings sollte ich das verantwortlich machen, denn möglicherweise habe ich Mitarbeiter und ganz sicher habe ich Gläubiger. Auch das spricht dafür, dass ich als Unternehmer frühzeitig eine Lösung finden muss. Je später ich daher von meinem toten Pferd absteige, desto mehr Schaden richte ich an.

Was ist nun der „Flug des Phönix“? Der Phönix ist der Feuervogel und sein Bestimmung ist es, aus seiner Asche wiedergeboren zu werden. Wenn die Situation richtig verfahren ist, bleibt wenig anderes, als die Sache zu einem Ende zu bringen.

Die meisten Unternehmer sind zu stark auf die Situation fixiert und wollen das Ende des eigenen Unternehmens mit aller Macht verhindern. Besser wäre es, sich auf ein attraktives Ziel zu konzentrieren und zu bewerten, ob es mit dem vor sich hin röchelnden Unternehmen machbar ist oder nicht.

Wenn nein, dann lässt es sich vielleicht mitsamt den Mitarbeitern an einen Wettbewerber verkaufen und so die Gläubiger zufrieden stellen.

Der Neustart ist dann nicht leicht, aber es ist sicher ein erhebendes Gefühl, wie der Phönix aus der Asche wieder aufzuerstehen und mit einem neuen Unternehmen, mehr Erfahrung und der Wut des vergangenen Niedergangs im Bauch die eigenen Ziele umzusetzen.

James Bond auf meinem Blog?

© Joy Miller - FOTOLIA

Der Excellence-Blog schreibt im Dienste von EM, dem Entscheider im Mittelstand. Sie mein geschätzter Leser wissen natürlich, dass Sie alles, was Sie hier lesen hochvertraulich behandeln sollten. Das bestätigen jetzt auch Aktivitäten eines Geheimdienstes, der von einem anderen M geführt wird.

Wie jetzt bekannt wird, scheiterte einer der besten Geheimagenten der Welt an den internen Sicherheitsvorrichtungen dieses Blogs.

James BondAls Abschreckung veröffentliche ich hier den Beweis, dass James Bond im Dienste ihrer Majestät erfolglos versucht hat, diesen Blog durch Kommentar-Spam zu sabotieren. 😯

Die Karriere dieses Agenten dürfte damit erledigt sein.

Ich weiß, dies ist ein gravierender Schritt, aber in meinem Blog haben Geheimdienste nichts verloren 😎

Mut bei Entscheidungen

© Dmitry Abezgauz - FOTOLIA

„Für die richtige Entscheidung braucht es Mut!“

Hat mir letztens ein Verkäufer in einem Elektronik-Fachgeschäft gesagt. Dieser Satz gibt mir zu denken. Er kommt aus der Kiste, die uns unsere Eltern für unser Leben mitgeben. Es stellt sich nur die Frage, ist er nützlich oder nicht?

Wenn ich an die Entscheidungs-Situationen meiner Kunden denke, dann sind sehr viele nicht ganz einfache Entscheidungen dabei. Oftmals geht es um sehr viel Geld. Brauche ich da Mut, um mit den großen Zahlen umzugehen?

Es ist ja nicht so, dass ein kleiner Unternehmer, der im Jahr vielleicht 30.000 € oder 40.000 € verdient plötzlich über Millionenbeträge entscheidet. Zumindest die Unternehmer, die ich kenne sind da hinein gewachsen.

Brauche ich Mut, wenn ich genau weiß, was ich erreichen will, um mich für die am besten geeignete Alternative zu entscheiden?

Ich glaube nicht.

Also, packen wir den Spruch in die Mottenkiste, wo er hingehört!
Aber vielleicht kennen Sie einen Blickwinkel, den ich dabei übersehe?

Big Brother in der Blogosphäre

© Pandora1 - FOTOLIAEs war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ein Unternehmen sich des Leidensdrucks großer Unternehmen annimmt, den die Blogosphäre mit schöner Regelmäßigkeit auf sie ausübt. Im klassischen Medienbereich beobachten schon lange spezialisierte Agenturen die Veröffentlichungen über ihre Kundenunternehmen. Kommt ein Skandal an die Oberfläche, werden Krisen-PR Spezialisten eingeschaltet, um das Presse-Feuer wieder auszutreten.

In der Blogosphäre hat das bisher nicht so ganz funktioniert, wie Robert Basic mit seiner Blogskandal-Liste schön dargestellt hat. Ganz offensichtlich machen sich die großen PR-Agenturen vor allen Dingen Gedanken, wie sie Blogs für PR-Zwecke einsetzen können. Wer das Geschäft kennt, weiss aber, dass Pressemitteilungen wie herausgeputzte Bräute sind. Sie geben eine Realität wieder, in der alle mit einem Zahnpasta-Lächeln rumlaufen. Vielen Bloggern dreht sich dabei der Magen um.

Jedenfalls lässt sich die Bloglawine nicht mehr aufhalten, wenn sie sich erst einmal in Bewegung gesetzt hat.

Ein ungelöstes Problem und der Leidensdruck von Großkonzernen. Das klingt doch nach einem guten Markt, oder?

Das hat sich auch die Firma relevantNOISE gedacht. Ihr Geschäft beschreiben sie so:

relevantNOISE is a technology company dedicated to mining blogs for business intelligence. Our staff is a balanced mix of technology, marketing and business professionals who know exactly what to look for, how to find out, and how to present the information in a way that is meaningful to your business.

Ein Unternehmen also, dass Blogs beobachtet und so auswertet, dass die Marketingfachleute in den Kundenunternehmen erkennen können, was sich in der Blogosphäre abspielt. So weit so gut. Aber ist der Job überhaupt machbar? Es gibt ja unzählige Blogs!

Diesen Titanenjob traut man sich durchaus zu, denn in der FAQ über das Unternehmen heißt es über die Anzahl der beobachteten Blogs:

Currently, over 200 million and growing daily.

So bin ich auch darauf gestoßen, denn in meinen Statistik-Auswertungen tauchte ein seltsamer User-Agent (normalerweise Mozilla, Firefox, Internet Explorer und Konsorten) mit dem Namen RelevantNOISE.com auf. Mit anderen Worten, ich habe die Ehre auch beobachtet zu werden.

Da kommt man ins Grübeln. Liegt es daran, was ich vor Monaten über Apple geschrieben habe oder neuerdings über Volkswagen? Verstehen die „business und marketing professionells“ denn Deutsch oder macht das gar deren Data Mining Programm?

Ich frage mich allerdings auch, ob RelevantNOISE derzeit wirklich so glücklich mit seinen Kunden wird. Ich glaube, dass immer noch die Mehrzahl der Manager in großen Unternehmen keine Ahnung hat, was ein Blog ist und vor allen Dingen, welche vernetzte Gemeinschaft dahinter steht.

Wenn ich mit Unternehmern und Managern spreche, erzähle ich gerne von meinem Blog. Dabei überrascht es mich, dass die meisten erst einmal gar nicht verstehen, worüber ich spreche.

In diesem Umfeld dürfte es für RelevantNOISE vertrieblich nicht ganz einfach sein. Trotzdem finde ich die Idee (nicht als Blogger) als Unternehmer sehr spannend.

Es könnte sich lohnen, dass in dieser frühen Phase ein Deutsches MeToo StartUp auf den Zug springt und ein eigenes Werkzeug auf den Markt bringt. 🙂

Die nächste Frage ist allerdings, ob die Unternehmen das neue Wissen für sich nutzen können. Man könnte meinen, es gäbe hier ein paralleles Blogging, denn Robert Basic hat gerade das Thema aufgegriffen, wie PR-Professionells mit Bloggern umgehen oder eben nicht umgehen können.

Was Denken Sie?

Zeichnen oder nicht?

© Marjan Veljanoski - FOTOLIA

Wer bei dieser Überschrift an Kunst denkt, ist wahrscheinlich kein OpenBC-Mitglied 🙂

Alle Premium-Mitglieder dieses Online-Netzwerks haben das Angebot erhalten, bei dem bevorstehenden Börsengang bevorzugt behandelt zu werden. Das ist auf der einen Seite nett und sicher auch sehr fair, denn als die Minderheit der zahlenden Nutzer haben wir auch dazu beigetragen, dass OpenBC überhaupt kapitalmarktfähig geworden ist. 8)

Allerdings ist dieses Angebot nicht selbstlos. Michael Raich (toller Name) hat in seinem Blog eine erste Analyse vorgenommen:

Aber ist die Zeit denn schon reif für einen Börsengang? Lässt sich das Ertragspotential wirklich darstellen? Wo ist die Vision, wenn das Finden alter Kontakte langweilig wird?

er schreibt weiter:

Geplanter Börsenerlös von 100 Mio. EUR bei 25-49% der Anteile.
Das würde eine Bewertung von 200 bis 400 Mio. für das Unternehmen bedeuten.

Und das ist meiner Ansicht nach ganz schön mutig.

Selbst bei konservativem Wertansatz muss die momentane Wachstumsrate von ca. 20% pro Quartal auch die nächsten 5 Jahre gehalten werden, um auch nur die Untergrenze der Valuation zu erreichen. Und die ist in letzter Zeit gesunken. Ist der Markt schon bald gesättigt? Insbesondere wenn…

Da hat er nicht ganz unrecht. Bis vor wenigen Wochen hätte ich das ähnlich gesehen. Bis eine Success-Story mich wieder neu für das Thema geöffnet hat:

Ein Kunde und Freund von mir positioniert sich als Deutschlands erster SteuerConflictCoach zu der Positionierung ist er während eines meiner Workshops gekommen, der Name wurde durch Thorsten Wehner inspiriert und die praktische Positionierung, wie Fahrstuhlsatz etc. hat Giso Weyand mit ihm erarbeitet. Trotzdem ist erst einmal ein Jahr relativ wenig in der Öffentlichkeit passiert. Aus heiterem Himmel veröffentlicht die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ein halbseitiges Portrait im Oktober 2006 über den SteuerConflictCoach. Es folgen Hörfunkinterviews und diesen Montag ein Liveinterview in N24.

Wie ist mein Freund Mathias in die FAS gekommen?

Er hat am Anfang des Jahres einige freie Journalisten via OpenBC angesprochen und da seine Positionierung und seine Arbeit eben hochspannend sind, ist damit die Presselawine ins Rollen gekommen.

Mit den Online-Netzwerken ist es wie mit jedem anderen Netzwerk auch. Wenn ich bereit bin, Arbeit reinzustecken, dann zahlt es sich irgendwann aus. Wenn ich glaube, ich müsste nur Mitglied sein und die gebratenen Tauben fliegen Mir ins Maul, dann habe ich Pech gehabt.

Die Aktiven werden aus solchen Netzwerken ihre eigenen Success-Stories machen und die anderen werden sich erstaunt die Augen reiben und Mitglied werden. An Stelle von OpenBC würde ich Fangprämien für solche Success-Stories ausloben. Denn das ist der Saft, aus dem die Träume sind. 🙂

Insofern stehen wir mit solchen businessorientierten Netzwerkplattformen sicher erst am Anfang. Denn viele Unternehmer wissen noch gar nichts davon.

Hier sehe ich auch meinen Hauptkritikpunkt. Die Namensänderung von OpenBC zu XING ist sicherlich zum großen Teil dem asiatischen Markt geschuldet. In der Ankündigungsmail dazu vor einigen Monaten hieß es aber auch, dass längst nicht nur Geschäftsleute Mitglieder sind und man diesem Faktor auch durch den Namen gerecht werden wolle.

Ich halte das für ein sehr gefährliches Spiel. Denn XING/OpenBC könnte sich mit einer wachsweichen Positionierung (wir sind alles für jeden) von der Netzwerkplattform für Geschäftskontakte zum Telefonbuch mit Zusatzfunktionen entwickeln.

Nur was bringt das? Schon heute gibt es genug XING/OpenBCler, die einfach nur passiv drin sind und nicht reagieren, wenn Sie auf interessante Aspekte in Ihrem Mitgliedsprofil angeschrieben werden.

Da ist es mir lieber, wenn ich weiß, dass in der Plattform vor allen Dingen aktive Netzwerker zu finden sind, aber dafür keine 20 Millionen weltweit, sondern nur 1 Million.

Ich jedenfalls bin nach der Betrachtung dieser beiden Seiten der Medaille nicht wirklich schlauer. 😕

Teilweise werde ich auch das schlechte Gefühl nicht los, dass wir als Premium-Mitglieder in einen Deal geködert werden und nur zu einem Börsenhype beitragen, ohne dass langfristig die Substanz dahinter ist.

Klar ist, nach dem Börsengang beginnt das übliche Spiel: Wachstum um (fast) jeden Preis. Denn jedes Quartal müssen tolle Aussichten vorgelegt werden.

Ich werde wohl ein bisschen Spielgeld in die Hand nehmen und ein Paar Aktien zeichnen und das Ganze als Spekulation und nicht als Anlage sehen. Wenn dann die Aktie durch die Decke geht (à la Google) beiss ich mir sonstwohin. 😉

Auch Robert Basic bloggt bereits seit Wochen zu dem Thema, was das Zeug hält. Hier ein Vergleich mit der derzeitigen Marketing-Offensive von LinkedIn (ja, ich bin auch Mitglied)

Knapp daneben ist auch vorbei

© Akhilesh Sharma - FOTOLIAEin Start Up verhandelt mit einem zukünftigen Großabnehmer.

Nach der letzten Verhandlungsitzung besprechen sich die drei Gründer:

Geschäftsführer: Herr Massenheimer(*) hat ja gesagt, dass wir als Voraussetzung erst einmal ein Lager mit 10.000 Stück aufbauen müssen…“

Produktionsleiter: „Halt! Das habe ich ganz anders verstanden. Massenheimer will, dass wir in der Lage sind, solch eine Kapazität aufzubauen.“

Marketingleiter: „Nö, ich habe es so verstanden, dass wir einplanen sollten, mittelfristig ein solches Lager zu führen, um Bedarfsspitzen bedienen zu können.“

Stellen wir uns vor, auf der Basis dieser Informationen wollen die drei eine Entscheidung treffen! Das kann nur schief gehen 😯

Der für ein großes Unternehmen arbeitende Einkaufsleiter Franz Massenheimer hatte in der Besprechung lediglich darauf hingewiesen, dass sein Unternehmen aufgrund der geplanten Marketingkampagne erst einmal einen entsprechenden Lagerbestand aufbauen müsse, damit der Bedarf später nicht verpufft. 😮

Immer wieder beschäftigen wir uns als Unternehmer erschöpfend mit Problemen, die eigentlich keinen Sinn machen. Aber der Kunde ist König und er hat ja die Sonderlocken gefordert. Mit der Lösung konfrontiert kann der nur mit dem Kopf schütteln, weil wir schlichtweg aneinander vorbei geredet haben. 😳

Einfach, effektiv und professionell: Geben Sie bei jeder Aussage, die Ihnen Arbeit abverlangt eine Verständnisquittung.

„Ich habe Sie so verstanden, dass…“, „ich nehme jetzt für mich mit, dass…“, „darf ich noch einmal zusammenfassen, was wir besprochen haben…“ sind dafür gut geeignete Überleitungen.

Damit nicht genug, bei wichtigen Besprechungen gehört immer ein Protokoll dazu. Wenn für einen Protokollführer kein Geld da ist, dann hilft ein Gedächtnisprotokoll, das sich leicht aus den eigenen Notizen erstellen lässt.

Wichtig dabei: Die Protokolle sollten so kurz wie möglich sein und nur die Ergebnisse zusammenfassen, sonst liest sie keiner.

Die Zusatzarbeit sparen wir schnell wieder ein, denn ohne Missverständnisse arbeitet es sich wesentlich leichter:-)

Was hat das mit Entscheidungen zu tun?

„Was ist der Auslöser für diese Entscheidung?“ Ist eine meiner Standardfragen. Und da bekomme ich oft die wildesten Geschichten zu hören. Wenn ich das Ganze hinterfrage, kommt es dem betroffenen Unternehmer dann auch spanisch vor. In 90% der seltsamen Entscheidungsauslöser ist ein Missverständnis die Ursache und mein Job ist erst einmal wieder erledigt 🙂

Ein Virus ohne Furcht und Tadel

istockphoto.com iStock_000000570969Small.jpg„Virales Marketing? Was soll denn das sein?“

Diesen Satz höre ich oft, wenn ich mich mit anderen Unternehmern über meinen Marketing-Mix unterhalte. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet, wie Martin Oetting. Trotzdem hier meine ganz eigene Erklärung:

Was ist ein Virus?

Ein Virus ist wenig mehr als eine Information und einem Mechanismus, der es ihm erlaubt diese Information zu vervielfältigen. Das funktioniert so: Angenommen, ein Virus schafft es in uns einzudringen, dann dringt er in eine passende Körperzelle ein und hängt seine Information (DNS) an die Erbinformation der menschlichen Zelle. Diese wird dadurch umprogrammiert und produziert ab jetzt Viren. (Ja, die kleinen Dinger sind ganz schön teuflisch :twisted:)

Das Abwehrsystem des Wirts (wir) versucht den Eindringling zu bekämpfen und aus dem Köper auszuschwemmen und kommt damit dem Virus entgegen, da er sich so auf andere Wirte übertragen kann. Wenn das tausendfach und millionenfach passiert, kommt es zu einer Epidemie.

Halten wir fest, der Virus

  • ist eine Information
  • nutzt die Ressourcen seines Wirts
  • ist ansteckend für weitere Wirte

Genau dasselbe passiert beim viralen Marketing. Sie als Werber sorgen dafür, dass eine Information in die Welt kommt, die sich über eine Vielzahl von anderen Menschen immer weiter verbreitet, weil sie ansteckend ist.

Machen wir es konkret: Die älteste Form des viralen Marketings ist das Gerücht.

Jeder Mensch möchte gerne wichtig sein. Manch einer macht das durch Leistung, andere indem Sie Informationen verbreiten können, die sonst noch niemand kennt. Daher kann der Verbreiter nicht warten, bis er alle Fakten kennt, sondern erzählt ein Gerücht weiter.

„Kennst Du schon das Neueste?“ Und schon ist es in der Welt. Für die Betroffenen ist so ein Gerücht kaum wieder einzufangen und so mancher Ruf ist für immer erledigt.

Wenn wir virales Marketing konstruktiv einsetzen wollen, gibt es heute sehr schöne Beispiele aus der Online-Welt. Legendär ist die Hotmail-Geschichte. Hotmail war einer der ersten Freemailer. Also ein Webdienst, mit dem wir kostenfrei Emails empfangen und versenden können. (Ja, das hat früher Geld gekostet!)

Das größte Problem für Hotmail war, sich selbst bekannt zu machen. Dabei half eine (damals) geniale Idee: Jede mit Hotmail versandte Email enthielt eine Signatur mit dem Hinweis auf den kostenfreien Hotmail-Service. So wurden die Kontakte der ersten Hotmail-Nutzer ihrerseits darauf aufmerksam und nutzten den Dienst dann selbst. Innerhalb kürzester Zeit hatte Hotmail Millionen von Nutzern.

Während Sie das hier lesen, nehmen Sie ein weiteres Tool für virales Marketing wahr, einen Blog. Blogs werden natürlich von Ihren Lesern weiterempfohlen aber eben auch durch die Blog-Community.

Stellen Sie sich vor, jemandem gefällt einer meiner Artikel, dann schreibt er vielleicht in seinem Blog darüber und setzt einen Link darauf. Ein anderer Blogger wird durch den Artikel auf mich aufmerksam und schreibt ebenfalls darüber, usw. Am Ende kann es passieren, dass tausende Blogs die hier verfasste Info weitertragen und dabei ihre eigenen Ressourcen nutzen, ohne dass für mich dabei Kosten entstehen. Jeder Blogger hat ja seine Leserschaft und Millionen Leser schwappen so auf meinen Blog. Irgendwann werden dann auch die klassischen Massenmedien darauf aufmerksam und dann geht noch einmal richtig die Post ab 8)

Damit das klappt, muss die Information für möglichst viele Blogger ansteckend sein, vom Nachrichten-Blogger über den Nabelschau-Blogger bis zum Fachblogger. Das zeigt natürlich, dass eine zu starke Zielgruppenfokussierung der Sache nicht dienlich ist 🙂

Mit anderen Worten: Millionen Leser werde ich mit diesem Blog wohl nicht anziehen, aber mir geht es darum, die richtigen Leser zu haben. Als mein Leser gehören Sie dazu und ich freue mich natürlich, wenn Sie meinen Blog an Bekannte, die auch ein Interesse an guten Entscheidungen haben weiter empfehlen 😛

update

Robert Basic schreibt in seinem Blog über die größten Blog-Skandale, also den negativen Ergebnissen des viralen Weiterverbreitens 🙂

Ein Opfer muss ich bringen

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Entscheiden kann etwas befreiendes haben. Eine Situation der Ungewissheit wird innerhalb eines Moments geklärt. Wo kriegen Sie das schon geboten?

So wie ein halb volles und ein halbleeres Glas nur eine Frage der Betrachtungsweise ist, so geht das natürlich auch mit dem Entscheiden.

Wem ist das nicht schon so gegangen? Sie schwelgen in den tollen Alternativen, die Sie sich erarbeitet haben und sollen jetzt eine Entscheidung treffen.

Die Situation, quasi alles machen zu können hat ihren eigenen Reiz. Eine Sache dann auch tatsächlich umzusetzen, ist solange ein unerfülltes Versprechen, bis Sie den Weg bis zum Ende gegangen sind.

Rein vom Verstand her wissen wir natürlich, dass wir als Unternehmer das Heft des Handelns an uns ziehen sollten. Allerdings gibt es aus dem rein emotionalen Abwägen hin und wieder Blockaden, die das Entscheiden schwer machen.

Daher: Seien Sie sich einfach bewusst, im Rahmen unserer Entscheidung zahlen wir den Entscheidungspreis in Form des Abschieds von allen übrigen Alternativen.

Interessant dabei: Je höher der Preis, also je mehr attraktive Entscheidungsalternativen zur Verfügung stehen, desto besser wird auch am Ende Ihr Ergebnis sein. Also: Hoher Preis = Super Ergebnis.

Wieso das?

Die Erfahrung zeigt, wenn Sie viele attraktive Alternativen haben, entspricht am Ende die gewählte Alternative fast dem Ideal. Wenn Sie hingegen kaum Auswahl haben, müssen Sie viele Kompromisse eingehen. 😮

Mein Tipp: Stellen Sie in den Ablaufplan Ihrer Entscheidung den Punkt „Entscheidungspreis bezahlen“ und sehen Sie es als eine Pflichtübung wie das tägliche Zähne putzen. Denn es lohnt sich wirklich nicht, sich zu lange damit aufzuhalten 🙂

Die Schwerkraft überwinden

istock_000000345843smallIn meinen Sonntagsbloggings nehme ich mir die Freiheit, aus dem Themenkreis „Unternehmerisches Entscheiden“ auszubrechen 🙂

 „Jetzt reichts! Ich ändere das! Niemals wieder lasse ich das zu!“

Ich glaube, jedem von uns geht es hin und wieder so. Wir alle wollen uns ändern und mehr Lebensqualität für uns erzielen.

Weil mich das Thema interessiert, habe ich im Laufe der letzten zehn Jahre bestimmt 200 Bücher aus der Personal Development Ecke gelesen. Diese Bücher sind meistens phantastisch geschrieben und man will dann immer sofort loslegen.

Und dann kommt der Alltag (Sie wissen schon mit den vielen grauen Facetten) und reißt die guten Vorsätze wie ein Abbruchbagger innerhalb kürzester Zeit ein.

Wenn es doch funktioniert, dann ist dafür irgendein massiver Schicksalsschlag, wie der Tod eines geliebten Menschen oder eine dramatische Krankheit verantwortlich.

Ansonsten sind wir wie ein Planet, der auf einer bestimmten Umlaufbahn um die Sonne kreist. Wir werden immer wieder in die Umlaufbahn zurückgezogen. 🙁

Aber was können wir machen? Sollen wir einfach akzeptieren, dass wir zwar gerne mehr möchten, aber nicht können? Das können Sie natürlich halten, wie Sie wollen 🙂

Die bessere Alternative zu einem Schicksalsschlag, der uns aus unserer Umlaufbahn kickt, ist der eigene Raketenantrieb.

Wie gesagt, ich habe selbst schon viele Motivationsbücher gelesen. Die wichtigste Erkenntnis dabei: Lesen ist schön und Lesen bildet, aber Lesen verändert uns und unser Leben wenig bis gar nicht 😯

Wenn ein fremdes Buch für uns das nicht leisten kann: Na gut! Dann schreiben wir eben unser eigenes!

Was zunächst einmal wie ein Rhetorik-Spielchen klingt, ist sinnvoller, als es zunächst den Anschein hat. Was uns im Regelfall ja abhält, uns zu ändern, ist nicht der mangelnde Wille oder die fehlende Erkenntnis. Es sind diese ganzen Konditionierungen, die wir über die Zeit aufgebaut haben, die uns umgehend das Heft des Gestaltens wieder aus der Hand schlagen. Sie wissen schon, all die kleinen Knöpfchen, die unsere Umwelt virtuos drückt, um uns auf die Palme zu bringen, in tiefe Verzweiflung zu stürzen oder manchmal auch glücklich zu machen. 🙂

Stellen Sie sich vor, wir schreiben uns auf, wie wir in Zukunft sein wollen. Jeden Morgen überlegen wir in unserem persönlichen Buch, wie sich das in dem eigenen Alltag umsetzen lässt und jeden Abend zielen wir Bilanz, was noch nicht so geklappt hat und überlegen uns, was wir besser machen können. Am nächsten Morgen sind die Ideen des letzten Abends Grundlage für unsere Tagesziele. Würde das nicht unser Leben verändern?

Was, das soll alles sein? Ein Tagebuch führen?

Ja, wenn die Inhalte stimmen, ist das gute alte Tagebuch ein echter Bringer. Denn das was uns sonst eher unbewusst begegnet und zurück auf unsere Umlaufbahn drückt können wir so bewusst verarbeiten. Mit der Konsequenz, dass es seine Macht über uns verliert! Die Anziehungskraft auf unsere Umlaufbahn wird also schwächer! 😮

Nebenbei entwickeln wir so einen Motor aus vielen kleinen Impulsen, der uns über die Zeit an unser Ziel trägt.

Also schreiben statt lesen 😛

Eigendynamik schaffen

© Harald Bauer - FOTOLIA

„Unternehmer sind Gestalter.“

Das ist einer meiner am häufigsten durch die Praxis bestätigten Glaubenssätze. Mit dem Gestalten geht aus meiner Sicht auch immer das Thema Eigendynamik einher. Wer immer im Strom mit schwimmt, wird selten mehr erreichen als der Durchschnitt. Das gilt besonders für Unternehmer.

Ich sehe immer wieder den Fall, dass eine wichtige Veränderung ansteht, aber aus Angst, die Sache könnte schief gehen, schiebt der Unternehmer die Entscheidung auf.

Mit anderen Worten, er fürchtet Probleme bei der Umsetzung. Das ist hochspannend. Denn die eigentliche Entscheidung eröffnet die Chance zur Eigendynamik des Unternehmens, in der Umsetzung wird sie gewonnen.

Jede Umsetzung hat zwei Aspekte:

  1. Persönliche Eigendynamik
  2. Technische Eigendynamik

Klar ist, dass diese beiden Aspekte nicht immer eine gleichgewichtige Rolle spielen.

Die persönliche Eigendynamik können wir uns dadurch sichern, dass wir uns einen größtmöglichen Kreis von Unterstützern schaffen. Je weniger Gegner wir bei der Umsetzung haben, desto größer die Geschwindigkeit.

Die technische Eigendynamik scheitert immer dann, wenn wir keine genaue Vorstellung haben, was passieren wird. Daher geht es hier nicht allein um Technologie. Stellen Sie sich vor, Sie sind Friseur, aber bieten Menschen die Heilung von Krebs an und setzen dazu ganz nebenbei Chemotherapie ein. In dem Fall verstoßen Sie in Deutschland gegen eine stattliche Anzahl von Gesetzen und man wird Ihnen ganz schnell das Handwerk legen.
Wie kriegen Sie die technische Eigendynamik vorab in den Griff? Der beste Weg ist eine klare Vorstellung des Ablaufs. Zu jedem Schritt fragen wir uns: „Geht das oder geht das nicht?“

Immer dann, wenn wir es nicht genau wissen, macht es Sinn, entweder ein Experiment zu machen oder jemanden zu fragen, der sich damit auskennt. 🙂

Im Kleinen hatte ich heute ein ähnliches Problem. Schon seit einiger Zeit stand für mich das Update auf eine aktuelle Version dieser Blog-Software an, zudem musste die Link-Struktur geändert werden, damit Google auch mein Artikel-Archiv indexieren kann. Und last but not least wollte ich einen technischen Ratschlag von Marcel Widmer endlich in die Tat umsetzen.
Im Vorfeld hatte ich einige unschöne Geschichten gelesen, wo einige dieser Maßnahmen einen Blog lahmgelegt hatten. Nachdem ich in den letzten Monaten viele neue Leser dazugewinnen konnte, wollte ich keinen Ausfall riskieren. Ein alter Grundsatz heißt „never touch a running system!“ Aber als gestaltender Unternehmer wollte ich mich nicht von meinen Befürchtungen lähmen lassen. Daher habe ich auf demselben Server eine Testumgebung eingerichtet, die genauso aufgebaut ist, wie mein „Produktivsystem“. Jetzt kann ich alles vorher ausprobieren 🙂

Ich denke, Sie haben die Veränderung unter der Haube meines Boliden nicht gemerkt und das ist gut so! 🙂