Klarheit ist Trumpf – eine Rezension
“Viele Menschen machen sich an die Umsetzung ihres Ziels, ohne vollständige Klarheit darüber zu haben. Einmal, weil sie glauben sie hätten Klarheit, ohne sie tatsächlich zu haben oder sie machen sich von vorne herein keine Gedanken darüber.” So Tony Jeary, Autor des Buches “Strategic Acceleration”.
Many people start down their goal without having clarity, either believing, they have clarity when they don’t or no even thinking about it at all
Tony Jeary
Ich sehe das ähnlich. Die meisten glauben ungefähr zu wissen, was sie wollen. Das wird dann gerne als das berühmt berüchtigte Bauchgefühl bezeichnet. Manche wehren sich sogar geradezu, Klarheit zu erlangen, um ihre Intuition nicht zu gefährden.
Ausflucht
Das ist natürlich vorgeschoben. Denn was hilft es, wenn wir noch nicht einmal unserer engsten Umgebung mitteilen können, was wir erreichen wollen? Was hilft es, wenn unsere Ziele so unklar sind, dass wir beim besten Willen nicht sagen können, ob wir sie schon erreicht haben oder noch Wegstrecke vor uns liegt?
Hintergrund
Jeary ist eigentlich Präsentations-Spezialist und ist jahrelang durch die Chefetagen dieser Welt geturnt, um mit seinen Kunden überzeugende Präsentationen zu erarbeiten.
In so einem Umfeld ist Klarheit wichtiger als alles andere. Denn Jeary musste ja wissen, was seine Kunden mit der Präsentation bezweckten und welche Schlüsselbotschaften sie vermitteln wollten.
Dem Handeln Richtung geben
Heute entwickelt er mit seinen Kunden Visionen und erarbeitet Umsetzungspläne mit ihnen. Seiner Ansicht nach, können wir große Ziele nur durch viele sehr kleine tägliche Schritte erreichen.
Damit liegen wir sehr nah beieinander. Denn ich spreche in diesem Zusammenhang von den vielen kleinen täglichen Entscheidungen, die unserem Handeln eine Richtung geben und uns schließlich unsere Vision erreichen lassen.
Das ist klar
Dazu ist Klarheit über das zu Erreichende absolut wichtig.
Klarheit setzt sich für Jeary aus mehreren Komponenten zusammen. Ich muss ich wissen, was ich erreichen will. Ich muss wissen, warum ich das erreichen will und ich muss wissen, welchen Nutzen ich damit für mich und andere erzeuge und damit auch den Sinn dahinter.
Zum Beispiel will ich einen Beitrag über Klarheit schreiben (was), inspiriert von Tony Jearys Buch, das ich gerade lese. Ich will damit erreichen, dass mehr Menschen nach Klarheit streben (warum). Denn mit mehr Klarheit sind alle erfolgreicher und setzen ihre Zeit und Arbeit zielorientierter ein (Nutzen). Damit helfe ich allen Lesern, ein besseres Leben zu führen (Sinn).
Symptome
Wer keine Klarheit entwickelt, macht sich das Leben unnötig schwer. Symptome mangelnder Klarheit sind:
- Wir glauben nicht daran, dass wir tun können, was wir tun müssten. Komplizierte Aussage, aber genau das haben wir im Halbfinale der Fussball WM 2010 gesehen. Jogis Jungs glaubten einfach nicht daran, dass sie ihre spanischen Vorbilder schlagen konnten. Daher ergaben sie sich in ihr Schicksal und spielten um Klassen schlechter als in den beiden Spielen zuvor.
- Wir planen uns zu Tode, um nicht aktiv werden zu müssen. Planung und Vorbereitung ist wichtig. Noch wichtiger ist aber die Umsetzung. Und viele von uns leiden schlichtweg unter Aufschieberitis. Das wollen wir uns natürlich nicht eingestehen. Daher engagieren wir uns in einem Bereich, der kein definitives Ende kennt. Haben wir dagegen Klarheit geschaffen, ist uns auch klar, was wir mit welcher Priorität zu tun haben.
- Wir geben auf, sobald es schwer wird und Widerstände und Hindernisse auf unserem Weg auftauchen. Warum sollten wir Hindernisse überwinden wollen, wenn wir nicht einmal genau wissen, was wir eigentlich erreichen wollen?
Natürlich ist diese Liste von Symptomen nicht erschöpfend. Zum Beispiel werden wir ohne Klarheit niemanden überzeugen können, uns zu unterstützen und kreative Lösungen werden uns so gut wie nie zufliegen, weil wir unseren Bewusstseinsfilter dafür nicht geöffnet haben.
Empfehlung mit Einschränkung
“Strategic Acceleration” ist nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Aber welches Buch ist das schon? Jeary ist allerdings ein Meister im Bereich der Klarheit. Wer also noch eine gute (englische) Urlaubslektüre sucht, kann hier sorglos zugreifen.
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