Anspruchsvoll positioniert
Positionierung ist eine wirksame Marketingmaßnahme. Das ist inzwischen bekannt. Tatsächlich können auch Entscheider davon profitieren, wenn sie sich richtig positionieren.
Als Entscheider sind wir oft darauf angewiesen, dass andere uns mit Handlungsalternativen versorgen.
Der Besitzer einer Kette von Friseurläden, wird sich mit der technischen Infrastruktur seiner IT nur ungern auseinander setzen.
Oder ein Personaldienstleister interessiert sich nur am Rande für seinen Büromaterial-Lieferanten. Diese Entscheidungen müssen zwar getroffen werden, aber wir Entscheider sind vornehmlich an Ergebnissen interessiert.
Daher brauchen wir Menschen, die sich auskennen und für uns die richtigen Alternativen finden. Dabei ist es egal, ob das ein Dienstleister macht oder Mitarbeiter in unserem Unternehmen. Nennen wir sie der Einfachheit halber “Alternativen-Finder”.
Zwei Maßgaben
Keiner investiert gerne mehr in eine Arbeit als nötig. Dazu haben wir alle zu wenig Zeit. Daher erledigt unser Alternativen-Finder seine Arbeit immer nach zwei Maßgaben. Zum einen unseren Bedarf und zum anderen, wie wichtig wir unseren Bedarf nehmen.
Generell wissen wir, dass es in jeder Entscheidungssituation immer unendlich viele Alternativen gibt. Unser Alternativen-Finder müsste daher nur geduldig bzw. kreativ genug sein, um uns am Ende bedarfsorientierten Lösungen zu beeindrucken.
Doch was passiert, wenn wir Anforderungen stellen und uns regelmäßig mit einem Kompromiss zufrieden geben, weil wir ein netter Entscheider sind?
Großzügigkeit führt zu Minderwertigen Alternativen
Unser Alternativen-Finder wird dann großzügig mit unseren Anforderungen umgehen und uns auch halbgare Lösungen präsentieren. Das macht den Job für ihn einfacher. Wir dagegen haben bei jeder Entscheidung ein schlechtes Gefühl. 😐
Was ist passiert? Durch unsere Kulanz gegenüber halbgaren Lösungen haben wir uns positioniert. Wir kriegen daher zukünftig immer nur Halbgares präsentiert.
Unser Alternativen-Finder wird uns dann sagen, dass es generell schwer ist, unsere Anforderungen zu erfüllen. Wir sollten glücklich sein, dass wir überhaupt eine solche Lösung bekommen. Als großzügiger Entscheider werden wir dann traurig nicken und uns dem Schicksal fügen. 🙁
Anspruchsvolle Entscheider motivieren
Wie sieht es aus, wenn wir uns dagegen als besonders anspruchsvoll positionieren? Wir lehnen alles ab, was nicht genauestens unseren Vorgaben entspricht.
Plötzlich finden unser Dienstleister oder Mitarbeiter die tollsten Lösungen. Bei diesen brauchen wir keine Bauchschmerzen zu haben. So gelingen gute Entscheidungen. 🙂
Ich weiß, Pedanten stehen nicht hoch im Kurs. Aber Sie müssen keiner sein, um sich so zu positionieren. Alles andere macht keinen Sinn.
Mitarbeiter fühlen sich belohnt, akzeptiert ein anspruchsvoller Entscheider ihre Arbeit. Weil es schwer war, dessen Anforderungen zu erfüllen, fühlen sie sich wichtig. Und das sind sie auch.
Ein anspruchsloser (netter) Entscheider entwertet dagegen die Bemühungen der Alternativen-Finder.
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