Gier und Verlustangst sind schlechte Ratgeber

image Wenn wir von Internet-Betrü­gereien hören oder mancher Abzocke am Telefon, schütteln wir gerne mit dem Kopf. Denn deren Tricks kommen uns durch­sichtig vor.

Als gute Entscheider fallen wir darauf niemals herein.

Beim Zusammenbruch der Finanzblase in 2008 wurden wir alle eines Besseren belehrt. Die Märchen unserer Kindheit gibt es nicht, aber wir wollen offensichtlich immer noch daran glauben.

Intelligente Entscheider sind leichte Opfer

Der Fall Madoff hat uns eindrucksvoll gezeigt, dass selbst intelligen­te Entscheider auf wilde Renditeversprechen hereinfallen.

Ein befreundeter Investmentbanker drückte es einmal so aus. »Sobald Gier im Spiel ist, verlieren Kompetenz und Intelligenz ihren Wert.«

Menschen, die sonst das richtige Gespür für gute Geschäfte haben und es gewohnt sind, ihre Entscheidungen selbst zu treffen, sind be­son­ders gefährdet. Denn sie lassen sich selten von einer einmal getroffenen Entscheidung abbringen.

Traumrenditen und das Versprechen des leichten Geldes machen of­fensichtlich die Birne weich. 😮

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Ein Entscheidungsdilemma

fragezeichen

„Ich weiß, was das Richtige ist, aber ich kann es nicht tun!“

Ein Unternehmer (nennen wir ihn Hans Bremer*) ist in einer schwierigen Entscheidungssituation. Er hat die operative Führung seines Unternehmens vor einigen Jahren in die Hände eines externen Geschäftsführers (Frank Hauf*)gelegt. Nicht ganz zufällig ist Hauf auch Bremers bester Freund und hat diesem in der Jugendzeit häufig aus der Klemme geholfen.

Leider ist Geschäftsführer Hauf nicht das Idealbild des guten Freundes. So weiß unser Unternehmer seit Jahren, dass sein „guter Freund“ sich immer wieder Geld abgezweigt hat und alkoholabhängig ist.

Jährliches High Noon

Seit vier Jahren wiederholt sich jedes Quartal das gleiche Spiel: es kommt zum kleinen Showdown und Bremer konfrontiert Hauf mit dessen Fehlern. Hauf ist dann sehr zerknirscht und gelobt ewige Besserung. Nur es passiert leider nichts. Therapien und Entziehungskuren bricht der Geschäftsführer immer wieder schnell ab, weil er sich angeblich Sorgen um das Unternehmen macht.

Rolltreppe abwärts

Dem Unternehmen geht es derweil immer schlechter. Einst eine wahre Perle, habe viele gute Führungskräfte der mittleren Ebene das Weite gesucht, nicht ohne Unternehmer Bremer klar zu sagen, dass Hauf einfach nur unfähig sei. Die Kunden des Unternehmens sind natürlich auch nicht blind und merken, dass Bremers Unternehmen nicht mehr seinem einstigen Ruf gerecht werden kann und nutzen das in Preisverhandlungen oder suchen sich einen anderen Anbieter.
Bremer ist in dieser Situation wie gelähmt. Auf der einen Seite weiß er seit Jahren, dass er Hauf auf die Strasse setzen müsste, auf der anderen Seite bringt er es nicht fertig, genau das zu tun.

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Ausgleich für Entscheider

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Die wichtigste Person beim Entscheiden ist der Entscheider. Daher bringt uns Methodenwissen nicht unbedingt weiter.

Was nützt es uns, eine oder mehrere Methoden aus dem FF zu beherr­schen, wenn uns unser emotionaler Zustand in die Quere kommt?

Bestes Beispiel ist die Midlife-Crisis. Ich bin Anfang 40 und einige meiner Freunde sticht der Hafer. Sie suchen neue Erlebnisse und tref­fen manche hormongesteuerte Entscheidung. Eigentlich suchen sie nach dem Sinn in ihrem Leben. Aber das steht auf einem anderen Blatt.

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Mensch! Ärgere Dich nicht!

image Als Entscheider bekommen wir oft die Kritik unserer Umge­bung zu spüren. Dabei ist das unsinnig. Denn wir haben eige­ne Ziele, eigene Werte und ei­gene Erfahrungen. Da ist es ganz natürlich, dass unsere Entscheidungen anders ausfal­len, als manch einer das gerne sehen würde.

Sind wir allerdings nicht der Entscheider, sieht das ganz an­ders aus.

Umgedrehter Spieß

»Wie kann der Chef nur so einen Murks machen? Der behandelt seine Mitarbeiter wie Vieh! Seine Entscheidungen kosten das Unternehmen viel Geld und wer muss es ausbaden? Wie kann man nur so dumm sein?«

Natürlich sind wir gerne an Entscheidungen beteiligt und wir wün­schen uns, dass der Andere zumindest ansatzweise unsere Werte und Ziele teilt. Doch das ist nicht immer möglich.

Opposition macht uns zum Opfer

Im Gegenteil treibt unsere stille und nicht so stille Opposition den Entscheider von uns fort. Ein Kommentar wie, »ich weiß, dass Ihnen das nicht gefallen wird, aber …«, ist für uns ein Armutszeugnis. Denn was ist das Signal dahinter? Wir sind niemand, von dem man sich Rat holt, sondern jemand, dessen Betroffenheit eingeschätzt wurde.

Wir sind dann Opfer. Nicht mehr und nicht weniger.

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Zwanglose Entscheidungen

image Fortsetzung zum gestrigen Bei­trag. Im zweiten und letzten Teil beschäftigen wir uns heute damit, wie wir falsche/negative Konditio­nie­rungen verändern.

Viele unserer täglichen Ent­schei­dungen stammen aus der Konserve. Wir treffen sie nicht bewusst, sondern sie sind kon­di­tioniert. Viele davon erleichtern uns das Leben ungemein.

Bedenken wir nur, wie wir uns als Autofahrer durch den morgend­lichen Berufsverkehr kämpfen. Dabei entstehen ständig unüber­sicht­li­che Situationen. Trotzdem verschwenden wir kaum einen Gedanken daran.

Allerdings gibt es auch einige Konditionierungen, die uns daran hin­dern, unsere Ziele zu erreichen. So lassen wir uns zum Beispiel stän­dig neue Ablenkungen einfallen, um keine Kaltakquise machen zu müs­sen.

Konditionierungen brechen

Jede Konditionierung folgt einem ganz einfachen Muster: WENN X passiert, dann mache Y.

Gestern haben wir gelesen, der erste Schritt zu Veränderung liegt im Bewusstsein, was eine Konditionierung jeweils auslöst. Denn oft wis­sen wir gar nicht, dass wir konditioniert sind.

Also angenommen, wir wissen, was unsere Konditionierung auslöst. Wir wollen in Zukunft nicht mehr nervös sein, bevor wir in die Kaltak­quise einsteigen. Im Gegenteil, wir wollen voller Energie und Vorfreude sein und es gar nicht abwarten können, zum Telefonhörer zu greifen.

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Gute Gründe liefern keine Resultate

image Laut Hirnforschung treffen wir pro Tag rund 20.000 Entscheidungen. Der Mensch ist also eine wahre Ent­schei­dungs­ma­schi­ne. Unser Bewusstsein wäre von so vielen Entscheidungen überfordert. Daher neh­men wir die meisten davon nicht be­wusst war.

Unbewusste Entscheidungen sind in der Re­gel konditioniert. Davon haben wir schon gehört. Meistens wenn es um ne­ga­ti­ve Verhaltensweisen geht, wie et­was nicht tun zu können oder plötzliche, un­er­klär­li­che Reizbarkeit. Sehen wir, wie ne­ga­tiv Konditionierungen wirken können, fragen wir uns vielleicht, wa­rum die Natur uns damit belastet.

Was soll der Sinn davon sein?

Gutes und schlechtes Verhalten

Konditionierungen sind nichts anderes als in der Vergangenheit von uns festgelegte Wenn-Dann-Programmierungen. Also, wenn kein Auto kommt, können wir die Straße überqueren. Wenn es uns schlecht geht, dann essen wir eine Tafel Schokolade. Dann geht es uns wieder gut.

Autofahrer danken es uns, wenn wir nicht direkt in ihren Fahrweg lau­fen. Was aber als Kind aufgrund der ganzen Bewegung kein Problem ist, führt uns als Erwachsene im Computerzeitalter zu ungeahnten Konfektionsmaßen. Die Schokokonditionierung könnte also negativ sein.

Jeder Mensch hat Tausende solcher bereits getroffener Ent­schei­dun­gen abgespeichert. Die Mehrzahl davon ist hilfreich. Manche davon lassen uns allerdings an uns selbst zweifeln.

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Alter Wein ist ziemlich teuer

image Managementlehrer kennen das Phänomen, Persönlichkeitsentwickler auch. Wer aus der Masse seiner Kollegen hervorstechen will, muss et­was Neues bieten.

Der Sport dahinter heißt alten Wein in neu­en Schläuchen anbieten.

Kennen wir schon

Denn ganz offensichtlich kennen wir die meisten sinnvollen Ideen schon. Nicht erst seit Norman Vincent Peale wissen wir, dass positives Denken uns tendenziell weiter bringt als selbstzerstörerischer Pes­si­mis­mus oder wie wir Deutschen es gerne nennen, Realismus. :mrgreen:

Wir alle wissen, wie wichtig Ziele für Ma­nagement und Lebenserfolg sind. Und jedem von uns ist klar, welche enorme Rolle unser Un­ter­be­wusst­sein dabei spielt, im richtigen Moment unser Bestes zu geben.

Tatsächlich scheint uns das nicht genug zu sein. Schon Tony Rob­bins bemerkt in zahlreichen seiner Audiotrainings, dass wir immer wieder etwas Neues hören wollen. »Teach me something new!«

Erkenntnisse sind nutzlos

Der Schluss dahinter ist nicht all zu abenteuerlich. Alle diese Erkennt­nisse sind nutzlos, sie haben uns nicht weiter gebracht. 😯

Halt! Halt! Wie kann ich so etwas Lästerliches sagen? Bin ich auf die Seite jener gewechselt, die gar behaupten, diese Lebens­leh­ren seien schädlich?

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Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Selbständigen und einem Unternehmer?

zeit-und-geldIch weiß, ich weiß! Das ist ein Thema über das sich viele Menschen den Mund fusselig reden können. 🙂

Trotzdem oder gerade deswegen schreibe ich diesen Beitrag, weil ich ich vor Jahren über eine recht griffige Unterscheidung gestolpert bin, die mit dafür verantwortlich ist, was ich heute mache.

Ein Unternehmer kann sein Unternehmen für ein halbes Jahr verlassen und wenn er zurückkommt läuft es besser als zuvor. Wenn ein Selbständiger sein Geschäft für ein halbes Jahr verläßt, hat er keines mehr. (gefunden bei Robert T. Kiyosaki, Rich Dad’s Cashflow quadrant).

In dieser einfachen Unterscheidung steckt mehr Intelligenz, als es zunächst den Anschein macht. Denn es klassifiziert auch diejenigen als „Selbständige“ im eigenen Unternehmen, die vielleicht über 100 Mitarbeiter haben, aber es versäumen, die richtigen Menschen mit den richtigen Aufgaben zu betrauen und alles selbst machen wollen.

Denn dann ist es wirklich eine Katastrophe, wenn dieser „Selbständige“ im eigenen Unternehmen einmal ausfällt. Schlimmer noch: Ab einer bestimmten Größenordnung wird er zum Engpass für das Unternehmen und Wachstum kann nicht mehr stattfinden.

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Das Schloss gibt es nicht ohne Selbstbild

image »Eines Tages habe ich ein Schloss auf dem Hügel, meinen eigenen Tennisplatz und eine große Jacht im Mittelmeer!«

»Sehr schön. Wie werden Sie sich ver­ändern? Wie sehen Sie sich in dieser Zu­kunft? Was haben Sie an sich verändert?«

»Ich mich verändern? Nein, natürlich werde ich mich nicht ändern. Das wäre ja schlimm. Ich bleibe, so wie ich bin. Ich brauche nur einen Tritt in den Hintern.«

Die schnöde Wirklichkeit

Die Vision mit dem Schloss auf dem Hügel hat Mark Stein* (Name geändert) schon viele Jahre. Persönlich hat er gerade eine Eidesstatt­liche Versicherung abgeben müssen und seinetwegen macht der Ge­richts­vollzieher eine burnout-Therapie. 😮 Bei ihm ist nichts mehr zu holen.

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Entscheidungen kennen nur eine Richtung

image »Ich wünschte ich hätte das nie ge­tan!«

Überfällt uns erst einmal die Entschei­dungsreue, sehnen wir den Moment zu­rück, an dem wir noch alle Schicksals­fäden in den Händen gehalten haben.

Mehr über die Reue und ihre Ursachen lesen Sie im Beitrag »Entscheider haben nichts zu bereuen«.

Dann möchten wir das Geschehene lie­bend gerne rückgängig machen. Doch auch wenn es manchmal so aussieht als könnten wir es. Entscheidungen lassen sich nicht rückgängig machen. Oder wie es Heraklit formulierte, wir steigen niemals in den selben Fluss.

Alles ist anders

Wir haben zum Beispiel Zeit verloren. Vielleicht sind neue Alternati­ven dazu gekommen, die auch die Reue ausgelöst haben.

Zum Beispiel möchte die Oma jetzt doch das Geld für unsere Firma zur Verfügung stellen. Hätten wir das nur vorher gewusst! Jetzt haben wir einen zwar inkompetenten aber kapitalkräftigen Partner rein­ge­nom­men, um die Finanzlücke zu schließen.

Wir haben vielleicht auch neue Erfahrungen gesammelt und wissen jetzt, wie es richtig geht.

»Hey! Das klingt doch nicht alles schlecht!«

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