Entscheiden ohne Reue

Gute Erfahrungen sind wichtiger als schlechte

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Erfolg ist das Ergebnis guter Entscheidungen.
Gute Entscheidungen sind das Ergebnis von Erfahrung.
Erfahrung ist das Ergebnis schlechter Entscheidungen.

Dieses Zitat habe einmal in einem Buch gelesen. Auf den ersten Blick wirkt es auch richtig. Warum aber soll ich besonders aus schlechten Entscheidungen meine Erfahrungen sammeln? Wenn ich aufgrund einer schlechten Entscheidung Schiffbruch erleide, dann kenne ich danach einen Weg, wie es nicht funktioniert. Wenn ich dagegen eine gute Entscheidung treffe und alles geht so aus, wie ich mir es wünsche, dann kenne ich einen Weg, wie es funktioniert.

Also wenn ich gerne abnehmen möchte, dann dann ist der Verzehr von Fast-Food oder Schweinshaxe ein Weg, der nicht funktioniert, während eine kalorienarme Kost und viel Bewegung ziemlich sicher zum Erfolg führt.

Meine Vermutung: Es gibt viel mehr erfolglose Wege als erfolgversprechende Wege. Wenn ich also den erfolgreichen Weg kenne, dann ist das doch die einzige Erfahrung, die ich wirklich brauche.

Denn ich kann natürlich beim Fast-Food anfangen, mich über gutbürgerliche Küche bis zu Süßigkeiten durcharbeiten. Aber diese Erfahrung hilft mir vermutlich nichts, wenn mir nicht irgendwann jemand sagt, dass ich den Input an Kalorien senken und den Output an Leistung erhöhen muss, um erfolgreich abzunehmen. Wenn ich dieser Information traue, kann ich kurz darauf die eigene Erfahrung sammeln und muss nicht mehr länger rätseln, warum ich ständig zugenommen habe, obwohl ich doch abnehmen wollte! 😛

Warum steckt trotzdem ein wichtige Erkenntnis in dem Zitat? Weiterlesen

Entscheidungserfolg – Der Bedarf ist Ihr Schlüssel

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Teil IV meiner
Beitrags-Serie über erfolgreiches Entscheiden. 

Wenn wir mit unseren Erfolgen nicht zufrieden sind, wenn es nicht so läuft, wie wir es uns wünschen oder wenn wir einfach der Meinung sind, wir hätten besseres verdient, dann haben wir bei unseren Entscheidungen den eigenen Bedarf vernachlässigt. 😮

Ob das so ist, können Sie leicht herausfinden. Informieren Sie sich bei anstehenden Entscheidungen, wie z.B. dem Kauf eines neuen Autos zunächst über die verfügbaren Alternativen? Gehen Sie zum Autohändler und lassen sich alle neuen Extras erklären, die Sie noch nicht kennen? Weiterlesen

SPD: Wenn eine Programmkommission entscheidet

© Vasiliy Yakobchuk - FOTOLIADemokratie hat immer mit sich bewegenden Massen zu tun und so versuchen die Parteien mit dem Wandel Schritt zu halten. Alle Parteien feilen derzeit an Ihren Programmen, weil sie feststellen, dass die Wähler sie nicht mehr so mögen wie früher. Für mich persönlich ist der politische Inhalt dieser Programme zumindest innerhalb dieses Blogs egal. Als guter Entscheider 🙂 weiß ich, was ich will und ich weiß auch, dass keine Partei dies auch nur annäherungsweise abdeckt 🙁

Wenn man sich die neue Programmatik ansieht, kommt man unweigerlich auf die Idee, dass dies eigentlich die alte Programmatik der Vor-Schröder-Ära ist. Etwas keck läßt die Partei den Begriff „demokratischer Sozialismus“ hoch leben und die Zielgruppe ist die „solidarische Mehrheit“. Das zeugt gelinde gesagt von Mut. Den braucht Deutschlands älteste Partei auch, denn sie bekennt, dass sie mit dem Schröder-Kurs der SPD als Partei der Mitte nicht zurecht gekommen ist. Schröder war innerhalb der SPD ein Revoluzzer und hat viele ihrer Wertvorstellungen auf den Kopf gestellt. Er hatte die SPD mit einem Ruck ein Stück weit in das bürgerliche Lager bewegt, mit dem Erfolg, dass CDU/CSU und FDP keine eigenen Mehrheiten mehr organisieren konnten.

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Entscheidungserfolg – ein überzeugender Auslöser

© Stephen Coburn - FOTOLIATeil III meiner Beitrags-Serie über erfolgreiches Entscheiden. 

Warum treffen wir eine Entscheidung? Um eine Entscheidung zu treffen, könnte ich jetzt leichthin sagen. Aber es gibt immer einen Grund. Die Frage ist nur, ob wir uns damit identifizieren können oder nicht. Ich nenne diesen Grund den Entscheidungsauslöser. Über den habe ich bereits in Teil I dieser Serie geschrieben:

„Entweder handelt es sich um ein zu lösenden Problem, das den Weg zu einem Ziel versperrt oder eine zu nutzende Chance, um ein gesetztes Ziel schneller zu erreichen. Andere Gründe gibt es nicht.“

Welche Rolle Ziele bei unseren Entscheidungen spielen, haben wir ja bereits in Teil II der Serie untersucht. Eine fast ebenso wichtige Rolle spielt aber der Auslöser unserer Entscheidung.

Zum einen muss ich natürlich wissen, dass meine Entscheidung einen Sinn hat, bezogen auf mein Ziel. Aber es gibt noch einen anderen Faktor, der nicht zu vernachlässigen ist. Ich brauche Gründe, damit ich mich für eine Entscheidung interessiere.

Stellen Sie sich mal vor, Sie müssten eine Entscheidung darüber treffen welcher Brotzeitlieferant in Ihrer Firma seine Waren verkaufen darf. Wenn Sie selbst zu den potentiellen Kunden gehören, haben Sie ein vitales Interesse an dieser Entscheidung. Wenn nicht, könnten Sie der Meinung sein, dass diese Entscheidung so ziemlich das unwichtigste ist, was ein Unternehmer oder Manager entscheiden kann. Doch weit gefehlt. Denn wenn Ihre Mitarbeiter sich ständig über den Lieferanten ärgern müssen, dann übertragen Sie das mit der Zeit auf ihren Chef.

Einer der Erfolgsfaktoren von Google liegt darin, dass alle Mitarbeiter freies Frühstück, Mittagessen und Abendessen bekommen. Zusätzlich gibt es in den Teeküchen der Abteilungen viele Snacks und freie Getränke. Bei Microsoft würden sie einiges mehr verdienen, aber Googles Rundumversorgung sorgt bei den Mitarbeitern für eine wesentlich bessere Stimmung als es ein höherer Gehaltscheck tun würde. 😮

Plötzlich wird aus der unwichtigen Entscheidung die Gleichung:
„Qualität des Brotzeitlieferanten = Mitarbeiterzufriedenheit“.

Spannend ist auch, dass wir als Entscheider dieses Interesse wirklich brauchen, denn wenn das fehlt, werden wir entscheidungsschwach. Denken Sie nur einmal an Entscheider, die wissen, dass Sie nur noch kurze Zeit in der gegenwärtigen Position arbeiten. Das ist für alle Mitarbeiter, Partner und Kollegen eine echte Belastung. Warum wohl dreht der neue Entscheider dann so viele Entscheidungen seines Vorgängers zurück?

Wir brauchen für unsere Entscheidungen ein Motiv und das liefern wir uns, wenn wir über den Entscheidungauslöser nachdenken. 🙂

Also fragen wir uns vor jeder Entscheidung: Warum? Dieses Warum sollte für Sie absolut überzeugend sein. Was andere darüber denken ist nicht wichtig, denn Sie müssen Ihr eigenes Motiv finden. 😮

In Teil IV meiner Serie über Entscheidungserfolg geht es um unseren individuellen Bedarf, den wir im Rahmen unserer Entscheidungen erarbeiten.

Dumme Entscheidungen

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In meinem Buch habe ich einige Entscheider der Vergangenheit und Ihre Entscheidungsgeschichten recherchiert. Darunter auch die von Präsedent Kennedy und die Invasion in der Schweinebucht. Aus verschiedenen Gründen habe ich mich dann doch dagegen entschieden, diese Episode aufzunehmen, denn sie passt nicht zu den 15 Entscheidungfallen, über die das Buch ja gehen sollte. 🙂

Für alle, die mit der Geschichte nicht so vertraut sind, hier der Gang der Ereignisse in wenigen Sätzen:

Nachdem Kennedy 1961 von Dwight D. Eisenhower die Präsidentschaft übernommen hatte, trat er eine schwere Erbschaft an. Er wußte es nur noch nicht. Denn der Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten CIA hatte mit Kenntnis von Eisenhower die Invasion von Kuba vorbereitet. Dazu wurde eine Truppe von Exilkubanern in Guatémala trainiert, die formal eine Gegenrevolution mit Unterstützung der US-Streitkräfte durchführen sollten. 

Kennedy war gerade frisch im Amt und wollte sich natürlich profilieren, ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Daher zerpflückte er den sorgsam vorbereiteten Plan der Geheimdienste, um sicher zu stellen, dass der Militärschlag für die Welt wie ein Bürgerkrieg der Kubaner aussah. Dummerweise war die Aktion nicht so geheim, wie man dachte und Castro bekam Wind davon. 😮

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Das Entscheider-Buch – 15 Entscheidungsfallen und wie man sie vermeidet

Das Entscheider-BuchEndlich! Es ist soweit! Der von mir lang erwartete Moment ist da. Mein erstes Buch ist ab heute offiziell erhältlich. Ebenso die Website zum Buch. Wir Autoren müssen sehr langfristig denken, denn für viele ist das Erscheinungsdatum unseres Werkes bei Abschluss unserer Verträge mehr als ein Jahr entfernt. So lange musste ich zwar nicht warten, aber von dem Entschluss, mein Buch zu schreiben, bis zum heutigen Erscheinen verging tatsächlich über ein Jahr.

Nun gut, dass ich einen richtig guten Tag habe, können Sie sich sicher vorstellen. Aber was bringt Ihnen das Buch?

Entscheidungen sind verantwortlich dafür, wie gut wir unsere geschäftlichen und privaten Chancen nutzen. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie hätten besseres verdient, Sie könnten noch mehr aus Ihrem Leben machen, dann sind Ihre persönlichen Entscheidungen der Schlüssel zum Glück. Weiterlesen

Entscheidungserfolg – sieben Schrauben musst Du drehen

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Teil I meiner Beitrags-Serie über erfolgreiches Entscheiden. 

40 Prozent aller Ehen werden geschieden, etwa genauso erfolgreich sind internationale Großfusionen und beinahe 70 Prozent der Menschen bereuen Ihre Berufswahl. 3000 Jahre nach König Salomon, der durch sein bekanntes Urteil immer noch in aller Munde (oder zumindest in der Bibel) ist, treffen wir Menschen immer noch Entscheidungen, deren Ergebnis wir im nachhinein nicht gewollt haben. Dabei lernen wir doch seit frühester Kindheit Entscheidungen zu treffen. Warum geht das so häufig völlig daneben?

Wenn wir heute über Entscheidungen sprechen, dann ist der Begriff so klar, dass sich niemand mehr Gedanken macht, was dahinter steckt. Denn jedes Kind weiß, was das Ergebnis ist: Meistens eine Maßnahme, die umgesetzt wird.

Fragt man Zeitgenossen, was denn bei einer Entscheidung passiert, so wird häufig eine Situation beschrieben, bei der wir unter verschiedenen Möglichkeiten eine Wahl treffen müssen. In der Tat würden die meisten Menschen das als die klassische Entscheidungssituation abnicken.

Will man jetzt also eine erfolgreiche Entscheidung treffen, muss man nur die beste Alternative wählen. Ein Kinderspiel also. Da kann man nicht viel falsch machen, oder? 🙂

Mir greift das etwas zu kurz. Denn der Entscheider hätte danach lediglich eine einzige Stellschraube mit der er den Erfolg seiner Entscheidungen beeinflussen kann, den Bewertungsmaßstab, den er auf die vorliegenden Alternativen anwendet. Das ist ein zu simples Bild, das gerade viele Betriebs- und Volkswirte aus den akademischen Modellen (Betrachtungen „unter ceteris paribus“) mitbringen.

Meines Erachtens ist die Aufgabe des Entscheiders etwas aufregender. Denn was ist der Auslöser für eine Entscheidung? Entweder handelt es sich um ein zu lösenden Problem, das den Weg zu einem Ziel versperrt oder eine zu nutzende Chance, um ein gesetztes Ziel schneller zu erreichen. Andere Gründe gibt es nicht.

Damit ist auch klar, dass jede Entscheidung ein übergeordnetes Ziel hat und daher auch immer richtungsbestimmend ist.

Wenn wir ein Problem lösen, stellen wir Anforderungen daran, die unserem eigenen Bedarf entsprechen. Der Fachmann nennt diese Anforderungen Entscheidungskriterien. Diese Bedarfsbezogenheit heißt letztlich auch, dass die zur Bewertung der Wahlmöglichkeiten herangezogenen Kriterien immer subjektiv sind und sich von Entscheider zu Entscheider unterscheiden werden. Da nicht jede Anforderung gleich wichtig ist, muss ich sie als Entscheider zudem gewichten.

Doch damit nicht genug. Denn es ist natürlich auch die Aufgabe des Entscheiders, geeignete Alternativen zu schaffen, aus denen er am Ende die relativ beste auswählt.

Das alles hilft wenig, wenn er nicht gleichzeitig darauf achtet, dass er bei der Umsetzung der Entscheidung auf die größtmögliche Unterstützung seiner Umgebung setzen kann.

Ein Entscheider hat also erheblich mehr Stellschrauben, die über seinen Erfolg oder Misserfolg entscheiden, als nur seinen Bewertungsmaßstab.

Hier noch einmal die Checkliste dazu:

  1. Klare Zielsetzung?
  2. Problem oder Chance als Entscheidungsauslöser erkannt?
  3. Eigener Bedarf geklärt?
  4. Praktikable Entscheidungskriterien entwickelt?
  5. Gewichtung entspricht der eigenen Nutzenvorstellung?
  6. Attraktive Alternativen entwickelt?
  7. Unterstützung für die Umsetzung?

Tun Sie sich einen Gefallen und aktzeptieren Sie meine sieben Stellschrauben für erfolgreiche Entscheidungen nicht einfach kritiklos. Probieren Sie sie an einer beliebigen Entscheidung aus. Würde das Ergebnis davon profitieren?

Ich weiß, Sie haben keine Zeit, das zu tun. Aber bedenken Sie, jede schlechte Entscheidung ist wie ein Bumerrang und wird uns in der Zukunft in der einen oder anderen Form Zeit kosten. Heute gut entschieden heißt, morgen mehr Zeit für die Familie oder was immer sie gerne machen zu haben. 🙂

Teil II der Serie wird sich intensiver mit der Frage der richtigen Zielsetzung in Entscheidungen beschäftigen.

Entscheidungsfindung ohne Entscheidung

© sadik ucok - Fotolia.com„Wie geht es Ihnen?“

„Ich bin im Stress, ich musste heute früh bereits drei Probleme lösen. Erst kündigt ein Mitarbeiter aus heiterem Himmel, dann hat ein Lieferant aufgrund von Lieferschwierigkeiten einen Auftrag nicht angenommen und schließlich stellte sich noch heraus, dass unser Messestand auf der XY-Messe völlig falsch steht.“

„Respekt, da mussten Sie eine Menge wichtiger Entscheidungen in kurzer Zeit treffen!“

„Nein, Entscheidungen waren das nicht, ich habe einfach schnelle Lösungen für meine Probleme gefunden“…

So geht es vielen. Ein Problem taucht auf, eine schnelle Lösung muss her. Den wenigsten ist klar, dass Sie dabei eine Entscheidung treffen. Denn in der Kürze der Zeit entwickelt niemand mehr als eine Alternative und so gibt es nach Ansicht der gestressten Manager gar keine Entscheidung, schließlich hatten sie keine Wahl. 🙂

Es kann sein, dass die Lösungen, für die ich mich dann entscheide wirklich gut sind. Da ich das aber nur im Vergleich zu anderen Lösungsalternativen beurteilen kann, weiß ich es als Entscheider nicht. Und wieder schlägt die Wahllosfalle zu! 😈

Für viele Entscheider, die mitten im Geschehen stehen liegt die Herausforderung darin, überhaupt erst einmal zu erkennen, dass sie eine Entscheidungssituation vor sich haben. 😮

Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?

Entscheidungen sollte ich ohne Zögern treffen, oder?

Copyright IstockphotoKurz vor meinem Urlaub hatte ich mal wieder das Vergnügen, hier in Frankfurt am BJU Business Lunch teilzunehmen. Einer der Unternehmer vertraute mir seine Maxime zum Entscheiden an. „Es ist wichtig, überhaupt eine Entscheidung zu treffen, darum sind wir Unternehmer und nicht Unterlasser. Und wenn schon Entscheidungen zu treffen sind, dann darf man sie nicht hinauszögern, sonder muss sie schnell treffen.“

In der Tat ist es gut, sein Geschäft voran zu bringen. Wer mit seinen Entscheidungen zu lange wartet, verpasst dabei vielleicht auch die guten Alternativen. Das ist wie mit den potentiellen Ehepartnern. In der heißen Jugend will sich niemand binden, da sind quasi alle Alternativen offen. Warten wir dann zu lange, stellt sich bei dem einen oder anderen Torschusspanik ein. Die gewünschten Partner sind vielleicht nicht verfügbar. So kommt es zur falschen Entscheidung mit dem Ergebnis, dass ca. 40% (!) aller Ehen wieder geschieden werden. Was für ein Drama!

Also ist es besser, Entscheidungen schnell zu treffen? Fast könnte man das glauben, denn viele erfolgreichen Geschäftsleute befolgen genau diese Maxime. Eben habe ich noch damit argumentiert, dass ein zu langes Zögern zu der hohen Scheidungsrate geführt hat. Dummerweise trifft das auch für die schnellen überstürzten Entscheidungen zu.

Meine These: Diese Geschäftsleute sind nicht aufgrund ihrer Entscheidungen erfolgreich, sondern weil sie eben sehr aktiv sind. Sie machen vielleicht mehr Fehler als andere, aber sie machen auch viele Dinge richtig. Sie bewegen viel mehr als die Zauderer und Zögerer.

Jetzt stellen Sie sich einmal vor, ein so aktiver Entscheider würde die Anzahl seiner Fehlentscheidungen reduzieren. Was würde das für ihn bedeuten? Leider weiß das nicht einmal er der Betroffene selbst. Denn wer seine Entscheidungen zu schnell trifft hat gar keine Chance, die Fehlentscheidungen der Vergangenheit zu erkennen. Denn was ist eine Fehlentscheidung? Ist es die falsche Wahl aus den sich bietenden Alternativen? Das kann es mitunter sein.

Häufiger ist allerdings der Fall, dass der Entscheider keine besseren neuen Alternativen geschaffen hat. Für jede Entscheidung gibt es eine schier unendliche Anzahl von Alternativen. Die Kunst ist es, die nötige Zeit und Geduld zu haben, sie aufzudecken. Die Zeit beim Entscheiden ist dann sinnvoll investiert, wenn ich sie dafür einsetze. Denn dann zögere ich nicht, sondern bin aktiv dabei meine Entscheidung zu gestalten.

Menschen wie Bill Gate oder Steve Jobs sind solche gestaltenden Entscheider. Vielleicht gehören Sie auch bald dazu? 🙂

Wenn einem der Wind mit voller Wucht ins Gesicht bläst…

Copyright Istockphoto.comDurch Zufall bin gestern auf eine sog. Reality Show gestoßen. Bei „Cheaters“ können mißtrauische Partner ihre vermeintlich treuen Gegenstücke überwachen lassen. So weit so gut. Kommt dabei heraus, dass die große Liebe auf Sand gebaut wurde und die Auftraggeber von ihren Partnern nach Strich und Faden betrogen werden, wird es rustikal. 😛

Denn die Macher der Show konfrontieren den Auftraggeber mit den Beweisen und lassen ihn dann nur wenige Minuten später mit dem untreuen Partner und dessen Liaison aufeinander treffen. Da fliegen dann natürlich die Fetzen! Gut für den Zuschauer – sonst wäre die Sache wohl gar zu langweilig – schlecht für den Betrogenen. Denn in dieser Situation werden bereits die Voraussetzungen für Entscheidungen geschaffen, die dann später, nachdem angeblich Ruhe eingekehrt ist, getroffen werden.

Diese künstliche Situation erinnert mich an viele andere Gelegenheiten, wo Entscheider, denen der Wind mit voller Wucht ins Gesicht bläst plötzlich ihre Entscheidungen treffen. Meist hat ein Mitarbeiter oder Geschäftspartner ihr Vertrauen mißbraucht oder ein Lieferant hat sich nicht an Absprachen gehalten. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Mein Eindruck ist dabei, dass die meisten sich damit beschäftigen, den anderen spüren zu lassen, wie enttäuscht man doch ist. Gelingt das und der andere kriecht zu Kreuze oder ist ebenfalls tief verletzt, dann stellen wir fest, damit ist nichts besser geworden. Im Gegenteil, meistens schaden uns die Entscheidungen, die bei der Gelegenheit gleich zu Tatsachen werden ungeheuer.

Ich behaupte, die wenigsten wissen in der Situation genau, was Sie langfristig wollen, sie werden sich auch nicht nach attraktiven Alternativen umsehen und dass ich mir dabei im Vorfeld die Unterstützung von Mitstreitern gesichert habe, ist so wahrscheinlich, wie vom Blitz getroffen zu werden. 😯

Ich halte es daher mit den preussischen Tugenden. Dort musste man erst einmal eine Nacht darüber schlafen, bis man sich über einen anderen beschweren durfte. Beschwerden helfen uns als Entscheider zwar nicht weiter, aber die Zeit, um darüber zu schlafen schon. Denn wir entscheiden wesentlich besser, wenn wir emotional  zurechnungsfähig sind. 😎

Ja, der Herr Lietz trägt mal wieder Eulen nach Athen, das wissen Sie doch alles. Denn der gesunde Menschenverstand steht uns immer dann zur Verfügung, wenn wir entspannt einen Blogbeitrag lesen. Aber wie ist es, wenn uns jemand bis aufs Messer gereizt hat? Und das aus heiterem Himmel? Wappnen wir uns dagegen, denn es passiert jeden Tag. 😮