Jäger des verlorenen Sinns
Egal ob wir Unternehmer, Selbständiger oder Angestellter sind. Wir alle haben den Wunsch etwas von Bedeutung zu tun.
Doch an vielen von uns zieht das Leben einfach so vorbei, ohne dass wir auch nur Bedeutung schnuppern. “Ich will gar nicht berühmt werden”, meinte ein Manager einmal zu mir.
Dabei hat das natürlich nichts damit zu tun, ob wir etwas von Bedeutung tun oder nicht. Ich verwende hier absichtlich diesen etwas gestelzten Ausdruck, weil ich unseren Blick auf den Wortsinn lenken möchte.
Geben wir uns Bedeutung
Wir sollten etwas tun, das für uns eine Bedeutung hat. Andere mögen das nicht so sehen. Aber es kommt darauf an, wie wir die Dinge bewerten.
Wenn ein 38Jähriger eine 12-köpfige Familie hat, dann ist das in einem entwickelten Land wie Deutschland nicht dem Augenblicksvergnügen geschuldet. Er sieht dann seine Lebensmission darin, eine große und starke Familie aufzubauen.
Ihm gibt das offensichtlich Sinn, andere bewerten sein Handeln vielleicht nicht so positiv. Doch darauf kommt es nicht an. Wichtig ist, dass er und seine Frau zutiefst mit sich im Reinen sind.
Sehnsucht nach Sinn
Viktor E. Frankl, der Begründer der Logotherapie fand heraus, dass Menschen eine tiefe Sehnsucht nach Sinn in ihrem Leben haben.
Leider suchen wir danach meistens an der falschen Stelle. Ein knapp 60jähriger Unternehmer meinte einmal zu mir, dass er sein ganzes Leben danach gesucht hätte und dazu an die unmöglichsten Orte gereist sei und dort (sehr erfolgreich) gearbeitet habe. Fündig sei er aber nie geworden.
Das Feuer in uns
Sinn finden wir niemals außerhalb von uns selbst. Das Rätsel ist nicht die Außenwelt, auch wenn sie uns hin und wieder rätselhaft vorkommen mag.
Das Rätsel befindet sich auch nicht in uns. Denn eigentlich ist es kein Rätsel. Wir müssten nur hin und wieder aufmerksam in uns hineinhorchen.
Unterbewusst
Das was unserer Existenz eine Bedeutung verleihen könnte, steht uns wie eine Tätowierung auf die Stirn geschrieben. Wir tragen es mit uns herum, ohne es zu sehen.
Schauen wir unser bisheriges Leben an, werden wir ohne große Probleme einen roten Faden erkennen können, der sich etwa seit der Pubertät durchzieht. Oft in Form von Problemen, die immer wieder kehren oder auch in Form besonderer Erfolge.
Auf dem Tablett
Reden wir mit anderen Menschen, verwenden wir Wortbilder und drücken uns in einer bestimmten Art aus, die ebenfalls unsere Lebensmission offenlegen. Daher können unsere Gesprächspartner uns danach gute Hinweise geben, welche Lebensmission wir haben.
Mir geht das häufig im Erstgespräch zu einem Coaching so. Darin klären wir, ob es zwischen uns passt, die Ziele des Coachings und natürlich reden wir auch über seine Motivation. Am Ende des Gesprächs habe ich meistens schon ein relativ gutes Bild von dem, was für meinen Klienten in seinem Leben bedeutend wäre.
Angeboren
Braucht es dafür eine besondere Begabung? Ja! Sie müssen zu den wenigen Säugetieren zählen, die mit zwei Ohren ausgestattet sind.
Ich weiß, dass schränkt den Kreis ziemlich ein. Und es ist natürlich auch unfair, weil dieses Talent angeboren sein muss und nicht erworben werden kann. 😮
Jonas und der Wal
Doch zurück zum Sinn im Leben. Wir sollten uns alle den Gefallen tun und tatsächlich das tun, was unserem Leben Bedeutung verleiht. Denn wir haben nur dieses eine Leben. Wäre es nicht ein Verbrechen, uns das vorzuenthalten?
Viele kennen die Geschichte von Jonas und dem Wal. Gott hatte Jonas einen Auftrag gegeben, den der aber nicht ausführen wollte. Er flüchtete stattdessen per Schiff. Doch Gott schickte Jonas einen eigentümlichen Sturm, der das Schiff an Ort und Stelle ließ und gleichzeitig die Wellen immer höher schlagen ließ.
Kennen wir das nicht auch? Haben wir nicht auch das Gefühl, nicht vom Fleck zu kommen bei gleichzeitig wachsenden Problemen?
Für Jonas war die Leidenszeit erst vorbei, nachdem er sich bereit erklärt hatte, seinen Auftrag zu erfüllen. Zuvor warfen die Seeleute ihn auf eigenen Wunsch über Bord und er wurde von einem Walfisch verschluckt.
Der Wal entbehrt nicht einer gewissen Symbolik für unser Unterbewusstsein.
Ich finde, das ist ein schönes Gleichnis für unseren Lebenssinn. Solange wir ihn ignorieren, müssen wir leiden. Erst wenn wir ihn erkennen und danach handeln, leben wir glücklich.
Unsere Verantwortung
Und noch etwas: Wenn wir nicht das tun, was unserem Leben Sinn und Bedeutung verleiht, hat daran niemand anderes schuld als wir selbst. Ich muss das einfach schreiben, weil ich in diesem Zusammenhang immer wieder bittere Worte gegenüber Eltern zu hören bekommen.
Doch unsere Eltern haben bestimmt ihr Bestes gegeben. Heute sind wir die Erwachsenen und wir können autonom die Fehler bereinigen, die in der Vergangenheit aufgelaufen sind. Sei es unsere eigenen oder auch die unserer Eltern in ferner Vorzeit.
Und wo finden Sie Ihren Sinn?
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